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British Columbia - Allgemeine Informationen

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Ehe die Rundreise mit den einzelnen Stationen beginnt, haben wir einige allgemeine Informationen und Daten rund um Britisch Kolumbien zusammengestellt: Landeskunde mit einigen geographischen Informationen und Zahlen, Informationen über das Klima, die Pflanzenwelt und die Tierwelt und einen kurzen Überblick über die Bevölkerung und deren Kultur in British Columbia.

Landeskunde

Karte von British Columbia Karte von Nordamerika mit Kanada und British Columbia

Die Provinz Britisch Kolumbien (B.C.) ist im Südwesten Kanadas gelegen und mit einer Fläche von 944.735 km² die drittgrößte Provinz des Landes, was in etwa der zweieinhalbfachen Größe der Bundesrepublik Deutschland entspricht. Im Westen wird sie vom pazifischen Ozean, im Norden vom 60. nördlichen Breitengrad (Alaska, Yukon Territory und Northwest Territories), im Osten durch die Rocky Mountains und die Provinz Alberta und im Süden durch den 49. nördlichen Breitengrad (US-Bundesstaaten Washington, Idaho und Montana) eingegrenzt.

Ihre Hauptstadt Victoria, ist im äußersten Südwesten Kanadas auf Vancouver Island gelegen und beheimatet ca. 330.000 Einwohner; Nur wenige Pazifik-Kilometer trennen sie von Vancouver, der mit 1,7 Millionen Einwohnern größten Stadt Britisch Kolumbiens. Vancouver Island stellt mit einer Fläche von rund 31.000 km² die größte Insel vor der amerikanischen Westküste dar. Sie ist sehr fjordreich und zerklüftet, so dass Britisch Kolumbien über eine Küstenlinie von mehr als 27.000 Kilometern verfügt.

Große Seen wie der Moberly Lake 300 km nördlich von Prince George sind nahezu überall in Britisch Kolumbien zu finden. Große Seen wie der Moberly Lake 300 km nördlich von Prince George sind nahezu überall in Britisch Kolumbien zu finden.

Grob unterteilt, gliedert sich die Provinz in drei Landschaften; die westlichen Coast Mountains, das Interior Plateau und die östlichen Rocky Mountains. Mehr als 50% der Gesamtfläche liegt oberhalb von 1300 m üNN, die höchsten Berge sind der Mount Fairweather (4663 m) an der Grenze zu Alaska und der Mount Waddington (4019 m) im zentralen Massiv der Coast Mountains. Mit 1386 Kilometern ist der Fraser River, der am Mount Robson (3954 m) in den Rocky Mountains entspringt, der längste Fluss; Er schlängelt sich zunächst am Fuße des Gebirges entlang gen Nordwesten, knickt dann aber bei Prince George in Richtung Süden ab und bahnt sich seinen Weg durch das Interior Plateau bis nach Vancouver, wo er zwischen dem Festland und Vancouver Island ein Delta bildet und in den Pazifik mündet.

Klima, Vegetation und Tierwelt

British Columbia verfügt über eine Vielzahl unterschiedlicher Klimaregionen mit dafür typischen Vegetationsformen; An der Pazifikküste westlich der Coast Mountains und auf Vancouver Island ist das Klima feucht und maritim geprägt; es gibt gemäßigte Regenwaelder, gewaltige Douglasien und einen üppigen Bodenbewuchs, der aus Moosen, Farnen und Flechten besteht.

Landestypisches Sumpfgebiet in Nord-Britisch-Kolumbien Landestypisches Sumpfgebiet in Nord-Britisch-Kolumbien

Vor der Küste Vancouvers leben Wale (u.a. Orcas), Seehunde und Seelöwen; Vancouver Island selbst beheimatet Schwarzbären, Pumas, Hirsche, Murmeltiere und viele weitere Tierarten. Im Winter sinkt das Thermometer hier nur selten unter die 0-Grad-Grenze, was für den Regenwald einen besonders wichtigen Faktor darstellt. Vancouver beispielsweise genießt noch die letzten warmen Spätsommertage, während der Norden Britisch Kolumbiens bereits unter einer dichten Schneedecke begraben liegt.

Östlich des Küstengebirges ist es zum großen Teil sehr trocken, da die vom Pazifik heranziehenden, schweren Regenwolken den Höhenzug nicht zu überwinden vermögen. Niederschlagsmengen, Sonnenintensität und die damit verbundenen Temperaturen gestalten sich vor allem hier sehr variabel, so dass binnen weniger Kilometer vollkommen unterschiedliche Witterungsverhältnisse, ja sogar Vegetationen auftreten können.

Abgeschirmt vom Gebirge sind die Sommer heiß, meist windstill und trocken, die Winter durch arktische Luftströmungen hingegen sehr kalt, da es weiter nördlich keine in Ost-West-Richtung verlaufenden Gebirgsketten gibt, die die Kaltluft abblocken könnten. Das Klima im Osten British Columbias wird von den Rocky Mountains geprägt. Im Sommer ist es meist warm, die Niederungen sind durch Regenwolken, die sich an den Hängen ausregnen, sehr feucht und im Sommer von einem Blütenmeer geschmückt, während in den Höhenlagen große Schneemengen fallen. Dort sind Klima und Vegetation alpin geprägt.

Ein halber Meter Neuschnee im nördlichen Britisch Kolumbien, gefallen binnen einer Nacht.

Im Bereich der Hochgebirge sind vor allem Schneeziegen, Wapiti-Hirsche, Schwarzbären, Grizzlys, Elche und Dickhornschafe heimisch. Die klimatischen Verhältnisse im Inlands-Plateau variieren stark von Norden nach Süden. Im Norden gehen eher geringfügige Niederschlagsmengen nieder, großflächige Nadel- und Laubwälder dominieren das Bild und der Indian Summer in Frühherbst ist malerisch, bevor der sehr kalte Winter meist plötzlich hereinbricht. Grosse Tierpopulationen (Schwarzbären, Grizzlys, Wölfe, Wapitis, Elche, Weißkopfseeadler usw.) besiedeln die nördliche Buschregion, für die ebenfalls ausgedehnte Moorgebiete charakteristisch sind, in denen es im Sommer vor Moskitos nur so wimmelt.

Im südlich gelegenen, mediterranen Klima des Okanagan-Gebiets ist die Regenintensität stellenweise so groß, dass intensiver Obstanbau betrieben werden kann und dichte Wälder wachsen. Dennoch gibt es dort, wie auch im restlichen zentralen Inlands-Plateau Regionen, die dem Prozess der Wüstenbildung unterworfen sind und die typische Flora (Kakteen) und Fauna (Klapperschlangen) aufweisen. Wüsten-, Regenwald- und alpine Klimate sind für Britisch Kolumbien je nach Höhenlage, Gebirgsverlauf und Hauptwindrichtung typisch.

Bevölkerung und Kultur

Mit 4,2 Millionen Einwohnern, von denen etwa drei Viertel in den Stadtgebieten leben, ist British Columbia äußerst dünn besiedelt. Durch die endgültige Kolonialisierung durch die Briten im Jahre 1866 bedingt, ist der größte Teil der Bevölkerung (70%) hellhäutig. Von ihnen sind 40% britischer, 25% europäischer und 5% deutscher Abstammung; Weitere ethnische Gruppierungen stellen die Chinesen (10%), Asiaten im Allgemeinen (5%), Inder (5%) und Indianer (3%), die amerikanischen Ureinwohner (First Nations), dar. Britisch Kolumbien ist mittlerweile stolz auf seine kulturelle Vielfalt, die insbesondere im südwestlichen Ballungsraum in und um Vancouver zum Tragen kommt, wo die Regierung Kulturvereinigungen subventioniert.

Indianische Kunst, ausgestellt im Stanley Park in Vancouver

Aber auch der Stellenwert der indianischen Tradition im gesamten Provinzgebiet hat stark an Bedeutung gewonnen. Weder das eine noch das andere ist vor dem geschichtlichen Hintergrund selbstverständlich. Migrationsrestriktionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und die immer weiter fortschreitende Verdrängung der Indianer zeugten deutlich von der weißen Vormachtstellung. Die Kunstwerke der Ureinwohner, vorwiegend Schnitzkunst (z.B. Totempfähle) und Malerei, dienen inzwischen in renommierten Kunstausstellungen in Vancouver und an repräsentativen Plätzen im gesamten Britisch Kolumbien als Aushängeschilder.

Dennoch ist das Leben für die First Nations dort alles andere als unproblematisch. In ihren Reservaten genießen sie zwar Sonderrechte und können ihre Kultur in allen Instanzen frei ausleben, doch leben viele von ihnen in Sozialhäusern, die sie schrittweise in monatlichen Raten abbezahlen können, jedoch ist vor allem die Arbeitslosigkeit dafür verantwortlich, dass viele der Indianer die Häuser, in denen sie leben, niemals werden erwerben können. Demnach sehen sie diese nicht als ihr Eigentum an und lassen sie verwahrlosen. Darüber hinaus stellt der Alkohol- und Drogenmissbrauch innerhalb der Stammesgemeinschaften ein zentrales Problem dar. Nicht selten prägen Gruppen von betrunkenen Indianern so manches Stadtbild in British Columbia, vor allem in den Sommermonaten.

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