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Die Geschichte Münchens

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Münchens geografische Lage ist nicht so exzellent, dass die Gegend schon sehr frühzeitig als bevorzugtes Siedlungsgebiet galt. So entstanden geschichtlich gesehen die ersten bekannten Siedlungen relativ spät. Erst im 6. Jahrhundert, als Ansiedlungen in anderen Gebieten des späteren Deutschlands schon viele Jahre existierten, gründeten die Bajuwaren an der Isar mehrere Dörfer.

Die Grundlage des heutigen München wurde im 10. Jahrhundert von Mönchen gelegt, die der späteren Stadt auch ihren Namen gaben. Das Fürstengeschlecht der Wittelsbacher übernahm dann die Hoheit über das Gebiet. Danach entwickelte sich der Ort immer weiter, um schließlich sogar Reichshauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu werden.

Wie auch viele andere bedeutende Städte erlebte München ein Auf und Ab in seiner Geschichte, bis es zur Hauptstadt des Bayerischen Königreiches wurde. Architektur, Wissenschaften und auch die Wirtschaft blühten immer mehr auf und ließen die Bedeutung Münchens ansteigen. Den entscheidenen Schub gab schließlich die industrielle Revolution, die München zu einer der größten deutschen Städte werden ließ und die Grundlage der heutigen Bedeutung der Hauptstadt des Freistaates Bayern wurde.

Münchens Weg zu Bayerns Hauptstadt

Unter den Städten Europas zählt München zu den jüngeren, zumindest geschichtlich gesehen. Die Gegend war einfach zu karg, um frühzeitig besiedelt zu werden. Selbst die Römer, die an allen möglichen Stellen ihre Siedlungen errichteten, zogen hier lieber vorbei. Im 6. Jahrhundert n. Chr. begannen die Bajuwaren, ein germanischer Stamm, sich im Raum des späteren München niederzulassen. Später kamen dann christliche Mönche, von deren Klöstern und Ordensniederlassungen sich der Name München ableiten soll. Aus der Bezeichnung "bei den Mönchen" soll sich der Name der bayerischen Hauptstadt entwickelt haben. Allerdings gibt es Sprachforscher, die diese Theorie bezweifeln.

Denkmal des Otto von Wittelsbach, Herzog von Bayern

Auch wenn die Umgebung ziemlich karg war, so konnte die Siedlung doch mit einigen Vorteilen punkten. Die Isar war ein gut schiffbarer Fluss, der Verbindung zur wichtigen Donau hat. In der Nähe verlief eine Salzstraße, zur damaligen Zeit ein sehr wertvoller Transportweg. Schließlich konnten auch die alten Römerstraßen genutzt werden, die es in dieser Gegend gab. All das waren gute Voraussetzungen, um die Siedlung und spätere Stadt München an Bedeutung gewinnen zu lassen.

Das Fürstengeschlecht der Welfen, das in dieser Gegend herrschte, verlor das Gebiet an das Haus Wittelsbach. Von 1180 bis ins 20. Jahrhundert hinein herrschten die Wittelsbacher und brachten ihre Hauptstadt München zu Wohlstand und Größe. Otto, der erste Herrscher der Wittelsbacher, residierte noch nicht in der Stadt, doch 1255 wurde München unter Herzog Ludwig II. Residenzstadt und damit Sitz des Geschlechtes der Wittelsbacher.

Bild vom Sieg Ludwig des Bayern 1322, Residenz München

Ludwig IV., auch genannt "der Bayer", gelang es sogar, 1314 zum deutschen König und 1328 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt zu werden. Unter seine Regentschaft fiel das erste Stadtrecht und der Ausbau der Befestigungen. Auch wirtschaftlich und bevölkerungsmäßig ging es rapid nach oben, München mauserte sich zur bedeutenden Stadt auf deutschem Gebiet. In diese Zeit fällt auch die Entwicklung des Brauereiwesens, eines Wirtschaftzweiges, der auch heute noch eine große Rolle spielt. Ende des 15. Jahrhunderts gab es fast 40 Brauereien auf dem Stadtgebiet. Im Jahre 1506 konnte München noch einen Sieg verbuchen, es wurde die alleinige Hauptstadt von Bayern und die bis dahin vorhandenen Konkurrenten waren abgehängt.

Denkmal Maximilians, Kurfürst von Bayern

Unter Maximilian I. ging es um 1600 noch einmal bergauf; Er trug viel zum Ausbau und zur Befestigung Münchens bei und ließ die Residenz zum größten innerstädtischen Schloss Deutschlands werden. Mit dieser Bautätigkeit einher ging der Aufstieg der Stadt zu einer der glanzvollsten. In diese Zeit fällt auch der Beginn des anhaltenden Erfolges des Hofbräuhauses durch die staatlichen Monopole auf das Brauen von Bockbier und Weißbier.

Münchens Weg in die Neuzeit

Die Rückschläge kamen mit dem Dreißigjährigen Krieg. Im Jahre 1632 nahmen die Truppen des schwedischen Königs Gustav Adolf München ein. Zwar wurde die Stadt nicht zerstört, doch muste die damals enorm hohe Summe von 450.000 Gulden gezahlt werden, damit die Schweden München nicht in Schutt und Asche legten. Gerade einmal zwei Jahre später erfolgte die erneute Einnahme durch die schwedischen Truppen. Diesmal traf es die Stadt nicht so sehr finanziell, dafür infizierten die Söldner die Bevölkerung mit der Pest. Etwa 7000 Einwohner, rund ein Viertel der Münchener, verloren durch diese Seuche ihr Leben.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges kamen jedoch wieder bessere Zeiten für die Stadt. München wuchs wiederum sehr schnell und konnte sich auch wirtschaftlich erholen. Ca. 150 Jahre später, um das Jahr 1800, hatte die Stadt schon etwa 50.000 Einwohner, bedingt auch durch Eingemeindungen der umliegenden Orte. Mit dieser Vergrößerung ging auch eine Modernisierung einher, so erhielt die Stadt Mitte des 18. Jahrhunderts eine Stadtbeleuchtung auf der Basis von Öllampen. Damals war das eine große Errungeschaft.

Ansonsten war auch diese Zeit eine durchaus wechselvolle. Die Expansionspolitik der Wittelsbacher mit einigen Kriegszügen ließ die Stadt mehrmals unter ausländische Besatzung fallen, andererseits brachte es Karl Albrecht als zweiter Bayer zum deutschen Kaiser, wenn auch nur für eine sehr kurze Zeitspanne.

Denkmal des Grafen von Deroy, bayerischer General unter Napoleon

Ausgerechnet die Franzosen stellten die Weichen für einen neuerlichen Aufschwung Bayerns und der Hauptstadt München. Mit Unterstützung Napoleons wurde Bayern ein Königreich, aus Kurfürst Max IV. Joseph wurde König Max I. Joseph von Bayern und München königliche Residenzstadt. Damit begann auch eine Epoche der Entstehung vieler bekannter Bauwerke und die Entwicklung Münchens zu einer der führenden Kunststädte. Die Kehrseite war die Unterstützung, die Napoleon für seine Kriegszüge forderte. Allein 30.000 Tote kostete der Russlandfeldzug des größenwahnsinnigen Korsen. Allerdings wechselte Max I. noch rechtzeitig die Seiten und verbündete sich mit den Gegnern Napoleons.

Denkmal Ludwig I., König von Bayern

Ludwig I., der Nachfolger von Max, war ein sehr kunstsinniger Herrscher mit einer großen Vorliebe für das antike Griechenland. Die bescherte den Münchenern einige bedeutende Bauwerke im klassizistischen Stil, so die Antikensammlung, die Glyptothek und die Propyläen; Weniger bekannt ist, dass die bis heute gebräuchliche Schreibweise Bayerns mit "y" auch auf diesen König und seine Verehrung des Griechentums zurückgeht. Bei den Bürgern freilich war Ludwig I. nicht sehr beliebt. So musste er schließlich im Revolutionsjahr 1848 abdanken und seinem Sohn Max II. den Thron überlassen.

Ein weiterer Ludwig, naemlich Ludwig II., brachte es zu historischem Ruhm. Allerdings nicht wegen großer ruhmvoller Taten, sondern infolge seines neurotischen Charakters und seiner enormen Bauwut. Der Märchenkönig, wie er wegen der auf seine Veranlassung hin gebauten märchenhaften Schlösser genannt wurde, war in der Politik schlichtweg ein Versager. In seine Regierungszeit fiel die Gründung des Deutschen Reiches 1871, mit der Bayern zwar Königreich blieb, in der Politik des gesamten Deutschland aber nicht viel zu sagen hatte. Dass Ludwig II. bis heute eine mystische und berühmte Erscheinung blieb, liegt neben seinen Prunkbauten auch an seinem Ende. 1886 erklärte man Ludwig II. für unzurechnungsfähig und setzte ihn ab. Wenige Tage später ertrank er zusammen mit seinem Leibarzt im Starnberger See, damals der Würmsee. Die genauen Umstände wurden niemals wirklich aufgeklärt, und so halten sich bis heute die Vermutungen, dass Ludwig eventuell ermordet wurde.

Mit Ludwig II. starb im Prinzip auch das bayerische Königtum. Die noch nachfolgenden Herrscher waren relativ glücklos und hatten immer weniger zu sagen. Das Bürgertum gewann immer mehr an Einfluss und die Abdankung des letzten bayerischen Königs nach dem 1. Weltkrieg war nur die folgerichtige Konsequenz.

München im 20. Jahrhundert und heute

Anfang des 20. Jahrhunderts befand sich das Königtum in Bayern in einer Krise und so war es fast folgerichtig, dass mit dem Ende des 1. Weltkrieges auch die Monarchie verschwand. Dabei übte Bayern sogar eine Vorbildwirkung aus, denn es war das erste Land im Deutschen Reich, das die Republik ausrief; Allerdings gab es große Unstimmigkeiten über den weiteren Weg. Der erste Ministerpräsident des "Freien Volksstaats Bayern", Kurt Eisner von der USPD, wurde nach knapp drei Monaten im Amt ermordet, was den Generalstreik und Ausnahmezustand zur Folge hatte.

Die vom nächsten Ministerpräsidenten Ernst Niekisch proklamierte "Erste Münchner Räterepublik" verlor immer mehr an Zustimmung in der Bevölkerung und so entbrannte Ende April 1919 ein erbitterter Kampf zwischen den Anhängern der Räterepublik und Freikorpsverbänden, denen es schließlich gelang, die Revolution niederzuschlagen. Das Ergebnis war ein Ruck nach rechts und zum Erzkonservatismus. So entstand der Hintergrund für eine Entwicklung, die einige Jahre später in der Gründung der NSDAP und dem Aufstieg Adolf Hitlers endete.

Der Karlsplatz Anfang des 20. Jahrhunderts, Holzstich

München wurde zur "Hauptstadt der Bewegung", auch wenn der erste Versuch der Machtübernahme Hitlers in München mit einem Dilemma für ihn endete. 10 Jahre später hatte er sein Ziel erreicht und Bayerns Hauptstadt blieb in der Gunst Hitlers, was ihr nicht gut bekam. Als eine der "Führerstädte" sollte sie mit den Monumentalbauten der Nazis ausgestattet werden. Herausgekommen wäre eine Stadt des Gigantismus, während die Kunstwerke und architektonischen Kostbarkeiten der vergangenen Epochen in den Hintergrund gerückt wären. Zur vollständigen Umsetzung dieser enormen Pläne kam es nicht mehr, in dem Fall glücklicherweise. Leider war die Kehrseite aber die Zerstörung der Stadt im 2. Weltkrieg.

Doch München war nicht nur Führerstadt und Keimzelle der Partei. Es gab auch Widerstand gegen die braunen Machthaber. Die Widerstandsgruppe der "Weißen Rose", vor allem bekannt geworden durch die Geschwister Scholl, war ein Symbol für Gewaltfreiheit und Aktionen per Flugblatt. Auf Gewalt setzte dagegen der Attentäter und Einzelgänger Georg Elsner, der im Bürgerbräukeller eine Bombe zündete und damit Hitler töten wollte. Die Aktion misslang und Elsner starb im April 1945 im KZ Dachau.

Büste Sophie Scholls in der Universität Symbolische Flugblätter im Pflaster vor der Universität

Nach dem Krieg begann auch in München ein gewaltiger Wiederaufbau und die Stadt zeigte sich bald in alter und neuer Schönheit; Glücklicherweise vermieden die Verantwortlichen viele Fehler, die anderswo gemacht wurden und so gibt es hier wenig Hochhäuser und architektonische Entgleisungen. Dagegen legte man großen Wert auf die Rekonstruktion der historischen Substanz. Politisch fiel die bayerische Hauptstadt aus der im Freistaat üblichen Wählergunst heraus. Während die CSU im Land sehr stark war, regierte in München bis auf ganz wenige Ausnahmen die SPD.

Einen starken Impuls bekam die Stadt durch die Vergabe der Olympischen Spiele, die 1972 hier stattfanden; Rege Bautätigkeit und die ersten U-Bahnlinien waren einige der Effekte, die noch heute nachwirken. Es sollten heitere Spiele werden, die in der ganzen Welt Begeistung für den Sport und die Völkerverständigung auslösen. Leider legte sich bald ein Schatten über diesen guten Gedanken. Palästinenser nahmen israelische Sportler als Geiseln und bei einer missglückten Befreiungsaktion starben mehrere der Geiseln.

Heute ist München eine der wirtschaftlich stärksten Städte Deutschlands, in der auch Kultur und Sport eine große Rolle spielen. Für den Tourismus ist die Stadt ausgesprochen interessant, was viel an der wertvollen historischen Bausubstanz liegt, die München zu bieten hat. Außerdem ist München ein gutes Sprungbrett in die landschaftlich sehr interessante und schöne Umgebung.

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