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Allgemeine Informationen über La Gomera

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Wer seinen Urlaub auf La Gomera verbringt, reist offiziell nach Spanien, denn die Insel gehört zum Königreich. Es sind also viele Gemeinsamkeiten mit dem Mutterland vorhanden, aber es gibt auch Unterschiede, die sich aus der Nähe zum Kontinent Afrika, aus der Geschichte und aus regionalen Besonderheiten ergeben. Spannend ist unserer Meinung nach immer wieder, das eine oder andere vom jeweiligen Reiseziel zu erfahren. So kann man die örtlichen Gegebenheiten viel besser erkunden, den Urlaub intensiver nutzen und ist vor eventuellen Unannehmlichkeiten besser geschützt.

Befasst man sich näher mit La Gomera, wird man sehr viel Interessantes erfahren. Die Insel gehört zu den Kanaren, unterscheidet sich aber in einigen Punkten von den anderen Inseln, angefangen von der Geschichte über die Flora bis zu den Bewohnern. Berühmt ist z.B. die spezielle Pfeif-Sprache der Gomeros, die sich aus der schwer überwindbaren Landschaft ergab. La Gomera ist auch die Insel, die trotz der Touristen noch am charakteristischsten geblieben und noch nicht dem Massentourismus erlegen ist.

Geografie und Lage von La Gomera

Die Inselgruppe der Kanaren liegt vor der nordwestlichen Küste Afrikas in Höhe der Staaten Marokko und Westsahara in einer Zone, in der ein subtropisches Klima vorherrscht. Zu den Kanaren gehören sieben Inseln, die alle vulkanischen Ursprungs sind, wobei das Alter der jeweiligen Eilande aber stark schwankt. Mit rund 18 Millionen Jahren sind die östlich liegenden Fuerteventura und Lanzarote die ältesten, Gran Canaria soll etwa vor 13 Millionen Jahren entstanden sein, Teneriffa und La Gomera vor rund 10 Millionen Jahren, während El Hierro und La Palma erst auf ca. 2-3 Millionen Jahre zurückblicken können.

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Mit nur rund 370 Quadratkilometern gehört La Gomera zu den kleineren Inseln der Kanaren. Die nächste Insel ist Teneriffa, die nur etwa 38 Kilometer entfernt ist. Der jüngste Vulkanausbruch auf La Gomera liegt geschätzte zwei Millionen Jahre zurück. Auf der Insel gibt es mehrere Vegetationszonen. Grün ist vor allem der Norden und die Mitte, wobei hier Lorbeerwälder dominieren. Der Süden der Insel ist trocken und ärmer an Vegetation. Im Zentrum La Gomeras, vorrangig im Nationalpark Garajonay, ist die Landschaft bergig, die durchschnittliche Höhe beträgt hier 800 bis 1000 Meter. Höchster Berg der Insel ist der Alto de Garajonay mit 1487 Metern. Die Küste erstreckt sich über 98 Kilometer, Strände – vor allem Sandstrände – sind jedoch Mangelware. Meist sind es steil abfallende Klippen oder Strände aus Geröll, Kies oder Steinen.

Die Bewohner von La Gomera

La Gomeras Bevölkerungszahl schwankte und schwankt im Laufe der Zeit immer wieder. Meistens sank die Zahl der Einwohner, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Eine Ausnahme bildeten die Jahre 1900 bis 1940, als es den Gomeros aufgrund des Exportes von Bananen und Fisch relativ gut ging. Ab den 1940er Jahren änderte sich das wieder, auch durch die Diktatur Francos, den die Gomeros bekämpft hatten. Heute wohnen rund 23000 Einwohner auf der Insel, die ist also nach wie vor dünn besiedelt. Kurioserweise leben auf der Nachbarinsel Teneriffa mehr Gomeros als auf ihrer Heimatinsel.

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Der Boden La Gomeras ist nur zu etwa 10% kultivierbar und Industrie gibt es praktisch nicht. Diese harten Bedingungen hielten die Bevölkerungszahl immer in engen Grenzen. Die meisten Einwohner leben vom Tourismus oder der kärglichen Landwirtschaft. Fast alle haben den römisch-katholischen Glauben, doch im Gegensatz zu vielen Teilen Spaniens wird er weniger intensiv praktiziert.

Amtssprache auf La Gomera ist Spanisch – Castellano – außerdem können sich, bedingt durch den Tourismus, einige Gomeros auf Deutsch oder Englisch verständigen. In den Grundschulen der Insel wird seit 1999 noch eine ganz spezielle Sprache gelehrt, die Pfeiff-Sprache „El Silbo“. In den unwirtlichen Gegenden der Insel mit tiefen Schluchten hatten die wenigen Bewohner Schwierigkeiten, sich über große Strecken zu verständigen. So erfanden sie diese Sprache, bei der die Nachrichten gepfiffen werden. Damit kann man Entfernungen bis zu 6 Kilometer problemlos überbrücken.

Seit 2009 ist „El Silbo“ in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Weltweit gibt es noch rund eine Handvoll anderer Pfeiff-Sprachen, doch „El Silbo“ ist die perfekteste. Der Sprache wurde am Aussichtspunkt von Igualero ein Denkmal gewidmet. Natürlich lässt man es sich auch nicht entgehen, den Touristen Vorführungen und Kurse der Sprache zu geben. Eine solche Vorführung erlebten wir am Skywalk im Touristenzentrum des Nationalparks.

Ende der 1960er Jahre war La Gomera ein gefragtes Ziel für Hippies, die hier als Aussteiger eine neue Heimat fanden. Die Ära der Hippies währte nur kurz, sie sind fast vergessen. Auf La Gomera hat sich jedoch eine kleine Kolonie gehalten, vor allem im Valle Gran Rey begegneten wir ihnen immer wieder. Hier musizieren sie auch jeden Abend am Strand und halten sonntags am Busbahnhof einen Flohmarkt ab, auf dem sie auch selbstgebasteltes Kunsthandwerk anbieten.

Flora und Fauna auf La Gomera

Die Fauna auf den Kanarischen Inseln ist nicht übermäßig umfangreich, besonders von Säugetieren sind hier nur wenige Arten anzutreffen, und vor allem keine großen. Vor geraumer Zeit gab es noch Hirsche, doch die wurden ebenso wie Kaninchen, Mäuse und Ratten erst durch die Menschen auf die Insel gebracht. Die Hirsche sind wieder verschwunden, sie wurden intensiv gejagt. Wirkliche „Einheimnische“ sind nur die Fledermäuse, von denen mehrere Arten auf La Gomera existieren.

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Auch die Gruppe der Reptilien ist sehr überschaubar. Es gibt verschiedene Echsen-Arten, davon ist die Eidechse mit dem schönen Namen Gallotia gallotii gomerae etwas Besonderes, denn sie kommt nur auf La Gomera vor. Erfreulich ist für die meisten Besucher, dass Schlangen und Skorpione auf der Insel völlig fehlen. Ebenso erfreulich ist, dass 1999 sechs Exemplare der Echsen-Art Lagarto gigante entdeckt wurden – oder besser gesagt wieder entdeckt. Diese bis zu 50 cm langen Echsen galten bis dahin als ausgestorben.

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Sehr vielfältig vertreten ist jedoch die Vogelwelt. Am bekanntesten ist sicher der Kanarienvogel, der aber im Gegensatz zur Züchtung in seiner wilden Form ziemlich unscheinbar aussieht. An Greifvögeln gibt es auf der Insel Fischadler, Waldohreulen, Sperber, Kleinadler und vor allem Falken. Ansonsten findet man Kanarische Nachtigallen, Bergstelzen, Tauben, verschiedene Sperlings-Arten, Amseln, Rotkehlchen und den Kanarischen Zilpzalp. An den Küsten leben vorrangig unterschiedliche Möwen-Arten. Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig, Vogelliebhaber kommen auf der Insel auf ihre Kosten.

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Die Insekten bilden auch auf den Kanaren die größte Gruppe. Immerhin kommen hier bis zu 5000 Arten vor. Endemisch sind davon einige Schmetterlings-Unterarten sowie eine Hummel mit weißem Hinterteil. Giftig sind glücklicherweise keine, bis auf einen bis zu 25 Zentimeter langen Tausendfüßler, der aber ausgesprochen selten ist.

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Ein Großteil der etwa 3000 auf La Gomera vorkommenden Pflanzenarten wurde durch die Spanier eingeschleppt. Von den typischen einheimischen Pflanzen sind in erster Linie die Lorbeerbäume zu nennen. Die Insel ist berühmt für ihre Lorbeerwälder, die im Nationalpark Garajonay noch sehr ursprünglich sind und unter Schutz stehen. Es ist ein Erlebnis, solch einen Wald zu besuchen, der mit seinen mit Moos überzogenen Stämmen und den langen von den Ästen hängenden Flechten wie ein Urwald aus der Sagenwelt wirkt.

Ebenfalls typisch und auf La Gomera sehr häufig zu finden ist die Kanarische Dattelpalme, die teils wild wächst, teils angebaut wird. Sie ist die Grundlage für eine der Spezialitäten der Insel, den Palmen-Honig. Ein anderer Vertreter der Flora, der Drachenbaum, ist dagegen praktisch nur noch in Parks und Gärten zu finden. Das einzige noch wild wachsende Exemplar, „El Drago“, ist Besuchermagnet in der Nähe von Alajeró.

Ansonsten ist auf La Gomera die typische Mittelmeerflora zu finden. Von den eingeschleppten Kulturpflanzen ist vor allem die Banane zu nennen, die an vielen Stellen der Insel angebaut wird. Die kleine Kanarische Banane ist sehr wohlschmeckend, wird aber leider nicht nach Deutschland importiert. Auch auf der Insel heimisch geworden ist der Feigenkaktus, von dessen Früchten eine ausgezeichnete Marmelade hergestellt wird.

Essen und Trinken auf La Gomera

Ohne Zweifel, man kann auch kulinarisch gut leben auf La Gomera. Bei unseren Reisen versuchen wir natürlich immer, Besonderheiten der einheimischen Küche zu probieren, auch wenn die manchmal für den europäischen Gaumen ungewohnt sind. Auf La Gomera hat man mit diesem Problem weniger zu tun, die Küche ist stark dem Mutterland Spanien angepasst. Trotzdem gibt es einige originelle Spezialitäten, die sich zum Teil auch als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen eignen.

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Richtig typisch für die Kanarischen Inseln sind die „Runzel-Kartoffeln“, kleine Kartoffeln, die in Wasser mit Meersalz gekocht werden. Man kocht und isst sie mit der Schale. Durch das Meersalz bildet sich eine dünne Schicht aus feinen Salzkristallen und eine runzlige Schale. Dazu gehört eine weitere Spezialität, die pikante Mojo-Sauce.

Von den kanarischen Ureinwohnern wurde Gofio übernommen, das aus Weizen- oder Gerstenmehl hergestellt wird und statt Brot als Beilage oder auch gesüßt als Dessert gegessen wird. Ein anderer beliebter Nachtisch ist „Bienmesabe“. Der Name drückt schon viel aus, denn übersetzt bedeutet er „schmeckt mit gut“. Es ist eine Creme aus geriebenen Mandeln, Eigelb, Zucker, Zimt und geriebener Zitronenschale.

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Die Sopa de berros, eine Suppe aus pürieren Kartoffeln und Brunnenkresse, gilt als eines der Nationalgerichte La Gomeras. Original wurde sie im rustikalen Holznapf serviert. Das bekommt man heute leider kaum noch. Fleisch vom Schwein oder Rind ist untypisch für die kanarische Küche, doch in den Hotels und Restaurants wird es heute öfter angeboten. Typisch ist dagegen das Kaninchen-Gericht Conejo en salmojero, Kaninchenfleisch, das über Nacht in einer Beize aus Weißwein, Olivenöl, Knoblauch und Gewürzen eingelegt wird. Inzwischen muss sogar Wildkaninchen aus Neuseeland eingeführt werden, um die große Nachfrage zu befriedigen.

Zum Essen wird oft einheimischer Landwein gereicht, der in Vallehermoso und in Hermigua produziert wird. Seine Qualität reicht zwar nicht an die Weine von Lanzarote, La Palma und Teneriffa heran, doch wenn man schon auf La Gomera ist, sollte man auch den heimischen Wein probieren. Ausgezeichnet ist dagegen das Mineralwasser von La Gomera, das aus kanarischen Quellen stammt.

Als Mitbringsel bietet sich zudem Olivenöl an, das auf La Gomera auch von sehr guter Qualität ist. Das Highlight ist jedoch Miel de Palma, ein Palmenhonig, der uns bisher unbekannt war. Die Masse ist flüssiger als gewöhnlicher Honig – es ist eher eine Art Sirup - aber genauso klebrig und mindestens so süß. Der Honig wird nicht von Bienen produziert, sondern aus dem Saft der Dattelpalmen gewonnen. Die Herstellung ist aufwändig, gesammelt wird der Saft nur nachts und dann per Hand verarbeitet.

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