Wetter und Klima am Gardasee
Am Gardasee herrscht ein mediterranes Klima. Der nördliche Teil des Sees liegt inmitten hoher Berge, der südliche Teil hingegen liegt am weitläufigen Beginn der Po-Ebene. Obwohl es sich beim Gardasee fast noch um einen Gebirgssee handelt ist der Einfluss des nur wenige Hundert Kilometer entfernten Mittelmeeres bereits deutlich zu spüren. Das Klima ist ausgewogen und warm, wie wir es als mediterranes Klima bezeichnen.
Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 14°C - 15°C. Es gibt praktisch keinen Winter so wie wir ihn kennen: Am See fällt nur ganz selten Schnee, und die Temperaturen fallen fast nie unter den Gefrierpunkt. Die Klimatabelle zeigt, dass selbst in den Wintermonaten zum Teil noch Tageshöchsttemperaturen bis zu 10°C zu erwarten sind und dass die durchschnittlichen Nachttemperaturen immer noch im positiven Bereich sind. Der Talkessel des Gardasees wirkt wie ein Wärmespeicher, so dass die Gegend nie allzu sehr abkühlen kann. In den Sommermonaten hinegegen steigen die Temperaturen tagsüber immer wieder auf über 30°C an, und es ist auch nachts noch angenehm warm.
Dass der Gardasee ein Gebirgssee ist merkt man an den Wassertemperturen. Zum Baden sind nur die Monate Mai bis Oktober geeignet. Ende April / Anfang Mai kann man sich zwar schon angenehm in der Sonne bräunen lassen, zum Baden ist das Wasser jedoch zu frisch. Die Gardasee-Region ist sehr niederschlagsarm; es gibt wenig Niederschlagstage, und wenn Regen vom Himmel fällt, dann zumeist wenig. Trotzdem kann es auch am Gardasee vorkommen, dass man von einem heftigen Wolkenbruch überrascht wird und von einem Spaziergang klatschnass nach Hause kommt.
Der Gardasee ist berühmt für seine Winde. 5-10 charakteristische Winde haben feste Namen, zwei davon sind jedoch für Surfer von großer Bedeutung: Ora und Vento. Es sind Winde, die bei konstanter Wetterlage vor allem im Sommer tagtäglich zu regelmäßigen Uhrzeiten auftreten, Winde die also sehr gut vorhersagbar und planbar sind; Aus diesem Grunde ist der Gardasee auch ein ideales Revier für Windsurfer.
Die Ora ist ein Südwind, der meist zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr einsetzt. Er entsteht dadurch, dass sich durch die Sonnenstrahlen die Felswände im nördlichen Bereich des Gardasees stark aufheizen während die Luft am kühlen Wasser noch kalt ist. An den heißen Felswänden wird die Luft stark erwärmt so dass sie aufsteigt und kalte Luft vom See her nach sich zieht. Die Ora-Winde erreichen Windstärken bis zu 5; im nördlichen Bereich des Gardasees ist der Wind wegen des engen Tales und der steilen Felswände heftiger als im Süden. Die Ora weht zumeist bis Sonnenuntergang; dann kühlen sich die Felswände wieder ab und die Temperaturunterschiede zwischen Felswänden und See werden geringer.
Während in den Abendstunden am Gardasee meist Flaute herrscht beginnt ab Mitternacht die zweite Windwelle, der Vento (auch Pelér genannt). Beim Vento handelt es sich um einen Nordwind, also ein Wind von den Berghängen aus in Richtung Süden. Er hat mehrere Phasen, die auch als Windwellen bezeichnet werden. Windsurfer wissen, dass man am Gardasee früh aufstehen muss um von den morgendlichen Winden etwas mitzunehmen; Wenn man am Gardasee bei Sonnenaufgang einen Blick auf den See wirft wimmelt es zum Teil nur so vor Surfern. Sie allen nutzen den Vento, der eine Windstärke bis zu 5 (lokal auch stärker) erreicht.
Die Nordwinde werden übrigens noch verstärkt, wenn Föhn-Wetterlage herrscht. Stauen sich also am nördlichen Teil der Alpen die Wolken und ziehen die Föhn-Winde von Nord nach Süd über die Alpen, herrscht am Gardasee von Grund auf ein starker Nordwind, der den Vento verstärkt und die Ora sogar auslöschen kann.
Die obigen Klima-Grafiken gelten übrigens für den nördlichen Gardasee. Im Süden ist das Klima milder als im Norden: Die Temperaturen sind noch höher, es gibt mehr Sonne, da die Sonne von den Bergen nicht so sehr abgeschattet wird, und es fällt noch weniger Regen als im Norden.
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