Reiseführer und Wanderführer, Bücher und Karten
Nachdem ich nun schon seit einigen Jahren Rezensionen über Reiseführer schreibe, durfte ich einige Entwicklungen miterleben. Einge Trends gingen für den eiligen Kurzurlauber in Richtung kompakte Infos mit vielen 'Insider-Tipps', die dem Leser am besten schon im Umschlagdeckel präsentiert werden. Hier bekommt man das Gefühl, das allerwichtigste, allerbeste oder allerbilligste auf gar keinen Fall verpassen zu können. Das heißt nicht, dass diese Reiseführer schlecht sind, ganz im Gegenteil: Um sich einen ersten Überblick über seinen Urlaubsort zu verschaffen, hat sich diese Herangehensweise schon als sehr praktikabel erwiesen. Man sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass solche Beschreibungen an eine breitere Masse gerichtet sind, und sich so mancher Geheimtipp als Massenspektakel entpuppen kann; Wer sich nicht lange mit Kultur, Tradition oder Geschichte des jeweiligen Urlaubslandes auseinandersetzen möchte, erhält das Wichtigste auf einen Blick und wird mit einem moderaten Preis-Leistungsverhältnis belohnt.
Bei anderen Verlagen macht sich eine über Jahre gewachsene Erfahrung darin bemerkbar, die fundiert recherchierten Informationen immer übersichtlicher und ansprechender zu gestalten und durch kurz aufeinanderfolgende Neuauflagen auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Auch persönliche Erfahrungsberichte der Leser dürfen und sollen miteinfließen, was einerseits Vertrauen in das Gelesene schafft und gleichzeitig die Bereitschaft weckt, die teilweise höheren Preise dieser Reiseführer gerne in Kauf zu nehmen, weil man das Gefühl hat, dass es sich lohnt.
Michael Müller Verlag: Gardasee
Bei den Reiseführern des Michael Müller Verlages habe ich dieses Gefühl des sich Lohnens schon oft erlebt. Gerade bei aktuellen, komplett aktualisierten Auflage des Gardasee-Reiseführers macht sich die mehr als 10-jährige Erfahrung und Weiterentwicklung seit der ersten Auflage im Jahr 1997 gleich an mehreren Stellen bemerkbar. Die über 250 Seiten sind in Bezug auf Informationen, Tipps und Hintergründe zu Land und Leuten übersichtlich gestaltet und mit stimmungsvollen Bildern angenehm umrahmt. Stil und Umfang des Buches eignen sich sehr gut zur Vorbereitung, zum Nachschlagen von Informationen während einer Erkundungstour, als auch zum kurzweiligen Schmökern einiger interessant zusammengefasster Geschichten in optisch gelb hinterlegten Kästchen; Genau diese Ausgewogenheit zwischen übersichtlich gestalteten Informationen zu ansprechenden Bildern finde ich sehr gelungen: Weder erschlagende Bildermassen noch in die Länge gezogene, langatmige Texte.
Auf den ersten 40 Seiten erfährt man Vieles über den Gardasee ganz allgemein: Anfahrt, Übernachtungsmöglichkeiten und genügend Abwechslungsmöglichkeiten für Kinder lassen sich gut im Voraus planen. Je nachdem in welchem Teil des Gardasees man seinen Urlaub plant, wird man über die Unterschiede der trentiner, venetianischen und lombardischen Küche informiert, und bekommt Hinweise für Veranstaltungen, Feste, Einkaufs- und Sportmöglichkeiten.
Zur besseren Übersicht sind die vier folgenden Kapitel in die einzelnen Uferabschnitte: Nord-, West-, Ost- und Südufer mit Ausflugsmöglichkeiten zum jeweiligen Hinterland gestaltet; Auf kleinen detaillierten Karten bekommt man eine direkte Übersicht zu den Angeboten vor Ort. Durch übersichtlich, farbig hervorgehobene Nummerierungen findet man auf den Karten ganz leicht den Weg zum Museum, seiner Wahl-Pizzeria, zum Treetbootverleih, dem Kinderspielplatz oder auch zur medizinischen Versorgung. Diese Anschaulichkeit ist es auch, die mir bei der Benutzung eines Michael Müller Reisebuchs immer wieder gefällt. Es macht mir einfach Spaß, wenn ich anhand gut recherchierter und vor allem nachvollziehbarer Details nicht lange vor Ort rumsuchen muss oder mich einfach gut für eine Tour vorbereiten kann.
Je ein weiteres Kapitel sind der südlichen Region des Gardasees und der Stadt Verona gewidmet, die circa 20 km vom südlichen Teil des Gardasees in Richtung Osten liegt. Das ist es auch, was man an diesem Reiseführer schätzen darf: Immer wieder Wissenswertes, das einen überrascht und erstaunt. Von der ersten Umschlagseite mit den 'Wussten, Sie, dass...' Punkten bis zu den Extra-Infos, die das Interesse über die Region des Gardasees hinaus wecken.
Mit der einleitenden Frage: 'Was haben Sie entdeckt?' bittet der Autor Eberhard Fohrer den Leser um aktive Mithilfe, die jeweiligen Neuauflagen auf dem aktuellsten Stand zu halten. Persönliche Erfahrungsberichte werden zwar nicht in voller Länge erwähnt, dienen aber anscheinend der Bestätigung und Ergänzung; Neben den vielzähligen kommerziellen Einträgen, die es in anderen Reiseführern auch gibt, sind solche etwas nebensächlich wirkenden Anmerkungen (jeweils auf S. 78 bei den Übernachtungsmöglichkeiten) wie 'Frau des Besitzers ist Holländerin' oder 'Die musikalische Familie gibt ab und zu ein Ständchen im Gemeinschaftsraum' durchaus sympathische Ergänzungen, die den Informationen eine persönliche Note verleihen.
Fazit: Auch wenn der Gardasee Reiseführer vom Michael Müller Verlag mit seinen über 250 Seiten schon die Ausmaße eines Buchs erreicht, so ist dieser Führer vom Format her sehr handlich und auf Informationen mit Qualität bedacht. Einzelheiten lassen sich gut über das übersichtliche Inhaltsverzeichnis oder das alphabetische Register am Ende finden. Eine Autokarte für das unmittelbare Umland des Gardasees ist zwar nur in aller Einfachheit gehalten, aber dafür sind die kleinen Übersichtsskizzen für Ortschaften sehr detailliert und nachvollziehbar. Ein Kurzurlauber sollte sich im Klaren darüber sein, dass er mit einem Michael Müller Reiseführer zwar immer ein wenig mehr Informationen bekommt, als er vielleicht braucht, diese aber bestens recherchiert und so kompakt als möglich gehalten sind. Diesen Reiseführer kann man versandkostenfrei direkt beim Verlag bestellen.
Michael Müller Verlag: Gardasee Wanderführer
Die meisten Gardasee-Urlauber haben nur ein Ziel an ihrem Urlaubsort: Baden und Sonne tanken so viel wie möglich. Natürlich gibt es auch eine kleine erlesene Gruppe von Gardasee-Urlaubern, die hauptsächlich wegen des Windsurfens an Italiens größten See fahren. Und eine ebenso kleine Gruppe von Urlaubern fährt mit dem Mountain-Bike durch die Berge rings um den See. Dass man rund um den Gardasee auch hervorragend wandern kann dürfte angesichts der hügeligen bis bergigen Landschaft um den See herum ebenso klar sein.
Rund um den Gardasse kann man unzählige Wandertouren machen, vom einfachen Familienausflug bis zu einer monströsen Tagestour mit Tausend Höhenmetern. Um eine für sich geeignete Tour zu finden empfiehlt sich ein Wanderführer wie der vom Michael Müller Verlag. Der Autor Florian Fritz beschreibt auf ca. 230 Seiten 35 Touren im Bereich des mittleren und nördlichen Gardasees. Wer den Wanderführer zum ersten Mal in die Hände nimmt, dem fällt sofort positiv auf, dass sich im hinteren Einband eine ausklappbare Karte verbirgt, anhand der man sich sehr gut orientieren und mit der man eine Tour nach Ort und Lage aussuchen und planen kann.
In den ersten 40 Seiten gibt Florian Fritz allgemeine Informationen für einen Urlaub am Gardasee wieder, angefangen von Wetterdaten über Natur- und Landschaftsinformationen bishin zu Ausrüstungs- und Verpflegungstipps. Die 35 Wandertouren sind in 5 Landschaftsregionen eingeteilt: Südliches Sarcatal, Monte-Baldo-Massiv, Südlicher Gardasee, Westlicher Gardasee, Nordwestlicher Gardasee. Die Schwierigkeit der einzelnen Touren ist mit Sternen markiert, so dass man schnell für sich geeignete bzw. nicht geeignete Touren herausfiltern kann. Touren, die besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet sind, sind speziell markiert.
Jede einzelne Tour ist auf mehreren Seiten ausführlichst beschrieben. Man erfährt genau, wo es los geht, und der Autor beschreibt sehr präzise, wo man lang gehen bzw. abbiegen muss. Markante Wegpunkte sind mit Ziffern versehen, die man auch auf der zugehörigen Detailkarte bzw. im Höhenprofil wieder findet. Die Wegbeschreibungen mit zugehörigen Zeitangaben sind so präzise, dass man sich eigentlich kaum verlaufen kann. Wer dennoch auf Nummer Sicher gehen möchte, der kann sich noch GPS-Koordinaten herunterladen und sich somit elektronisch führen lassen. Der Autor beschreibt jedoch nicht nur die Routenführung im Detail, sondern erklärt auch, was man zu sehen bekommt und welche Bedeutung einzelne Bauwerke, Landschaften oder Berge haben. Hinzu kommen noch zahlreiche Farbfotos, die einem so richtig Lust auf die eine oder andere Tour machen.
In einem separaten Kasten sind die wichtigsten Tourdaten kurz und prägnant zusammen gefasst: Von der Länge bzw. der Gehdauer über den Tourencharakter bis zu Verpflegungshinweisen und natürlich Tipps für die Anfahrt bzw. die Rückfahrt. Detaillierte Karten mit Höhenprofilen runden die perfekte Aufmachung des Wanderführers ab. Wer während seines Gardasee-Urlaubes die eine oder andere Wandertour machen möchte oder wer gar nur zum Wandern an den Gardasee fährt, dem sei dieser Wanderführer vom Michael Müller Verlag wärmstens empfohlen. Für wenig Geld gibt es eine Hülle von wertvollen Informationen, verpackt in Touren, die man gut und gerne nachmacht.
Merian life: Gardasee
Auf gerade mal 128 Seiten im leichten schmalen Format kann man den Gardasee Reiseführer Merian life auch gut in der Westentasche unterwegs dabei haben. Umfang und Tiefe der Informationen erinnern eher an kurzweilige Zeitschriftenwerbung, die man schnell und flüssig nebenher lesen kann. Daran erinnert auch nicht nur die Farbvielfalt, mit der versucht wurde, die vier Hauptkapitel optisch voneinander abzugrenzen, sondern auch die 10 Merian Top-Ten und die 10 Merian-Tipps in den Umschlagseiten.
Alle Informationen sind leicht verständlich geschrieben aber auch äußerst knapp gehalten, was teilweise durch überproportional große Bilder wieder wett gemacht wird. Die ersten 30 Seiten (ohne Bilder großzügig gezählt sind es dann doch noch 16 Seiten) befassen sich mit allgemeinen Tipps zum Übernachten, Essen, Einkaufen und wo es welche Feste, Sportmöglichkeiten und Highlights für Kinder gibt. Zuerst fand ich den telegrammartig gehaltenen Stil mit Verweisen auf das Kartenmaterial am Ende des Buches etwas umständlich und nervig. Hat man sich aber an die Blätterei gewöhnt, dann findet man die Anfahrt durch das klar aufgebaute Kartenmaterial sehr gut. Ohne große Umschweife wird auf Telefonnummern oder Internetseiten verwiesen, wo man sich einen direkten Einblick verschaffen kann.
Auch die einzelnen Uferabschnitte des Gardasees sind in sehr kompaktem Stil beschrieben. Hier reihen sich nach einem jeweils sehr kurz gehaltenen Abschnitt zur Region die gewerblichen Tipps zu Übernachtung, Verkostung, Einkaufen und Sehenswertem dicht gefüllt nebeneinander. Mit einem persönlichen Zugangscode im Buch wird der Leser auf die Internetseite von Merian gelockt, um dort mehr Informationen in einem sogenannten 'Premium-Bereich' zu erhalten. Leider ist der Text zu den einzelnen Orten am Gardasee fast identisch mit dem, der im Buch zu finden ist: Also kein nennenswerter Informationsgewinn in puncto Gardasee. Wer vom Gardasee innerhalb der Merian-Seite zu anderen Urlaubsorten weitersurft hat sicher seinen Spaß, aber das war ja eigentlich nicht Sinn der Sache - oder doch?
Als 'die schönsten Ausflüge und Wanderungen' im Kapitel Routen und Touren werden 3 genannt, die sich im Norden auf den Lago di Ledro, das Hochplateau von Tremosine und den Monte Baldo beziehen. Darüber hinaus gibt es Hintergrundinformationen zur Geschichte, einen kleinen Sprachführer, einen Essdolmetscher und Gardasee-Infos von A bis Z.
Fazit: Für einen ersten Überblick oder einen kurzen Abstecher zum Gardasee eignen sich die sprachlich sehr kurzweilig verfassten Tipps des Merian Reiseführers sehr gut. Will man jedoch seinen Urlaub aufgrund der Informationen gut vorbereiten oder einfach mehr über bestimmte Regionen wissen, als die an manchen Stellen schon sehr pauschal gehaltenen Informationen, der wird um einen zweiten Reiseführer nicht drumherumkommen.
ADAC Reiseführer Gardasee
Der ADAC Reiseführer über den Gardasee ist knapp 150 Seiten dick und hat das ADAC-Reiseführer-typische längliche Hochformat. Die Gegend des Gardasees wird in unterschiedliche Regionen eingeteilt, zum Beispiel das Westufer, das Ostufer oder der Süden. Ort für Ort wird kurz beschrieben, jeweils mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten; Eine ausführliche Beschreibung der Sehenswürdigkeiten darf man bei diesem kompakten Format jedoch nicht erwarten, vielmehr werden die Sehenswürdigkeiten erwähnt und kurz beschrieben.
Wer in einem typischen Urlaubsort ein paar Tage oder eine Woche verbringt findet jedoch die wichtigsten Informationen für die eine oder andere Ortsbesichtigung. Ein ADAC-Reiseführer zeichnet sich immer durch zahlreiche Fotos aus. Auch wenn ich schon ADAC-Reisebücher mit mehr Fotos in den Händen hatte, so gibt es auch im Gardasee-Führer kaum eine Doppelseite mit weniger als 2 Fotos, Abbildungen oder Karten. Man sieht also immer gleich am Bild, was einen in einer Stadt erwartet.
Positiv erwähnen möchte ich, dass sich der Reiseführer nicht nur an die Orte unmittelbar am Gardasee beschränkt, sondern es werden auch dei wichtigen Orte Brescia, Verona und Trient ausführlich beschrieben. Auch wenn diese Orte für den einen oder anderen Urlauber das eigentliche Urlaubsziel sind, so verbringen viele Gardasee-Touristen wenigstens einen Tag in Verona oder in Trient. Dafür gibt es sehr viele Informationen und Bilder. Ja, die Beschreibungen machen sogar richtig Lust auf einen Abstecher in den Norden oder in den Süden.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Reiseführer für Leute zu empfehlen ist, die hauptsächlich Badeurlaub in einem typischen Touristenort machen und den einen oder anderen Nachmittag oder auch einmal einen ganzen Tag auf Besichtigungstour gehen. Für richtige Individualisten, die die Gegend und die einzelnen Orte ganz genau auskundschaften möchten, sind zu wenige Informationen vorhanden. Den ADAC-Reiseführer gibts für einen sensationell günstigen Preis, daher eine Kaufempfehlung.
Baedeker: Gardasee, Verona
Einen deutschen Touristen mit einem Baedeker Reiseführer erkennt man schon auf 100 m Entfernung. Warum? Das markante knallrote und tiefblaue Cover ist das Markenzeichen von Baedeker; jeder hat so einen Reiseführer schon einmal in der Hand gehabt und erkennt ihn wieder.
Der Baedeker-Allianz-Reiseführer Gardasee-Verona ist über 260 Seiten dick und beinhaltet eine geballte Menge an Informationen. Auf den ersten 120 Seiten erfährt der Leser allgemeine Informationen von der Geschichte der Region bis zu Weintipps. Die Aufmachung ist locker und leicht lesbar, so dass auch ein eher trockenes Kapitel wie die Landesgeschichte oder berühmte Persönlichkeiten des Landes noch angenehm zu lesen sind. Klar ist, dass so viele Hintergrundinformationen nicht für den Kurzurlauber bestimmt sind, der 3 Tage an den See zum Baden fährt. Wer sich im Vorfeld ausführlich informieren möchte oder am Strand eine Lektüre braucht, der liest sich gut Kapitel für Kapitel durch und lernt immer mehr über die Gegend.
Für die 5 Touren im Baedeker gibts von meiner Seite ein extra Lob: Endlich mal ein Reisefuehrer, der am Gardasee nicht nur Orte beschreibt sondern auch für diejenigen Urlauber ein paar Seiten spendiert, die Tagestouren unternehmen. Viele Gardaseeurlauber fahren mit dem Caprio an den See und möchte nicht nur am See rumlungern sondern das Umland kennenlernen. Die Touren sind zwar mit insgesamt nur 10 Seiten relativ kurz beschrieben, jedoch sind alleine schon die Routenbeschreibungen Gold wert und man kann sie wirklich in Tagestouren nachfahren. Zu einem Baedeker gehört selbstverständlich auch eine große, auffaltbare Karte, die einem bei Autotouren, aber auch bei Mountainbike-Touren gute Dienste leistet.
Ich habe schon oftmals bei einem Baedeker-Reiseführer die Auflistung der Orte in alphabetischer Reihenfolge kritisiert. Wer gerne auf Tour geht kommt mit einer Gliederung nach Regionen besser klar als mit einer bloßen Auflistung. Beim Reiseführer über den Gardasee finde ich diese alphabetische Gliederung jedoch ganz praktisch. So findet man schnell die notwendigen Informationen über denjenigen Ort, wo man selber wohnt, und wenn man einen kleinen Ausflug in einen anderen Ort macht, sei es mit dem Auto oder mit dem Schiff, dann hat man auch dazu schnell die Tipps und Sehenswürdigkeiten parat. In diesem Falle also mal ein Lob für die gute Gliederung des Reiseführers.
Insgesamt hat mich der Baedeker-Reiseführer über Gardasee und Verona sehr überzeugt. Ich kann den Reiseführer sowohl für Individualurlauber als auch für Kurzurlauber als auch für Urlauber, die immer wieder kommen, sehr empfehlen.
Marco Polo: Gardasee
Von Marco Polo gibt es einen ca. 130-seitigen Reiseführer über den Gardasee inklusive Reiseatlas. Reiseatlas bedeutet, dass im hinteren Teil des Buches auf 4 Doppelseiten detaillierte Karten des Gardasees enthalten sind, die gut genug sind, um mit dem Auto die eine oder andere Tour zu machen.
Der Marco Polo Reiseführer ist sehr protzig aufgemacht: Mit dicker, bunter Schrift sind die einzelnen Seiten oben beschriftet, so dass man sehr schnell sein Ziel findet: Nordufer, Ostufer, Südufer und Westufer gliedern die Region ganz klar. Zuvor gibt es jedoch einige allgemeine Informationen wie Essen&Trinken, Events, Geschichte, Auftakt etc. Diese sind jedoch so knapp gehalten, dass sie in meinen Augen eher wertlos sind; ich kann damit nicht wirklich etwas anfangen.
Überhaupt sind sämtliche Informationen über die einzelnen Orte und Sehenswürdigkeiten äußerst knapp gehalten; da kenne ich bessere Marco Polo Reiseführer. Im hinteren Umschlag findet man Kartenausschnitte zu einigen Orten am Gardasee. Der vordere Umschlag ist voll mit Werbung und Insider-Tipps; den könnte man deutlich besser nutzen, zum Beispiel mit weiteren Karten über kleinere Orte.
Mich hat der Marco Polo Reiseführer sehr enttäuscht, als Reiseführer konnte er mir überhaupt nicht dienen, da die Informationen zu knapp gehalten sind. Da gibt es besseres im kompakten Format.
Michael Müller Verlag: Dolomiten
Ein ganzer Reiseführer über die Dolomiten? Ein fast 300 Seiten dickes Buch über einen kleinen Teilbereich der Alpen? Das wird sich so mancher Fragen, der die Dolomiten auf seiner Fahrt an den Gardasee oder nach Italien im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lässt. Dass die Ausblicke an den Rand der Dolomiten von der Gardaseeautobahn aus faszinierend sind mag keiner bestreiten. Aber macht man da auch Urlaub?
In der Tat ist der Begriff Dolomiten vielen Leuten ein Begriff, vielen mehr als andere Bereiche der Alpen wie zum Beispiel die Berner Alpen, das Mount Blanc Massif oder die berühmtem Gipfe der Wallisser Alpen. Denn die Dolomiten sind markant, einzigartig und faszinierend, ja selbst unbedeutende Gipfel sind wahrlich herausstechend. Und natürlich ist das große Gebiet der Dolomiten eine beliebte Urlaubsregion, sowohl im Sommer als auch im Winter.
Dietrich Höllhuber hat einen fast 300 Seiten dicken Reiseführer über die Dolomiten geschrieben. Dabei gliedert er die Gebirgsregion in 5 Teilbereiche: 1) Das Pustertal, 2) Von Brixen zum Rosengarten, 3) Gadertal und Grödner Tal, 4) Trentino-Dolomiten, 5) Belluno-Dolomiten. 40 Seiten allgemeine Infos von der Anfahrt über Übernachtungstipps und Sportgelegenheiten bis zu hoffentlich nicht benötigten Infos wie Notruf und Unfallhilfe stehen zu Beginn des Reiseführers.
In den Dolomiten gibt es viele kleine und mittelgroße Städtchen, die dank eines viel verzweigten Straßennetzes sehr gut erschlossen sind, da die Dolomiten kein linienförmiges Gebirge mit einzelnen Tälern sondern vielmehr einzelne Gebirgsgruppen sind. Praktisch alle wichtigen Orte finden in dem dicken Reiseführer ein eigenes je nach Ortsgröße mehr oder weniger großes Kapitel. Zu jedem Ort gibt es eine allgemeine Beschreibung gefolgt von Details wie Einkaufsmöglichkeiten, Restaurant-Tipps und Hotels nach Sternen geordnet. Bei den größeren Orten ist jeweils eine Detailkarte dabei, so dass man den passenden Stadtplan immer bei sich hat. Dann werden die Sehenswürdigkeiten im Ort oder in der näheren Umgebung beschrieben.
Über 100 Farbfotos verstreut in den einzelnen Orten machen alleine schon beim Durchblättern des Reiseführers richtig Lust auf die eine oder andere Entdeckungsfahrt. Und natürlich dürfen in einem Reiseführer über die Dolomiten Wandertouren und Radtouren nicht fehlen. 20 Wandertouren werden in einem eigenen Kapitel ausführlich beschrieben; anhand der Wegpunkte und ggfs. Satellitendaten kann man diese auch leicht finden und abgehen.
Wer in den Dolomiten Urlaub macht kommt meist höchst begeistert zurück und will unbedingt wieder hin. Mit dem Reiseführer vom Michael Müller Verlag hat man das perfekte Begleitbuch für seinen Dolomiten-Urlaub und findet gleich Tipps und Anregungen für den nächsten Urlaub.
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