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Die Westküste - Ein Katzensprung nach Argentinien

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Die Westküste Uruguays, entlang des Silberflusses und des Flusses Uruguay, bildet die Grenze zu Argentinien. Insgesamt gibt es mehr Industrie und weniger Touristenzentren. Vor allem argentinische Tagesausflügler und Rucksacktouristen auf ihrem Weg nach Argentinien trifft man hier. An mehreren Orten gibt es Fähren und Brücken, die einen über das Wasser tragen und das Übergehen zum großen Nachbarland ermöglichen.

Neben der bekannten Kolonialstadt Colonia del Sacramento sind die zahlreichen Thermalbäder entlang der Küste bekannt bei Touristen. Allerdings sollte man sich vom Namen "Thermalbad" nicht täuschen lassen. Dieser Ausdruck bezieht sich auf das Wasser an sich, nicht auf die Anlage. Denn die sind überwiegend familiär gedacht, mit Wasserrutschen etc.

Colonia del Sacramento

Diese Kleinstadt, 1680 von Portugiesen gegründet, ist die älteste europäische Siedlung in Uruguay und war einst die Hauptstadt des Landes; Wegen seiner Grenzlage, war die Kolonie regelmaeßig von Spaniern und Portugiesen umkämpft, und mehrmals wechselte die Vorherrschaft zwischen den beiden Kolonialmächten. Dadurch sieht man in der Stadt die verschiedenen Architekturstile der beiden Kolonisten. Die historische Altstadt wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Der internationale Hafen der Stadt empfängt den größten Teil der Touristen, die auf den Seeweg nach Uruguay kommen.

Es ist gemütlich in Colonia

Die schöne Altstadt Colonias ist überschaubar klein. Dennoch sollte man für seinen Besuch auf jeden Fall ein paar Stunden einplanen. Mit seinen gepflegten Kolonialhäusern, engen Gassen mit Kopfsteinpflaster und verträumten Plätzen, versetzt uns Colonia in eine andere Zeit. Wer jedoch den wirklichen Charme der Stadt erleben möchte, sollte eine Nacht bleiben, denn wenn die Stadt tags schon verzaubert, kommt man nachts im romantisch beleuchteten Colonia aus dem Staunen nicht mehr raus und für den leidenschaftlichen Hobbyfotografen bieten sich hier unzählige Motive.

Man betritt die Altstadt durch das alte Stadttor, hier findet man auch die Touristeninformation, links und rechts steht noch die Stadtmauer. Man folgt der Fußgängerzone Calle de los Suspiros. Hier befinden sich die ältesten Häuser der Stadt, die kleine Geschäfte beherbergen. Die Klosterruinen von San Francisco lassen die Umrisse des ältesten Baus der Stadt erahnen. Daneben steht sich der Leuchtturm, von dem aus man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat.

Nachts ist Colonia noch romantischer Diese Oldtimer gehören zum danebenliegenden Restaurant. Man kann in ihnen essen.

Es gibt verschiedene original erhaltene Wohnhäuser, die man, gegen Eintritt, besichtigen kann. Zum Beispiel das Casa de Nacarelllo, wegen seiner auffälligen Farbe auch Casa Rosada genannt, oder das "Haus des Vizekönigs", La Casa del Virrey, das so heißt, obwohl es niemals das Haus eines Vizekönigs war, vielmehr handelt es sich hierbei wohl um ein herrschaftliches Wohnhaus.

Die aus dem 17 Jh. stammende Iglesia Matriz ist die älteste Kirche des Landes. Wer nach dem Stadtrundgang an mehr Hintergrundwissen interessiert ist, der findet sicher in den zahlreichen Museen der Stadt, was er sucht; Es gibt ein Spanisches Museum, ein Portugiesisches Museum, das Stadtmuseum, das Stadtarchiv und ein Fliesenmuseum. Man kann ein Kombinationsticket kaufen, mit dem man Eintritt in alle Sehenswürdigkeiten bekommt.

Blick vom Leuchtturm auf Colonia mit der Iglesia Matiz

Aber auch Colonia bietet den Sonnenanbetern und Wassersportfans lange Strandabschnitte entlang des Flussufers, meist umgeben von fast unberührter Natur oder kleinen Feriensiedlungen. Besonders bekannt und beliebt ist der Strand von Ferrando, östlich von Colonia.

Colonia ist die uruguayische Stadt, die Buenos Aires am nächsten ist. Mehrmals täglich verkehren Fähren, z.B. von Buquebus, zwischen den beiden Städten. Die Überfahrt dauert nur eine Stunde, man braucht also wirklich nicht befürchten, auf der Überfahrt seekrank zu werden.

Wir haben in der Metropole Buenos Aires drei Tage verbracht, was selbstverständlich nicht ausreicht, um sie bis auf die Grundmauern zu erkunden; Aber unvergesslich bleibt auf jeden Fall der Caminito, wohl das bekannteste Eckchen von Buenos Aires, mit seinen bunt bemalten Häusern, seinen Künstlern und Tangotänzern, das moderne Ausgehviertel Puerto Madera, die unzähligen Märkte, z.B. in San Telmo und man sollte auch auf jeden Fall eine Tangoshow in einem der traditionsreichen Cafés (z.B. im Café Tortoni) besuchen.

Paysandú

Paysandú am Fluss Uruguay, ist mit seinen rund 85.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Uruguays und einer der wichtigsten Industriestandorte des Landes. Die bedeutendsten Industriezweige sind Wolle, Leder, Bier und Zement. Viele europäische Auswanderer haben sich hier niedergelassen, was die Stadt im Vergleich zu anderen Orten in Uruguay sehr kosmopolitisch macht.

Das Zentrum der Stadt bildet der Platz der Constitución. Hier befindet sich die Basilica de Nuestra Seņora y San Benito de Palermo. Während der Belagerung (1862-1865) wurde die Kirche vollständig zerstört, da sie das höchste Gebäude und somit ein leichter Angriffspunkt war. 1906 wurde ihr Wiederaufbau mit sechs Glocken, die in Italien gefertigt wurden, vervollständigt.

Am Plaza Constitución führt die Straße des 18 Juli vorbei. Dies ist die Hauptstraße der Stadt. Hier reihen sich Hotels, Restaurants und Geschäfte aneinander. In der Gegend des Hafens befinden sich die für die Stadt bekannten Bierbars. Die Einwohner sagen, hier wird das beste Bier des Landes hier gebraut.

Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das "Monumento a la Perpetuidad", das Denkmal an die Ewigkeit. Der alte Friedhof ist einer der schönsten des Landes und viele der sich hier befindenden Mausolen sind wahre architektonische Meisterwerke. Der Friedhof liegt eingebettet in einer schönen grünen Parkanlage und lädt zum Spazieren und erkunden ein.

Brücke zwischen Uruguay und Argentinien, bei Paysandú

Etwas nördlich der Stadt verbindet eine Brücke Uruguay und Argentinien. Wer vorhat, diese zu überqueren, sollte sich jedoch vorher informieren, ob dies möglich ist, da es hier ab und an Änderungen gibt.

Für Besucher ist Paysandú vor allem wegen seiner Thermalbäder bekannt. Die Therme von Guaviyu verfügt insgesamt über 6 Becken mit Massagedrüsen etc. unter freiem Himmel. Das Wasser hat eine Temperatur von ungefähr 38 Grad und hat einen hohen Mineralgehalt. Sonst erinnert die Einrichtung aber doch eher an ein Freizeit-, als an ein Thermalbad.

Das gleiche gilt für die Therme von Almiron. Es ist das einzige Thermalbad mit Salzwasser. Aber auch hierher kommen die meisten Besucher (mit ihren Familien) wohl eher wegen dem Spaß als wegen der Erholung.

Salto

Rund 120 km nördlich von Paysandú liegt Salto, die Geburtstadt des uruguayischen Schriftstellers Horacio Quiroga. Mit seinen 99.000 Einwohnern ist Salto die zweitgrößte Stadt Uruguays; Gegenüber der argentinischen Stadt Concordia gelegen, ist auch Salto eher eine Stadt, in die sich sehr wohl ein Abstecher lohnt, ein längerer Aufenthalt jedoch nicht unbedingt notwendig ist.

Das Wasserkraftwerk von Salto

Das Zentrum der Stadt ist sehr schön und bietet rund um die Straße Uruguay etliche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Schöne Souvenirs bekommt man im Patio de Artesanos.

Die Besucher der Stadt kommen aber auch hierher vor allem wegen der nahe gelegenen Thermalbäder von Daymán und Arapay, wobei man in diesem Fall die Therme von Daymán wirklich als solche bezeichnen kann. Hier kann man sich von professionellen Mitarbeitern mit Massagen und verschiedenen Anwendungen verwöhnen lassen; Neben den normalen Becken gibt es verschiedene Saunen und Whirlpools.

Eine weitere Touristenattraktion bei Salto ist der Staudamm Salto Grande, der dank seines modernen Wasserkraftwerkes Energie für Uruguay und Argentinien produziert.

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