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Sehenswürdigkeiten rund um Würzburg

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Würzburg ist als Stadt ausgesprochen sehenswert, angefangen von der Residenz über den Markt bis zur Festung Marienberg. Doch den Besuch braucht man nicht auf die Stadt zu beschränken, auch im Umfeld Würzburgs gibt es sehr viel Interessantes und Schönes zu entdecken. Wir hatten deshalb zwei Tage für die Erkundung der näheren Umgebung Würzburgs eingeplant und das keinesfalls bereut.

Wer motorisiert ist, hat dabei natürlich den Vorteil, zeitlich unabhängig zu sein. Einige der Ziele rund um Würzburg liegen relativ nah an der Stadt und sind schnell zu erreichen, doch ist man auf den Nahverkehr angewiesen, kann der Fahrplan zu einem Hindernis in der Zeitplanung werden. Entlang des Mains und in dessen Umfeld befinden sich nördlich von Würzburg mehrere lohnenswerte Ziele,denen wir einen Besuch abstatteten. Dazu gehörten Veitshöchheim mit seinem Schloss und Rokokogarten, das Kloster Oberzell, Karlstadt mit der Ruine der Karlsburg sowie Gemünden, eine wunderschöne kleine Stadt.

Schloss und Rokokogarten Veitshöchheim

Das Schloss Veitshöchheim mit dem Rokokogarten liegt nah bei Würzburg, gewissermaßen „direkt um die Ecke“. Mit dem Auto sind es nur wenige Fahrminuten und auch die Bahn sowie Busse fahren öfter hierher. Wir waren mit unserem Auto hier und konnten es am P+R-Platz am Bahnhof in Veitshöchheim abstellen. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zur unscheinbaren Pforte in der Parkmauer.

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Von außen ahnt man kaum, dass hinter dieser Mauer ein kleines Paradies liegt. Der Hofgarten im Rokoko-Stil ist zwar nicht übermäßig groß, aber ausgesprochen sehenswert. Insgesamt erstreckt sich der Park auf einer Fläche von etwa 250 x 500 Meter. Die Gestaltung im Stil des Rokoko wurde konsequent beibehalten, so dass der Park noch heute den Geschmack der damaligen Zeit zeigt. Auf diesem verhältnismäßig kleinen Areal gibt es viel zu sehen. Das sind die akkurat geschnittenen Hecken und die ebenso akkuraten Blumenbeete. Ein großer See schließt den Park ab und auf dem Gelände stehen rund 320 Figurengruppen und Statuen. Das sind zwar meistens Kopien – die Originale befinden sich im Würzburger Mainfränkischen Museum – doch das tut dem Erlebnis sicher keinen Abbruch.

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In der Mitte des Sees steht ein großer Brunnen aus Figurengruppen, außerdem verteilen sich auf dem See noch einzelne Figuren. Das sieht schon ganz gut aus, doch das „richtige Erlebnis“ hat man, wenn diese Figuren Wasser speien. Die Wasserspiele werden von April bis Oktober zu jeder vollen Stunde zwischen 13 Uhr und 17 Uhr angestellt. Wir hatten unseren Besuch entsprechend eingerichtet und können nur empfehlen, den Park zu diesen Zeiten zu besuchen. Im Sommer finden an manchen Tagen Konzerte statt.

Das Schloss Veitshöchheim am Hofgarten ist ebenfalls nicht besonders groß, es war ursprünglich das Sommerschloss der Fürstbischöfe von Würzburg. Erbaut wurde es zwischen 1680 und 1682 und um 1753 durch den bekannten Baumeister Balthasar Neumann vergrößert. Im 19. Jahrhundert diente es dann der bayrischen Krone als Sommerschloss, denn seit 1814 befand es sich im Besitz der bayrischen Herrscher. Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Schloss restauriert und als Museum genutzt. Zu besichtigen sind die Schauräume jedoch nur im Rahmen von Führungen, die von April bis Mitte Oktober in der Zeit von 10 Uhr bis 17 Uhr stündlich stattfinden.

Karlstadt und die Karlsburg

Das kleine Städtchen Karlstadt fanden wir auf den ersten Blick sympathisch, obwohl der Parkplatz am Ufer des Mains eigentlich dem Gegenteil entsprach. Aber von hier hatten wir einen umwerfenden Blick auf die Stadtmauer mit ihren Türmen, was eine interessante und schöne Altstadt versprach. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht, Karlstadt lohnt den Besuch. In dem um 1200 gegründeten Städtchen wurden die Straßen schon damals in einem geordneten Schachbrettmuster angelegt – im Gegensatz zu den meisten anderen mittelalterlichen Orten mit ihrem Straßengewirr. Heute sind noch viele der gut anzusehenden Fachwerkhäuser erhalten und die Innenstadt ist verkehrsberuhigte Zone, also ideal für Touristen.

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Das Rathaus ist in vielen Städten der Mittelpunkt und oft auch ein repräsentatives Gebäude. Auch in Karlstadt ist das so, das 14 Meter breite und 40 Meter lange Haus präsentiert den Urtyp eines deutschen Rathauses. Errichtet wurde es 1422 als Rathaus, Kaufhaus und Tanzhaus. Im Erdgeschoss befand sich eine dreischiffige Markthalle und im ersten Stock der größte Bürgersaal Frankens sowie die Ratsstube. Zu erreichen sind diese Räume im ersten Stockwerk über eine doppelläufige Freitreppe. Von außen erscheint das Rathaus allerdings relativ schlicht.

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Die katholische Pfarrkirche St. Andreas ist ein für solch kleine Stadt beachtlicher Bau und nicht ohne Grund wird sie oft als „Kleinstadtdom“ bezeichnet. Die Kirche hatte einen spätromanischen Vorgängerbau, von dem noch der Westturm zeugt. Der Chor und das Querschiff sind dagegen im gotischen Stil errichtet. Im Inneren der Kirche gibt es bedeutende Kunstwerke, so Malereien aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, eine spätgotische Steinkanzel, den Hochaltar sowie eine Tonnenleuchte von etwa 1200. Das bedeutendste Werk ist allerdings nur nach Absprache mit dem Pfarramt zu sehen. Dabei handelt es sich um die Holzskulptur des Heiligen Nikolaus, die Tilman Riemenschneider um 1512 erschuf.

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Sehr sehenswert fanden wir auch den Innenraum der Spitalkirche. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts war sie die Kirche des Pfründnerspitals, das Alten und Pflegebedürftigen zur Verfügung stand. Der heutige Zustand der Spitalkirche entstand nach einem Umbau um 1612, bei dem das Eingangsportal im Renaissancestil, das Glockentürmchen sowie nachgotische Maßwerkfenster eingebaut wurden.

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Gut erhalten bzw. restauriert ist auch das obere Tor mit dem Torturm, der südliche Zugang zur Stadt. Hier residierte bis Anfang des letzten Jahrhunderts der Türmer von Karlstadt. Unter den Einwohnern war es auch als „Katzenturm“ bekannt. Bezeugt ist es nicht, aber der letzte Türmer soll einmal aus dem vorletzten Stockwerk gefallen sein, den Sturz jedoch – wie eine Katze – gut überstanden haben. Dabei half ein Reisighaufen, der den Sturz abfederte.

Ihren Namen erhielt die Stadt von der Karlsburg, deren Ruine auf einem Kalksteinfelsen am anderen Ufer des Mains thront. Die erste Burganlage stammte aus dem 10. Jahrhundert, ab dem 12. Jahrhundert wurde die Anlage immer weiter ausgebaut. Während der Bauernkriege um 1524/25 wurde die Burganlage niedergebrannt, wobei die Bürger von Karlstadt tatkräftig halfen. Seitdem steht die Burg als relativ gut erhaltene Ruine auf dem Felsen. Zu erkennen sind noch Reste der Befestigungen, des Bergfrieds, des Palas und eines Wohnhauses.

Das Kloster Oberzell und Schloss Rimpar

Das Kloster Oberzell am Ufer des Mains bietet einen sehr schönen Anblick und direkt vorbei an den Mauern des Klosters verläuft ein Rad- und Wanderweg. So hatten wir nicht bereut, einen Abstecher hierher unternommen zu haben. Der Wermutstropfen dabei ist jedoch, dass eine Besichtigung der Klostergebäude leider nicht möglich ist, denn auf dem Gelände befindet sich heute eine Montessori-Schule, es ist also für die Öffentlichkeit nicht zugängig.

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Das ist schade, denn die Beschreibungen des Klosters klingen sehr interessant. Die Gründungsbauten stammen aus dem 12. Jahrhundert, später wurde es noch erweitert und umgebaut. Nachdem es 1803 säkularisiert wurde, diente es als Gebäude für eine Maschinenfabrik. Irgendwann genügte es jedoch diesen Ansprüchen nicht mehr und seit 1901 zogen wieder Nonnen in die Klostergebäude.

Das Schloss Rimpar wird heute als Rathaus der kleinen Gemeinde Rimpar genutzt. Die zweiflüglige Schlossanlage samt des Dorfes kaufte Ende des 16. Jahrhunderts der Fürstbischof von Würzburg, dem das Schloss als Sommerresidenz diente. Sehenswert sind der mächtige Rundturm sowie ein sehr schönes Renaissance-Portal im Innenhof der Anlage.

Das Drei-Flüsse-Städtchen Gemünden

Die kleine Stadt Gemünden hat architektonisch keine herausragenden Sehenswürdigkeiten, im Gegensatz zu anderen fränkischen Städten – wie z.B. Karlstadt oder Bayreuth – kann sie nicht mit derartigen Highlights locken. Trotzdem lohnt ein Besuch, denn das landschaftliche Umfeld Gemündens ist sehr anziehend, hier gibt es einige Ziele, zu denen sich eine Wanderung anbietet. An der Stadt entlang verläuft auch der Main-Radweg, der als einer der schönsten Rad-Wanderwege Deutschlands gilt und als erster Fernradweg vom ADFC mit fünf Sternen ausgezeichnet wurde.

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Bemerkenswert ist auch die Flusslandschaft Gemündens, denn hier treffen sich drei Flüsse, die Sinn, die Saale und der Main. Von den Brücken, der alten Saale-Brücke und der neuen Brücke, bietet sich ein sehr schöner Blick auf die Einmündungen der Flüsse. Die alte Saale-Brücke ist eine Rundbogenbrücke, deren älteste Teile noch von 1598 stammen. Sehenswert ist auch die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul aus dem Ende des 15. Jahrhunderts.

Das Interessanteste sind aber wohl Ausflüge in die Umgebung der Stadt. So führt ein Rundwanderweg mit einem Natur- und Geschichtslehrpfad vom Marktplatz Gemündens hinauf zur Scherenburg, die schon zur Zeit der Gründung der Stadt existierte. Allerdings sind heute nur noch Teile der Ruine erhalten, so der Bergfried und die Außenmauern des Palas. Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verlassen und verfiel immer mehr. Weitere Ausflugsziele sind das Kloster Schönau und die Burg Rieneck.

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