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Die Umgebung von Boston

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Ist man länger als nur ein paar Tage in der Stadt, empfehle ich auf jeden Fall, mal über den Tellerrand hinauszugucken und sich in die nähere Umgebung aufzumachen. Die meisten Ziele können mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden; Will man allerdings in die Tiefen der Naturparks eintauchen, dann kann man sich mal für einen Tag ein Auto mieten. Im Sommer kommen sicherlich eher die Strände in Betracht, weil es zum Wandern meistens einfach zu heiß und zu schwül ist. Im Herbst sollte man unbedingt den Indian Summer bestaunen, und im Winter kann man natürlich in der Umgebung Ski fahren.

Harvard Universität und Harvard Square

Die legendäre Harvard Universität befindet sich in Cambridge. Man kann mit der Red Line zum Harvard Square fahren und dort locker einen Nachmittag verbringen. Der Campus ist sehr ehrwürdig, und hier sind seit 1636 die Studenten über die Wiesen geschritten.

Harvard ist die älteste Uni in den Staaten und setzt sich aus 10 verschiedenen akademischen Einrichtungen zusammen. In den Anfängen war das Unimotto "Veritas Christo et Ecclesiae" (die Wahrheit über Christus und die Kirche), was aber keineswegs eine Verbindung mit irgendeiner Glaubensrichtung herstellte. Später, in den Zeiten der Liberalität wurde es dann zum heutigen "Veritas" abgekürzt.

Bildung wird hier großgeschrieben.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Harvard zur Elite-Uni, die sich nur die Reichen leisten konnten. Das ist auch bis heute noch der Fall. Ein Studium bei Harvard kostet im Schnitt $40000 pro Jahr. Es gibt zwar reichlich Unterstützung und Stipendien, aber man muss halt auch erst mal aufgenommen werden. Hat man aber sein Studium abgeschlossen, steht einem die berufliche Welt offen.

Auch deutsche Weisheiten kann man rund um das Harvard Gelände finden.

In der Mitte des alten Campus am Harvard Square befindet sich eine Wiese, die als Tercentenary Theater bekannt ist. Sie wird von der Widener Library und der Memorial Church eingerahmt; Außerdem befindet sich ein Großteil der Studentenunterkünfte auf dem Campus sowie 4 Büchereien, die Massachusetts Hall (das älteste Gebäude) und die University Hall. Auch die John Harvard Statue ist hier zu sehen. Angeblich soll es Glück bringen, wenn man den linken Fuß der Statue reibt. Ich würde davon allerdings abraten, da die Studenten sich einen Spaß daraus machen, nach diversen Feiern auf den besagten Fuß zu pinkeln.

Charlie\'s Kitchen ist DER Cheeseburger Himmel

Hat man die Runde über den Campus gemacht, kann man sich am Harvard Square einen Kaffee goennen. Vor allem samstags ist jede Menge los und es gibt viel zu gucken. Übrigens gibt es auch viele gute Restaurants am Square und auch das Nachtleben ist nicht zu verachten, wenn man sich zu den Jungen und Junggebliebenen zählt, denn das Hauptpublikum besteht natürlich aus Studenten.

Der Spielzeugladen Curious George am Harvard Square

Zu empfehlen ist Charlie's Kitchen (10 Eliot Street). Bekannt für seine Doppelcheeseburger ist es quasi eine Institution und ein absolutes Muss, um authentische amerikanische Esskultur zu genießen. Auch die John Harvard Brauerei (33 Dunster Street) ist eine gute Adresse für Bier, Burger und Sportfernsehen. Ist man später am Abend hier und hat Lust, das Tanzbein zu schwingen, kann man im Redline (59 JFK Street) vorbeischauen. Das Redline ist abends ein Restaurant und wird nach 22:00 Uhr zur Bar mit Tanzfläche umfunktioniert.

Auch zum Einkaufen gibt es am Harvard Square reichlich Gelegenheit. Für den Besucher nicht so wichtig, aber für all die europäischen Studenten und mich ist der Harvard Square wegen seiner tollen Geschäfte ein beliebtes Einkaufsziel, weil man hier europäische Schuhe, Kinderschokolade und Holzspielzeug kaufen kann. Solche Dinge weiß man erst dann zu schätzen, wenn man sie nicht mehr an jeder Ecke kaufen kann.

Strände in der Nähe von Boston

Die nähere Umgebung von Boston ist im Sommer besonders reizvoll. Es ist hier ja sehr schwül und da kann man sich an einem der vielen Strände eine Abkühlung verschaffen. Allgemein ist zu sagen, dass man sich am Strand nicht durch einen offenen Kleiderwechsel outen sollte. Das ist mir gleich am zweiten Tag nach meiner Ankunft passiert und ich habe böse Blicke geerntet. Also bitte ein Handtuch umbinden beim Umziehen und nicht oben ohne sonnenbaden. Auch kleine Kinder sollten nicht nackt am Strand laufen, sondern wenigstens eine Badehose (oder die Unterhose) anhaben. Jaja, ich weiß, es klingt wie ein Mythos, aber die alte puritanische Einstellung ist immer noch in den Köpfen, und Erzählungen über den konservativen Antinacktheitswahn der Amerikaner stimmen alle.

Ein Blick über den Crane Beach

Ein wahres Strandparadies ist Cape Cod. Mit dem Auto sind es ungefähr zwei bis drei Stunden. Man sollte früh morgens los fahren, sonst steht man die meiste Zeit im Stau. Will man dem Stau entgehen, kann man von Boston mit der Fähre nach Provincetown fahren. Wer ein reges Strandleben mag, kommt hier voll auf seine Kosten; Nach einem Sonnenbad kann man dann den Tag mit einem leckeren Essen in Provincetown ausklingen lassen.

Crane Beach liegt inmitten eines Vogelschutzgebietes zwischen Grasdünen.

Ein anderer schöner Strand, der auch mit der Bahn zu erreichen ist, ist der Singing Beach. Vom Bahnhof läuft man 15 bis 20 min, und ich empfehle sehr, das Auto zuhause zu lassen. Es ist quasi unmöglich, einen Parkplatz zu finden und wenn man einen erwischt, muss man nach zwei Stunden umparken. Viel Glück dabei. Für den Fußmarsch wird man aber mit einem wunderschönen Sandstrand belohnt. Typischerweise liegt der Strand in einer von Felsen eingebetteten Bucht. Das Wasser ist nicht allzu kalt und die Wellen sind auch akzeptabel. Snacks und Getränke sollte man sich mitnehmen. Dann kann man sich ein bisschen weiter vom Strandeingang niederlassen und ein bisschen mehr Ruhe genießen.

Eine seichte Brandung ideal zum Schwimmen am Crane Beach.

Mein absoluter Lieblingsstrand ist Crane Beach. Er wird von einer Umweltorganisation verwaltet und liegt inmitten eines Naturschutzgebietes. Man braucht ein Auto, aber es gibt einen Riesenparkplatz direkt am Strand. Eingerahmt von Dünen kann man hier den ganzen Tag verbringen, Leute und Vögel beobachten, Muscheln sammeln, baden, joggen oder lesen. Direkt am Parkplatz ist es ziemlich voll aber wenn man ein bisschen weiter den Strand runtergeht, kann man ruhige Ecken finden.

Direkt am Strand gibt es ein altes Herrenhaus, das man auch besuchen kann. Von 1637 war es für mehr als 200 Jahre im Besitz verschiedener vermögender Familien, die es hauptsächlich als Sommerhaus nutzten. Mittlerweile ist es ein Hotel und Tagungszentrum. Man kann es besichtigen, und von dort oben hat man einen grandiosen Ausblick über den Strand und den Atlantik.

Und wenn man schon mal hier ist, kann man sich auch die Appleton Farm, einer der ältesten noch aktiv betriebenen Farmen der Gegend, angucken. Wanderwege führen über das großzügige Anwesen und mit ein bisschen Glück kann man einen Blick auf Füchse und Kojoten erhaschen.

Indian Summer Tour

Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, gibt es in Neuengland den Indian Summer mit atemberaubenden Farben und toller klarer Herbstluft. Wir nennen eine Rundfahrt mit dem Auto, um sich das rote, orangene, gelbe und alle Töne dazwischen farbige Laub anzugucken, "Foliage Peeping".

Der Perfektionismus eines Gletschers

In den Nachrichten gibt es Berichte, wo gerade die schönsten Farben zu sehen sind und wieweit die Verfärbung schon vorangeschritten ist; Ein Tipp von mir ist, mit dem Auto den Kancamagus Highway abzufahren. Der Name ist ein Überbleibsel der Indianer und bedeutet "Der Furchtlose". Bei den ganzen Kurven macht der Name Sinn. Im Folgenden ein kleiner Kurzbericht einer Tour durch den Franconia Notch Park.

Ein Blick Richtung Twin Moutain

Wir sind einfach dem Rundtrip gefolgt, der praktisch einmal durch den Park geht. Da wir ein bisschen Pech mit dem Wetter hatten, haben wir immer nur kurz am Wegesrand angehalten und Fotos gemacht oder sind eine kurze Strecke in den Wald gelaufen, um Wasserfälle anzugucken. Die erste Station war ein Wasserbecken, das vor ca. 15000 Jahren durch einen Gletscher geformt worden ist. Das Becken ist 6m im Durchmesser und liegt am Grund eines kleinen Wasserfalls.

Dann sind wir zum "Old Man of the Mountain" gefahren. Das war eine Steinformation, die an das Profil eines alten Mannes erinnerte. Leider ist das Profil im Mai 2003 durch einen Steinrutsch abgebrochen. Wir sind dann weiter der einen Hauptstraße, die es hier gibt, gefolgt und haben im Vorbeifahren wunderbare Aussichten genossen.

Die Silberkaskade. Hier fällt das Wasser 61m in die Tiefe. Willkommen im Bärenland. Wichtige Hinweise, wie man sich bei der Begegnung mit den Ureinwohnern verhalten sollte.

Wir haben uns eigentlich einfach nur treiben lassen und spontan angehalten, wenn wir einen Wasserfall gesehen haben. Davon gibt es hier reichlich und in vielen verschiedenen Ausführungen. Im Sommer sollte man Badesachen mitbringen, denn man kann sich überall wunderbar abkühlen.

Zum Ripley Wasserfall muss man dann allerdings eine halbe Stunde zu Fuß laufen. Dazu kann man sein Auto auf dem dafür ausgezeichneten Parkplatz in der Nähe von Hart’s Location abstellen. Bevor man sich allerdings ins Abenteuer stürzt, sollte man unbedingt die Hinweise im obigen Bild beachten.

Da würde ich gerne mal runterrutschen. Eine 90 Grad Kurve im Sabbaday Fall

Der Wasserfall sieht eher aus wie eine rießige Rutsche, denn das Wasser läuft die meiste Strecke auf den Felsen anstatt einfach nur zu fallen. Wir haben eine kleine Klettertour gemacht und sind auch glatt ins Wasser gefallen. Also Vorsicht, es ist sehr rutschig.

Ein weiterer interessanter Wasserfall ist der Sabbaday Fall, der direkt am Kancamagus liegt. Das besondere an diesem Wasserfall ist, dass er zwei 90 Grad Kurven enthält. Diese sind durch eine Erdverschiebung zustande gekommen, die den natürlichen Verlauf des Falls unterbrochen hat. Das Wasser hat sich dann einfach wieder den Weg des geringsten Wiederstandes gesucht.

Wie schon gesagt, kann man die Tour zu jeder Jahreszeit machen und findet reizvolle Landschaften und jede Menge Natur pur. Nicht vergessen sollte man genügend zu Essen und Trinken, festes Schuhwerk, Handtücher und Wechselsachen und natürlich die Kamera. Wir haben einen tollen Tagesausflug gehabt und unsere Zeit in der Wildnis sehr genossen.

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