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Barranco del Infierno - Teneriffas schönster Wasserfall

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Eine der schönsten Wanderungen, die man auf Teneriffa machen kann, ist die Tour in die Barranco del Infierno. Dabei handelt es sich um eine Schlucht, an deren Ende der größte Wasserfall Teneriffas ins Tal stürzt. Diese Wanderung ist sehr einfach aber dennoch abwechslungsreich. Sie dauert hin und zurück mit Pausen ca. 3-4 Stunden und hat eine Länge von ca. 8 km. Sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rueckweg legt man ca. 250 Höhenmeter zurück.

Adeje und die Barranco del Infierno liegen im Südwesten der Insel.

Die Tour beginnt in dem Dorf Adeje, welches zwar nur wenige Tausend Einwohner zählt, jedoch stark am Wachsen ist. Gemäß dem Dorf heißt auch der ganze Küstenabschnitt unterhalb Costa Adeje. Hier liegt der von Touristen so begehrte Playa de las Américas. Der Ort Adeje ist sowohl mit dem Bus als auch mit dem Auto bequem zu erreichen. In der Hauptstraße von Adeje findet man viele kleine Cafés und Bars, die zum Tapas Essen einladen. Von Adeje aus weisen zahlreiche Verkehrsschilder zur berühmten Barranco del Infierno hin; Noch ehe die eigentliche Wanderung beginnt, muss man eine immer steiler werdende Sackgasse hochmarschieren; in dieser Straße gibt es auch zahlreiche Parkplätze für Besucher mit Auto. Am Ende der Straße befindet sich ein Restaurant, von wo aus direkt der Wanderweg beginnt.

Auf diesem ersten Wegstück hat man permanente Sonneneinstrahlung.

Barranco del Infierno heißt übersetzt übrigens Höllenschlucht, aber von Hölle kann keine Rede sein. Der gut angelegte Wanderpfad beginnt etwa 200 m über der Schlucht und führt an der Südwestseite der Berghänge immer tiefer in die Schlucht hinein. Der Weg ist sehr einfach zu gehen, da er immer eine Breite von ca. 1 m hat; an abschüssigen Passagen ist er durch Holzpfähle gesichert; Während der ersten Stunde ist man permanent der Sonne ausgesetzt; daher sollte man sich vor der Tour gut eincremen und evtl. eine Kopfbedeckung mitnehmen.

Der Weg steigt zunächst an ehe er zum Boden der Schlucht hinunterführt. Zahlreiche Aussichtspunkte erlauben einem einen immer tieferen Blick in die Schlucht und bieten einem die Möglichkeit für ein Päuschen. Da man wirklich permanent der Sonne ausgesetzt ist, wächst der Wunsch, tiefer in die Schlucht einzudringen, wo es Schatten und Abkühlung gibt.

Aussichtspunkt auf dem Weg in die Schlucht

Anfangs hat man jedoch nicht nur faszinierende Blicke in die Schlucht, sondern auch talauswärts auf Adeje und das Meer. Man sollte also nicht nur nach vorne stürmen, sondern auch mal den einen oder anderen Blick zurück werfen.

Es ist faszinierend, wie die Felswände der rechten Schlucht-Seite immer näherrücken. Schließlich führt der Wanderweg ein letztes Stück nach unten, wo man dann erstmals in Kontakt mit dem Schlucht-Bach kommt und den ersehnten Schatten findet.

Vom Boden der Schlucht aus wirken die Gebirgszüge links und rechts gigantisch. Man kommt sich so richtig klein vor; Eine interessante Formation findet man am rechten Gipfel des folgenden Bildes: Ein riesiges Loch hat die Bergspitze in sich; Auf diesem Wegabschnitt findet man auch zwei Aquädukte, auf denen eine Wasserleitung führt. Das obere Aquädukt hat ein großes Alter und ist aus Holz geschnitzt.

Letztes Wegstück am Berghang ehe man am Boden der Schlucht angekommen ist

Am Ende des Wanderweges findet man zum letzten Mal einen "richtigen" Rastplatz, ehe man in den Schatten der Bergketten kommt. Von nun an ändert sich der Charakter des Weges völlig. Während man bisher entlang trockener, fast vegetationsloser Berghänge auf breiten Wanderwegen marschierte, betritt man jetzt einen pflanzenreichen Auwald, in dem es einige Grad kälter ist als vorher.

Gut duftende Brombeersträucher, Pflanzen in allen Farben und verschiedenartige Kletterpflanzen wuchern den Weg so zu, dass man fortan nur noch von einem Trampelpfad sprechen kann. Während für Kinder die wilden Pflanzen keine "Bedrohung" darstellen, muss man sich als Erwachsener manchmal ziemlich klein machen, um vorwärts zu kommen.

Eine letzte Rast in der Sonne, ehe es in der schattigen Pflanzenwelt weitergeht

Anfangs überquert man hin und wieder den Bach auf kleinen Brücken. Nach einer gewissen Zeit bestehen die Brücken nur noch aus großen Steinen im Bach. Je näher man sich dem Schluchtende nähert, desto mehr gerät man mit dem Bach in Berührung, da der Weg schlicht und einfach verschwindet. Man muss den Bach nicht mehr einfach überqueren, sondern ganze Wegstücke im Bach zurücklegen. Natürlich findet man im Bach zahlreiche Gesteinsbrocken, auf denen man - sofern man immer die Balance wahrt - seine Schuhe trocken hält.

Das ist doch der Bach, oder? Nein - das ist der Weg!

Das wilde Gestrüpp ist nicht mehr einfach links und rechts des Baches, sondern auch über einem. Ein Blick zu den Berggipfeln ist kaum noch möglich. Man legt auch kaum noch Wegstrecke zurück, da man sehr mit Balancieren beschäftigt ist. Ich erinnere mich noch genau, wie mir ein entgegenkommender Wanderer gesagt hat, dass es nur noch 300 m bis zum Wasserfall seien, aber für diese 300 m habe ich eine Viertelstunde gebraucht.

Auf dem letzten Abschnitt steigt der Weg noch ein bisschen an ehe man schließlich den Wasserfall erreicht. Auf diesem Wegabschnitt ist es fast schon eine Meisterleistung, trockene Füße zu behalten. Auch muss man hin und wieder mit den Händen zupacken, d.h. sich an den Felswänden festhalten, wenn man größere Hindernisse überquert; Gefährlich ist auch dieser Abschnitt nicht, man riskiert höchstens, nasse Füße vom warmen Bachwasser zu bekommen. Das Bild rechts zeigt einen ersten Wasserfall auf der linken Seite des Weges; dies ist jedoch noch nicht der eigentliche Wasserfall, auf den man fast zwei Stunden gewartet hat.

Das Wandern im Bach ist ein kleiner Balance-Akt

Im Hochsommer führt der Bach kaum Wasser und es ist nahezu ein Kinderspiel, den Talschluss zu erreichen. Dafür sieht man auch nur ein leicht tröpfelndes Rinnsal als Wasserfall. Im Winter oder wenn es geregnet hat, ist der Weg durch das Bachbett anspruchsvoller; dafür findet man einen prächtigen Wasserfall am Ende der Schlucht vor sich.

Der dreistufige Wasserfall am Ende der Barranco del Infierno

Schließlich erreicht man das kleine Plateau mit einem kleinen aber untiefen Wasserbecken davor, in welches der Wasserfall der Barranco del Infierno herabstürzt. Voller Respekt steht man an diesem Fleck, umringt von mächtigen Felsen. Man befindet sich an einem Ort, den nie ein Sonnenstrahl erreicht. Selbst im Sommer um die Mittagszeit bleibt dieser Ort schattig. Die drei Kaskaden des Wasserfalles sieht man nur, wenn man ganz nach hinten läuft und noch ein Stück die Felsen hochklettert.

Die Tour durch die Barranco del Infierno ist wirklich eine der schönsten Touren auf Teneriffa. Sie ist deshalb so interessant, weil sie zwei völlig verschiedene Charaktere hat: zuerst legt man die größte Wegstrecke auf einem breiten Wanderweg an schroffen Berghängen in stechender Sonne zurück; dann geht man entlang des Baches in der schattigen Schlucht bis zum Talende. Dort wird man mit einem beeindruckenden Anblick auf den größten Wasserfall Teneriffas belohnt. Auch wenn der eine oder andere von dem Balancier-Akt im Bachbett abgeschreckt werden mag, dieser Teil des Weges macht am meisten Spaß. Außer ein paar nasse Schuhe zu bekommen kann ja nichts passieren.

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