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Allgemeine Informationen über Südafrika

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Südafrika selbst wirbt für sich mit dem Slogan „Eine Welt in einem Land“. An diesem Satz ist viel Wahres, denn dieser Staat im Süden des Schwarzen Kontinents ist so bunt und vielfältig, wie nur wenige Länder. Das beginnt bei den Landschaften, die von der Wüste bis zum tropischen Regenwald reichen und setzt sich fort über die unterschiedliche Tier- und Pflanzenwelt bis zu den Menschen der verschiedensten Herkunft und Kulturen.

Die Touristikbranche ist zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor geworden, wobei das Land auch ansonsten wirtschaftlich eines der stärksten des Kontinents ist. Nicht zuletzt ist es auch eine – bei allen noch vorhandenen Problemen – stabile Demokratie, was man leider von den wenigsten Staaten Afrikas sagen kann. Die Millionen Touristen, die jedes Jahr hierher kommen, werden natürlich vorrangig von der exotischen Tierwelt angezogen, aber auch die fantastischen Landschaften locken. In Südafrika kann man aber auch zahlreichen Hobbys frönen, die Infrastruktur ist dafür sehr gut geeignet.

Geografie und Lage Südafrikas

Das südlichste Land des afrikanischen Kontinents hat mit einer Fläche von reichlich 1.200.000 Quadratkilometern sehr beachtliche Ausmaße. Deutschland würde rund 3,5 mal auf das Gebiet Südafrikas passen. Allein die Küstenlinien reichen über mehr als 2500 Kilometer und grenzen an zwei Ozeane. Im Westen ist das der kalte Atlantik, im Osten der warme Indische Ozean. Diese Unterschiede haben auch große Auswirkungen auf das Klima Südafrikas und die dadurch entstehenden Landschaften, die von der Wüste bis zum Regenwald reichen.

Das große zentrale Plateau liegt zwischen 900 und 2000 Metern über dem Meeresspiegel. Zu den Küsten fällt das Land dann stark ab. Große Teile der Kalahari, einer Halbwüste, die sich über mehrere Länder des südlichen Afrikas erstreckt, sind relativ flach und ausgesprochen trocken. Für den wenigen Regen in den Halbwüsten und Wüsten Südafrikas sind die Gebirge verantwortlich, vorrangig die Drakensberge – die Drachenberge. Diese Bergkette, die sich über mehr als 1000 Kilometer in Nord-Südrichtung durch das Land zieht und deren höchste Berge weit mehr als 3000 Meter erreichen, halten den Regen von großen Teilen des westlichen Südafrikas fern. An den Küsten und in deren Nähe ist das Land jedoch oft grün und sehr fruchtbar. Zahlreiche große Flüsse durchziehen das Land, u.a. der Oranje, der Limpopo und der Vaal, wobei die Wasserstände jedoch im Laufe des Jahres stark schwanken können. Umschlossen vom Staatsgebiet Südafrikas liegen zwei kleine unabhängige Staaten, Lesotho und Swasiland.

Politik und Wirtschaft Südafrikas

Afrika ist der Kontinent der Diktaturen und in vielen Ländern, die sich als Demokratie ausgeben, ist davon wenig zu merken. Südafrika ist eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen, auch wenn hier bei weitem nicht alles Gold ist was glänzt. Der ANC, der African National Congress, hat die Lage voll im Griff und die Probleme mit Korruption, Misswirtschaft und Vetternwirtschaft sind nicht zu übersehen. Trotzdem, nach den Jahrzehnten der Apartheid mit ihrer menschenunwürdigen Rassenpolitik ist es schon sehr erstaunlich, dass nicht eine neue Diktatur unter anderen Vorzeichen folgte sondern die unterschiedlichen Parteien – auch die der Weißen – weitgehend unbedrängt und frei ihre Politik betreiben können. Wenn auch der ANC die absolute Mehrheit hat, sind doch immerhin zwölf Parteien im Parlament vertreten. Für afrikanische Verhältnisse ist das sensationell. Die Wahlen sind demokratisch und Wahlbetrug ist kein entscheidendes Thema. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass Südafrikas Gerichte unabhängig sind, z.B. das Verfassungsgericht, das oberste Gericht des Staates.

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Wirtschaftlich ist Südafrika ein Musterland des Kontinents und seit dem Ende der Apartheid mit der weißen Vorherrschaft sind große Schritte hin zu einem besseren Leben für alle erfolgt. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich in Südafrika noch immer gewaltig ist und der überwiegende Teil der Armen schwarz sind. Auch die Arbeitslosigkeit ist enorm, mangelhafte Bildung bis hin zu Analphabetismus ist weit verbreitet – wobei es auch hier meistens Schwarze trifft.

Hoffnung gibt, dass Südafrika eigentlich ein reiches Land ist und zu den Schwellenländern zählt, die auf dem Sprung zu den wirtschaftlich Großen sind. Der Bergbau mit dem Abbau so wichtiger und gefragter Rohstoffe wie Gold, Diamanten, Kohle, Eisenerz und vieler anderer spielt eine außerordentliche Rolle für die Wirtschaft und den Export.

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Die Industrie ist in Südafrika ebenfalls weit entwickelt, wieder im Gegensatz zu vielen anderen afrikanischen Staaten. Begünstigt wird das u.a. durch die Verarbeitung der im eigenen Land geförderten Bodenschätze sowie die sehr gute Energiesituation.Zwar hat das Land keine Erdölvorkommen, doch reichlich Kohle und Uran. Die günstige Lage der Energiewirtschaft erlaubt es Südafrika, Strom in die Nachbarländer zu exportieren. Vorteilhaft für die Wirtschaft ist auch das für ein afrikanisches Land sehr gute Straßennetz.

Die Landwirtschaft spielt für das Brutto-Sozialprodukt nur eine geringe Rolle. Neben großen industriell betriebenen Landwirtschaftsbetrieben gibt es sehr viele kleinbäuerliche, die hauptsächlich für den eigenen Bedarf produzieren. Zudem bringen große Teile des Landes infolge von Dürreperioden und unregelmäßigen Niederschlägen nur wenig Erträge und können oft nur als Viehweiden genutzt werden. Trotzdem, immerhin ist das Land weitgehend Selbstversorger und in den fruchtbaren Gebieten wird vor allem Obst auch für den Export angebaut. Fast schon legendär ist der gute südafrikanische Kap-Wein aus den Weingebieten um Kapstadt, der auch in Europa viele Anhänger hat.

Essen und Trinken in Südafrika

Genauso vielfältig und auch unterschiedlich wie die Bevölkerungsgruppen Südafrikas sind, genauso vielfältig ist das Essen und Trinken im Land. Die typisch südafrikanische Küche gibt es nicht, vielmehr ist es ein Gemisch aus den Gerichten der einheimischen Kulturen und den Küchen der Zuwanderer. So wundert es nicht, dass man einen Mix aus afrikanischen, britischen, niederländischen und asiatischen Gerichten findet.

Was den meisten Südafrikanern zu eigen ist, ist die Vorliebe für Fleisch, vor allem gegrillt. Die Menge an Gegrilltem ist enorm und das Grillen so etwas wie ein Volkssport. Dabei gibt es neben den üblichen Rinder -, Schweine- und Lammfleisch auch viel Wild. In einem Land wie Südafrika ist das verständlich, und so kommen auch die Touristen öfter in den Genuss von Impala, Springbock, Kudu oder Krokodil. Wobei gerade letzteres nicht jedermanns Geschmack ist, wir fanden es zum Beispiel ziemlich ledern und mit wenig Geschmack. In den Küstenregionen gibt es oft auch Fischgerichte und Meeresfrüchte. Zu den Spezialitäten des südlichen Afrikas gehört das Biltong, luftgetrocknetes Fleisch, das nicht sehr gut aussieht aber besser schmeckt.

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In den Restaurants und Lodges kann man Wild meistens bestellen, es ist selten, dass es nicht auf der Speisekarte steht. Die bevorzugte Küche richtet sich aber auch nach der Region, so ist um Durban die indische Küche mit ihren scharfen Gerichten stark vertreten. In Kapstadt sind es eher malaiische Restaurants. In den Hotels und Lodges merkt man jedoch meist den britischen Einfluss, hier erhält man oft das typisch britische Breakfast.

Dank seiner unterschiedlichen Klimazonen, die auch sehr fruchtbare Gegenden hervorbringen, hat Südafrika ein gutes Angebot an frischem Gemüse und Obst. Das reicht von den in Mitteleuropa üblichen Äpfeln, Birnen, Salat usw. bis zu tropischen Früchten wie Bananen, Ananas, Papayas u.ä.. Große gesundheitliche Sorgen muss man nicht haben, die Lebensmittelqualität ist in Südafrika sehr gut und es wird genau kontrolliert. Allerdings sollte man sich auch nicht blind darauf verlassen. Wir hatten z.B. im Krüger Park Fisch gegessen – und der war offensichtlich nicht mehr ganz frisch.

Die insgesamt gute Qualität betrifft auch das Leitungswasser, es ist kontrolliert und auch ohne Abkochen trinkbar. Trotzdem hatten wir uns lieber auf Mineralwasser verlegt. Das gibt es auch in großen Kanistern, was für die Fahrten durch einsame Gegenden und Nationalparks vorteilhaft ist. Bier gibt es in großer Auswahl und das südafrikanische ist gut – es muss also nicht unbedingt teures europäisches sein. Das Lager-Bier aus Namibias Windhoek, das hier sehr beliebt ist, wird sogar nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Alkohol generell wird nur an Leute verkauft, die älter als 18 Jahre sind. In den Supermärkten und Läden gibt es oft keinen, dafür im Bottle Store. Haben Restaurants keine Genehmigung für den Ausschank von Alkohol, kann man ihn selbst mitbringen und gegen eine kleine Gebühr trinken.

Südafrika ist berühmt für seine Weine, und das sehr zu Recht. Gerade um die Gegend der Garden Route gibt es unzählige Winzer, die Qualitätsweine produzieren. Auch in Deutschland und Österreich hat sich das schon herum gesprochen und das Angebot in den heimischen Läden ist groß. Hier in Südafrika ist es aber noch besser und man sollte vor allem den Weißwein unbedingt probieren – es sei denn, man ist strikter Antialkoholiker.

Die Bevölkerung Südafrikas

Der Begriff der Regenbogennation, den Nelson Mandela prägte, ist alles andere als aus der Luft gegriffen und trifft die Sache auf den Punkt. Die Bevölkerung Südafrikas ist schon von den schwarzen Bewohnern her überaus vielfältig, dazu kommen dann noch die Weißen, die aus unterschiedlichen Regionen eingewandert sind und außerdem Asiaten, vorrangig indischstämmige.

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Vergessen wird allerdings oft, dass auch die schwarze Bevölkerung ursprünglich nur zum Teil von hier stammt. Ein großer Teil der schwarzen Bewohner ist auch erst vor einigen Jahrhunderten aus nördlicheren Gegenden eingewandert und hat die „Ureinwohner“ - die San und die Khoikhoi – unterworfen und in karge Gegenden zurück gedrängt. Heute gibt es im Süden Afrikas nur noch rund 55.000. Früher kannte man diese Gruppen unter den Bezeichnungen Buschmänner und Hottentotten. Das war jedoch abwertend gemeint und so haben sich die Namen durchgesetzt, die sich diese Gruppen selbst gaben.

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Interessant ist, dass die San nach den letzten Forschungsergebnissen als die „Urväter“ der gesamten Menschheit gelten. Die neueste Genforschung hat ergeben, dass die San wahrscheinlich die Menschengruppe waren, die schon in frühester Zeit im Süden Afrikas lebte, von wo aus der Siegeszug des modernen Menschen in alle Winkel der Erde startete. So kehrt man bei einer Reise ins südliche Afrika gewissermaßen „an seine Wurzeln zurück“.

Die schwarzen Bantu-Völker, die seit dem 11. Jahrhundert ins südliche Afrika einwanderten, stellen mit rund 80% die eindeutig größte Bevölkerungsgruppe Südafrikas. Sie bilden allerdings keine Einheit sondern gliedern sich in mehrere Völker, die wiederum in zahlreiche ethnische Gruppen unterteilt sind. Das bekannteste und mit knapp 10 Millionen Menschen auch zahlenmäßig größte Bantu-Volk sind die Zulu, jener kriegerische und stolze Stamm, der durch seinen König Shaka weite Gebiete eroberte und die Vorherrschaft errang. Zweitgrößtes Volk sind mit reichlich 7 Millionen die Xhosa. Dann gibt es noch die Swasi, die Ndebele, die Nord- und die Süd-Sotho, die Tsonga und die Venda.

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Die Weißen sind noch mit knapp 10% der Bevölkerung vertreten, haben aber zum großen Teil immer noch die wichtigen wirtschaftlichen Schlüsselstellungen inne. Größte Gruppe der Weißen sind mit 55% die Nachkommen der holländischen Siedler, gefolgt von den Nachfahren der Briten mit etwa 35%. Der Rest hat unterschiedliche Wurzeln, er kommt ursprünglich aus Deutschland, Italien, Frankreich, Portugal und einigen anderen europäischen Ländern.

Die Coloureds, die Farbigen, stammen zum größten Teil aus Beziehungen von Weißen mit Schwarzen, ein Teil kam aus den holländischen Ostasien-Kolonien. Die Coloureds kommen auf einen Bevölkerungsanteil von etwas weniger als 10%. Die Asiaten, vorrangig Inder aus den ehemals britisch beherrschten Gebieten sowie Chinesen, sind zwar oft im Straßenbild der Städte zu sehen, erreichen aber nur rund 2,5% Bevölkerungsanteil.

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Schon aus dieser Zusammensetzung der Einwohner ergibt sie das Sprachgewirr Südafrikas. Amtssprachen gibt es mehrere, immerhin 11, so Afrikaans, Englisch, isiZulu, isiXhosa und andere. Dazu sprechen dann viele noch ihre Stammesdialekte. Deutschsprachige Besucher kommen aber meist mit Afrikaans ganz gut zurecht, das vom Holländischen abstammt. Auch mit Englisch kommt man weit. Das sind die zwei Sprachen, die fast überall gesprochen und verstanden werden.

Rund 80% der Bevölkerung Südafrikas sind Christen, doch es herrscht die Religionsfreiheit und auch eine Kirchensteuer ist unbekannt. Die Finanzierung der Kirche erfolgt zum größten Teil über die Mitglieder der Gemeinden. Auch ist die Kirche keineswegs einheitlich, es gibt Katholiken, Lutheraner, Anglikaner, Methodisten, die Holländisch-Reformierte Kirche sowie zahlreiche unabhängige Kirchen der Schwarzen. Weitere größere Religionsgemeinschaften bilden die Muslime, die Hindus und die Juden.

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