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Tour ins Landesinnere von Rhodos

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Das Inland der Insel Rhodos ist entgegen der Küstenregionen dünn besiedelt. Hier gibt es die Bergregionen mit Profitis Illias und dem höchsten Berg der Insel, dem Attáviros. Der ist zwar nur 1215 Meter hoch, doch der Aufstieg gestaltet sich sehr mühsam. Über Geröll geht es rund drei Stunden hinauf in die kahle und felsige Landschaft. Auch das Wetter entspricht oft gar nicht der Sonneninsel. Hier oben ist es nicht selten stürmisch, neblig und auch kühl. Auf dem Gipfel gibt es zudem wenig zu sehen, lediglich eine Radarstation des griechischen Militärs befindet sich hier.

Touristen sind im Inselinneren relativ wenig anzutreffen. Doch Rhodos hat auch abseits der Küsten viel Sehenswertes zu bieten und Touren ins Innere lohnen. Am bekanntesten ist wohl Eptá Pígés, die sieben Quellen, das nicht allzu weit von der Ostküste entfernt ist und mit zu den Highlights zählt. Auch die Klöster Thari und Ipsénis gehören zu den bekannten Sehenswürdigkeiten, während die Klöster Ágios Nektários und Ágios Nikólaos Fountoukli schon weniger besucht werden.

Eptá Pigés, die Sieben Quellen

Eptá Pígés, der Ort der sieben Quellen, liegt rund 4 Kilometer von der Urlauberhochburg Kolimbia entfernt. Von der Haupttrasse in Richtung Rhodos-Stadt geht eine Straße nach Archipolis ab, dann geht nach etwa 3 Kilometern noch einige hundert Meter auf einer Asphaltstraße durch den Wald. Warum Eptá Píges so beliebt ist, konnten wir an einem richtig heißen Tag selbst erleben. Die sieben Quellen liegen inmitten eines Waldes, hier ist es daher meist angenehm, selbst an Tagen mit 40 Grad Celsius.

Rhodos

Die Gegend rund um die Quellen fanden wir sehr schön, doch etwas enttäuscht waren wir von den sieben Quellen selbst. Am Rande eines kleinen Teiches entspringen sieben Quellen, die durch Schilder gekennzeichnet sind. Ohne diese Schilder hätten wir sicher die eine oder andere Quelle übersehen. Trotzdem, es ist ein Vergnügen die Füße in das kühle Wasser zu stecken oder durch den Teich zu laufen. Die Wasserflaschen können auch mit dem Nass gefüllt werden, denn das Quellwasser hat eine ausgezeichnete Qualität.

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Möchte man etwas anderes trinken und dazu etwas essen, dann ist man hier goldrichtig. Neben den Quellen gibt es einen Imbiss und zudem ein Restaurant mit Freisitzen, die über mehrere Ebenen romantisch unter Bäumen verteilt sind. Die Angebote auf der Speisekarte waren gut und günstig. Kurz, Eptá Píges ist ein Ort, an dem es sich einige Zeit aushalten lässt.

Auch hier waren wieder einmal die Italiener tätig. Während der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts bauten sie ein Leitungssystem, mit welchem das Wasser zur Bewässerung in die Ebenen geleitet wurde. Daraus resultiert eine der interessantesten Touristenmagneten. Das Wasser fließt durch einen rund 182 Meter langen dunklen und engen Tunnel, der dann in einem Stausee mündet. Dieser Tunnel kann zu Fuß durchquert werden, ein Riesenspaß, der aber nichts für Ängstliche oder Leute mit Platzangst ist.

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Wir ließen uns dieses Abenteuer natürlich nicht entgehen. Beim Einstieg in den Tunnel schluckt man schon leicht. Der Tunnel ist gerade einmal mannshoch – wenn man nicht sehr groß ist – und in der Breite für einen Normalgewichtigen gerade passend. Es ist stockdunkel, denn bis auf eine Öffnung in der Decke in der Mitte ist er unbeleuchtet. So tasteten wir uns durch die Dunkelheit, denn trotz einer Taschenlampe, die wir vorsorglich mitgenommen hatten, war nicht viel zu erkennen. Schuhe und Strümpfe hatten wir ausgezogen, denn man läuft durch etwa knöchelhohes kaltes Wasser.

Wir hatten gelesen, dass man möglichst nicht direkt nach einer Reisegruppe in den Tunnel gehen soll, denn dann gibt es oft Stockungen. Diesen Tipp halten wir für wichtig, denn vor uns waren nur wenige Leute und doch kam es zu Stockungen. Am Anfang kehrten zwei junge Frauen nach wenigen Metern um, die zweite Stockung gab es in der Tunnelmitte, als ein junger Mann partout zurück wollte. Glücklicherweise fiel ihm das an der leicht breiteren Stelle mit dem Oberlicht ein, so dass wir uns aneinander vorbei schlängeln konnten. An anderer Stelle hätte es keine Chance gegeben aneinander vorbei zu kommen. Wir geben zu, wir waren froh, wieder ans Tageslicht zu kommen. Das Erlebnis der Tunneldurchquerung hätten wir aber nicht missen wollen und können es nur jedem empfehlen.

Das Kloster Ágios Nektários

Etwa 4 Kilometer von Eptá Pigés entfernt steht das Kloster Ágios Nektários, das bei den Einheimischen als Wochenendziel sehr beliebt ist. Den Touristen ist es weniger bekannt, was aber auch nicht verwundert, denn das Kloster wurde erst 1966 erbaut. Kunsthistorisch ist es nicht besonders wertvoll, sehenswert ist es unserer Ansicht nach jedoch durchaus. Besonders der Innenraum der Kirche, denn der wurde mit Fresken in moderner Art bemalt.

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Das Kloster mit seinem Parkplatz ist auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen in der Umgebung. Es gibt hier mehrere Wanderwege und einen interessanten Aussichtspunkt mit einem schönen Blick in die Landschaft. Einen guten Ruf hat die Taverne am Kloster, und den können wir bestätigen. Das Angebot ist gut und preiswert, außerdem gibt es hier Honig aus eigener Produktion in den verschiedensten Varianten zu einem sehr akzeptablen Preis.

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Die wichtigste Sehenswürdigkeit an diesem Ort ist jedoch die Platane des Apostels Paulus. Paulus soll auf seiner zweiten Missionsreise an diesen Ort gekommen sein und unter der Platane übernachtet haben. Ob das nun stimmt oder einfach schön erfunden ist, bleibt dahingestellt – auch ob die Platane wirklich 2500 Jahre alt ist wie behauptet. Interessant ist der Baum auf jeden Fall, die riesige Platane an der Treppe zur Kirche des Klosters ist innen völlig hohl und man kann durch eine Öffnung ins Innere des Baumes gehen. Das hatten wir uns nicht entgehen lassen, es war schon ein besonderes Erlebnis. Durch ein Loch im Stamm kann man die Straße beobachten.

Die Kirche Ágios Nikólaos Fountoukli

Am Fuß des Profitis Illiás, des dritthöchsten Berges der Insel, befindet sich die byzantinische Kirche Ágios Nikólaos Fountoukli. Wir fanden diese Kirche – oder besser gesagt, dieses Kirchlein – samt seiner Umgebung sehr interessant. In der unmittelbaren Nähe gibt es eine kleine Parkanlage sowie einen Pinienwald. Der Park besteht zum größten Teil aus uralten Bäumen, darunter ein riesiger Feigenbaum. Die Einwohner der Insel picknicken hier gern und wir finden, auch für Touristen kann das ganz reizvoll sein.

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Mit den oftmals großen prächtigen Kirchen hat dieses Kirchlein wenig gemein, es erscheint geradezu winzig und man sieht ihm sein Alter an. Auch die Form, die an ein Kruzifix erinnert, ist eher ungewöhnlich. Erbaut wurde Nikólaos Fountoukli Ende des 15. Jahrhunderts als Stiftung eines bedeutenden byzantinischen Beamten. Dessen drei Kinder verstarben sehr früh, ihnen widmete er die Kirche. Der Stifter hat sich, seine Frau und die Kinder an der Tür der Westseite durch Wandmalereien verewigen lassen. Auch die restliche Kirche ist über und über mit Wandmalereien und Fresken geschmückt. Allerdings hat auch hier der Zahn der Zeit genagt und die Malereien sind nur noch schwer zu erkennen.

Das Kloster Thari, das Mönchskloster

Das Kloster Thari im Inneren der Insel gehört zu den am meisten besuchten Klöstern von Rhodos. Zu seiner Gründung gibt es eine sehr schöne Geschichte, ob diese allerdings wahr ist, ist eine andere Frage. Eine byzantinische Prinzessin aus Konstantinopel soll an einer unheilbaren Krankheit gelitten haben. Zum Sterben kam sie in die einsamen Wälder der Insel Rhodos. Doch es geschah praktisch ein Wunder, das Wasser der Quellen und das milde Klima ließen die Prinzessin ihre Krankheit überwinden und wieder gesund werden. Sie entschloss sich, aus Dankbarkeit ein Kloster zu stiften. Dazu warf sie einen Ring weg, an der Stelle an der er gefunden wurde, sollte das Kloster erbaut werden.

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So entstand der Vorgängerbau des heutigen Klosters Thari. Auf den Grundmauern dieses Gebäudes wurde im 13. Jahrhundert das jetzige Kloster errichtet. Nachdem es Jahrzehnte leer gestanden hatte, wurde es in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts durch den Abt Amfilodios wieder zu neuem Leben erweckt und wird heute von mehreren Mönchen betrieben.

Das Kloster hat sich zum Besuchermagnet entwickelt. Allerdings achten die Mönche streng darauf, dass die Besucher „züchtig“ gekleidet sind. Wer kurze Hosen oder Röcke trägt und vielleicht noch einen tiefen Ausschnitt präsentiert wird abgewiesen. Die anderen bekommen aber Interessantes zu sehen. Die aus hellen Natursteinen erbaute kunsthistorisch wertvolle Basilika ist mit schönen Fresken vom Anfang des 16. Jahrhunderts geschmückt und auch die Ikonen sind kunstvoll und kostbar. Vor einigen Jahren war das Kloster durch einen Waldbrand in großer Gefahr. Die Flammen rückten bis auf wenige Meter ans Kloster heran, doch glücklicherweise bekam man den Brand unter Kontrolle.

Das Kloster Ipsénis, das Nonnenkloster

Das Kloster Ipsénis, das näher an der Küste liegt als das Kloster Thari, ist den Nonnen vorbehalten. Auch dieses Kloster stand lange leer, doch seit mehreren Jahren wird es wieder von Nonnen bewohnt. Hier entsteht ein großer und moderner Kirchenneubau. Im Gegensatz zum Kloster Thari kann Ipsénis auf keine lange Tradition zurück weisen. Das Kloster und die heutige kleine Kirche wurden erst 1855 erbaut.

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Da ist es nicht verwunderlich, dass im Kloster und der Klosterkirche keine umfassenden Kunstschätze zu finden sind. Trotzdem, ein wichtiges Kunstwerk hat das Kloster aufzuweisen, eine als wundertätig eingestufte alte Marien-Ikone, die von den Gläubigen verehrt wird. Zu Festtagen pilgern sie deshalb in Scharen zum Kloster. An solchen Tagen sollte man vielleicht besser von einer Klosterbesichtigung absehen, es sei denn, man möchte den Trubel erleben.

Wir hatten den Besuch des Klosters nicht bereut, auch wenn er kein herausragendes Erlebnis war. Die Umgebung ist ebenfalls sehenswert und lädt zu kurzen Spaziergängen ein. Hat man Lust, kann man den Kreuzweg auf einen Hügel mit einer Kapelle hinaufsteigen. Im Sommer kann das aber ziemlich anstrengend werden. Auch bei unserem Besuch war es sehr heiß, da freuten wir uns über die nette Geste der Nonnen – sie bewirteten uns mit einem Glas Saft – doppelt.

Profitis Illiás, der Schwarzwald von Rhodos

Der Schwarzwald auf Rhodos, das klingt schon etwas merkwürdig. Als wir dort waren, konnten wir das aber schon etwas besser verstehen. Die Gegend erinnert mit ihren Bergen und den dichten großen Nadelwäldern irgendwie an diese Region in Deutschland. In der Umgebung von Profitis Illiás, dem 798 Meter hohen Berg, gibt es ein großes Netz von Wanderwegen und auch viele der Inselbewohner kommen vor allem am Wochenende zu Wandertouren in diese Gegend.

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Erstaunt hatte uns, dass auch diese Region ein Werk der Italiener ist. Die hatten während ihrer Zeit auf der Insel das Bergmassiv intensiv aufgeforstet und erst so diese Landschaft erschaffen. In den zwanziger Jahren bauten sie zwei Hotels, die nach den Wappentieren der Insel – Elafos, Hirsch und Elafina, Hirschkuh – benannt wurden. Beide Hotels wurden von der zuständigen Gemeinde in den letzten Jahren saniert. Im Elafos kann man wieder Zimmer mieten. Es ist im alpenländischen Stil erbaut, verblüfft also den Besucher, der auf Rhodos eigentlich andere Bauten gewohnt ist.

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