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Städte auf Neuseelands Südinsel

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Die mit 151.215 km² etwas größere Südinsel ist weniger dicht besiedelt als der Norden und erscheint einem nicht so hektisch. Auch der Einfluss der Maori ist hier weniger zu spüren. Die Insel wird dominiert von den parallel zur Westküste verlaufenden neuseeländischen Alpen, auch Südalpen genannt und ist dadurch die höchste Bergkette Australasiens und Ozeaniens.

Ihre höchste Erhebung ist der Mount Cook, mit einer Höhe von 3.754 Metern, dicht gefolgt vom 3.498 Meter hohen Mount Tasman. Das Klima an der Nordspitze der Südinsel ist meist sehr mild, so ist die Stadt Nelson beispielsweise der sonnenreichste Ort Neuseelands. Die Region "West Coast” zwischen den Südalpen und der Tasman-See gehört zu den niederschlagsreichsten Gebieten der Erde. Dadurch entstanden aber auch beeindruckende Landschaften, wie beispielsweise der Fox- und der Franz-Josef-Gletscher, die sich durch sämtliche Vegetationszonen bewegen und sich ihren Weg bis in die Regenwälder in Küstennähe bahnen.

Gewaltig: Der Rob Roy Gletscher im Mount Aspiring National Park nahe Wanaka Das abgelegene Siberia Valley im Mount Aspiring Nationalpark - hier ist die Natur noch unberührt

Auch das Fjordland mit seinen Wasserarmen bietet viele Unternehmungsmöglichkeiten und beinhaltet die angeblich fünft schönste Wanderung der Welt: den Milford Track. Der Südwesten steht fast ausschließlich unter Naturschutz. Drei Orte wurden bereits zum Weltkulturerbe ernannt: Im Jahre 1990 der Nationalpark Te Wahipounamu im Südwesten Neuseelands. Er setzt sich aus dem Aoraki/Mount-Cook-Nationalpark, dem Tai-Poutini/Westland-Nationalpark, dem Mount-Aspiring-Nationalpark und dem Fiordland-Nationalpark zusammen.

Östlich der Südalpen befinden sich die Canterbury Plains, eine große Schwemmebene, die sich gut für landwirtschaftliche Zwecke, etwa für die Viehzucht, eignet. Nicht zu vergessen ist die Ostküste. Besonders Akaroa Harbour bei Christchurch und Kaikoura sind Traumziele, wenn es ums Delphinschwimmen oder Wale beobachten geht.

Kaikoura – die Heimat der Wale und Delphine

Das schöne, beschauliche Städtchen Kaikoura ist der beste Ausgangsort für einen Besuch bei Delphinen, Walen und Seehunden und bietet zudem einen herrlichen Ausblick auf den Südpazifik. Das herrliche Panorama des Städtchens am hellblauen Meer mit den Kaikoura Ranges im Hintergrund ist nicht zu übertreffen.

Wilde Wasserspiele bei Flut an der Küste von Kaikoura Die Küste von Kaikoura besteht zwar aus Steinen, aber das tut der Idylle des Ortes keinen Abbruch.

Hier bekommt man die Tiere auch nicht wie im Zoo oder Aquarium hinter Panzerglasscheiben zu sehen, sondern von Angesicht zu Angesicht und in freier Wildbahn. Dadurch dass der Meeresboden wenige Kilometer vor der Küste bis auf 1.000 Meter Tiefe steil abfällt, kommen auch die Meeressäuger sehr nahe an die für Touristenboote erreichbaren Stellen im Pazifik. An dieser Schwelle sorgen nährstoffreiche Strömungen aus arktischen Gewässern für genug Nahrung. Für mich ist Kaikoura neben Christchurch der schönste Ort von ganz Neuseeland. Zweimal führten mich meine Routen nach Kaikoura, sodass ich insgesamt vier unvergessliche Tage hier verbringen konnte.

Die Malereien an Kaikouras Häuserfassaden sind mit viel Liebe zum Detail gemalt. Hier die Fassade der Bücherei. Nahezu lebensecht wirken die wundervollen Kunstwerke an den Hauswänden.

Da Kaikoura sehr überschaubar ist, lohnt sich auf jeden Fall ein Rundgang durch den Ort, vorbei an den wunderschönen Malereien vieler Häuserfassaden oder entlang des Strandes, der nur aus Steinen besteht. Wenn das Wasser nach einer Welle vom Strand wieder zurück ins Meer läuft, dann klappern und rauschen die Steine und schaffen damit eine wahnsinnige Gänsehaut-Atmosphäre.

Der Lookout zu Beginn des Klippenweges: Mit Abstand der schönste Blick auf Kaikoura und die Umgebung Der Küstenweg um die Ostspitze der Halbinsel bietet tolle landschaftliche Eindrücke.

Zu empfehlen ist auch der Klippen- und der Küstenweg um die Ostspitze der Halbinsel. Die Tracks beginnen beide an dem Parkplatz südlich von Kaikoura, wo auch eine Seehundkolonie zu bestaunen ist. Ein Rundweg dauert zweieinhalb Stunden, wobei der Küstenweg am Wasser entlang meiner Meinung nach schöner ist. Hierfür sollte man sich aber vorher bei der i-Site nach den Gezeiten erkundigen und nur bei Ebbe los wandern. Den besten Blick auf die Gegend und Kaikoura hat man von der Aussichtsplattform zu Beginn des Klippentracks.

Die Tiere der Seehundkolonie sind zum Greifen nahe, doch sollte ein Sicherheitsabstand eingehalten werden.

Die Seehundkolonie am Parkplatz ist etwas besonderes, denn wenn man nicht aufpasst, stolpert man über eines der Tiere oder handelt sich, wenn man ihnen zu nahe kommt, zumindest ein furchterregendes Fauchen ein. Die Fellrobben liegen nämlich nicht nur weit draußen auf ihren Felsen und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen, nein, manchmal robben sie auch frech zwischen den Autos her oder liegen bäuchlings im Gras in Küstennähe.

Doch natürlich kommt man nicht nur wegen der schönen Aussicht oder der Wanderungen nach Kaikoura, sondern um Delphine zu beobachten, mit ihnen zu schwimmen, Wale beim Abtauchen zu bewundern und abends dann völlig beseelt von den Eindrücken einzuschlafen. Ich habe sowohl die Dolphin Swimming-Tour vom Dolphin Encounter aus als auch die Whale-Watching-Tour mit Whale Watch Kaikoura gemacht und ich kann beide Touren nur mehr als empfehlen!

Die Boote von Whale Watch Kaikoura ermöglichen durch Unterwassermikrophonen eine präzise Ortung der Tiere. Ein tolles Schauspiel: Der Wal streckt beim Abtauchen seine Schwanzflosse in den Himmel.

Wie immer bei einer solchen Whale-Watch-Tour, kann es sein, dass man gar keine Wale zu sehen bekommt. In diesem Fall würde man 80% des Preises wieder zurück bekommen. Die Boote sind sehr komfortabel ausgestattet, mit Ledersitzen, einem großen Flatscreen und sehr guten Animationen und Videos rund um die in den Gewässern vorhandenen Wale.

Die Schiffe sind mit Hydrophonen (Unterwassermikrophonen) ausgestattet und ermöglichen so eine präzise Ortung der Tiere. Neben zwei Walen haben wir sogar noch einen Schwarm mit Dusky-Dolphins sehen können – ein rundum gelungener Ausflug.

Nach diesem tollen Erlebnis mit den Walen war es kein Wunder, dass ich bei meiner zweiten Neuseelandreise erneut nach Kaikoura wollte und diesmal das Delphinschwimmen mitgemacht habe. Sowohl zum Whale-Watching als auch zum Dolphin-Swimming gibt es noch einen ausführlichen Bericht auf der Seite Highlights auf der Südinsel.

Kaikoura ist der Ort schlechthin, um die Seele einfach einmal baumeln zu lassen und Neuseeland in vollen Zügen zu genießen. Farbenfrohe Blütenpracht Ende November: Sommerbeginn in Kaikoura Sonnenuntergang über Kaikoura: Ein unglaubliches Farbenspiel

Sowohl der Frühling als auch der Sommer haben hier ihren eigenen Charme. Im Sommer ist es natürlich angenehm warm und im Frühling blühen die schönsten Blumen wobei die Gipfel der Kaikoura Ranges im Hintergrund noch schneebedeckt sind. Auch ein ganz normaler Sonnenuntergang kann in Kaikoura richtig überraschend sein.

Christchurch – die Gartenstadt Neuseelands

In Christchurch spürt man wie in keiner anderen Stadt den englischen Einfluss. Die größte Stadt der Südinsel mit 350.000 Einwohnern ist nach dem berühmten College im englischen Oxford benannt. In seinem Naturhafen Lyttelton auf der Banks Peninsula gingen im 19. Jahrhundert die ersten Europäer an Land. Die Stechkähne auf dem Fluss Avon und die alte Straßenbahn sind typisch für Christchurch. Viele gepflegte Gärten und Parkanlage brachte der Stadt auch den Spitznamen "Garden City" ein.

Sehenswertes in Christchurch

Im Zentrum von Christchurch sind gleich mehrere Sehenswürdigkeiten und wichtige Anlaufstellen zu finden. Neben der Christchurch Cathedral, bestimmt auch die Stahlskulptur "Metal Chalice" (Metallkelch), das Bild des Kirchplatzes. Das hübsche Denkmal wurde von Künstler Neil Dawson zur Begrüßung des neuen Jahrtausends erschaffen.

Die Wahrzeichen von Christchurch auf dem Cathedral Square: Die Christchurch Cathedral und die Stahlskulptur Metal Chalice (Metallkelch), aufgestellt zur Begrüßung des neuen Millenniums

Die nostalgische Straßenbahn verbindet unter anderem den Cathedral Square mit der Art Gallery, dem Arts Center, den Botanic Gardens, dem Canterbury Museum und dem Casino, wo man schnell den Inhalt seiner Reisekasse loswerden kann.

Auch die hübsche Straßenbahn ist aus Christchurchs Stadtbild nicht wegzudenken.

Direkt neben der i-Site ist der Eingang zum Southern Encounter Aquarium und dem Kiwi-House. Wer einen Kiwi-Vogel sehen möchte, dem kann ich einen Besuch nur ans Herz legen. Am Eingang wird auch bereitwillig darauf geantwortet, wie die Chancen stehen auch tatsächlich eines der Tiere zu sehen. Im Innern wird man in kleinen Gruppen in einen finsteren Raum geführt und bleibt vor einer riesigen Glasscheibe stehen. Die Tiere sind schließlich nachtaktiv.

Idyllisch: Eine Stechkahnfahrt auf dem Avon-Fluss

Fotografieren ist leider verboten und die Besucher werden während der ganzen Zeit über bewacht. Wenn sich die Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnt haben, erkennt man eine waldähnliche Landschaft mit Bachlauf, Baumstämmen und laubbedecktem Waldboden. Bei mir wuselten gleich zwei Kiwis durch das Unterholz, ziemlich flink sind die possierlichen Tiere. Mit ihrem langen Schnabel durchforsten sie dabei den Waldboden nach Nahrung. Einfach großartig!

Vom Cathedral Square fahren alle Busse ab, sowohl der Intercity für die Langstrecken als auch die Linienbusse in die Vororte. Auch der schon aus Auckland bekannte und kostenlose Link Bus hat eine Haltestelle an der Worcester Street. Bei schönem Wetter kann man sich in einem Stechkahn auf dem Avon entlang schippern lassen und dabei das schöne Christchurch genießen.

Das Old Chief Post Office mit der i-Site am Cathedral Square In der New Regent Street gibt es viele kleine Cafés und hübsche Gebäude.

Im ehemaligen Hauptpostamt, dem "Old Chief Post Office" der Stadt ist heute die Touristeninformation i-Site und ein Starbucks untergebracht. Das im Jahre 1879 errichtete Gebäude im italienischen Neorenaissance-Stil fällt dem Besucher an der Südwestseite des Cathedral Square direkt ins Auge.

Auch ein Besuch der im spanischen Missionsstiel errichteten Häuser in der New Regent Street lohnt sich. Auf einer möglichen City-Tour geht man noch vorbei an der Floral Clock, dem Crowne Plaza, das einem Majatempel nachgebaut ist.

Museen in Christchurch

Mehrere Kunstinstitutionen sind in der Christchurch Art Gallery untergebracht. Neben viel neuseeländischer Kunst sind auch einige Werke von europäischen Künstlern vorhanden. Einen Kontrast bildet das Museum aber in jedem Fall zu der gegenüberliegenden ehemaligen Universität. Die Fassade der Art Gallery ist sehr modern und besteht komplett aus Glas.

Die Christchurch Art Gallery mit ihrer beeindruckenden Glasfassade Am Eingang der Botanic Garden wird man von diesem schönen aber kitschigen Fasanenbrunnen begrüßt.

In der ehemaligen Universität befindet sich heute das Arts Center. Hier sind Ateliers, Programmkinos, Kunsthandwerker-Shops, Galerien, sowie Musik- und Theaterbühnen untergebracht. Folgt man dem Worcester Boulevard weiter in Richtung Westen, erreicht man das Canterbury Museum und die Botanic Gardens. In dem Museum sind Maori-Exponate, sowie Ausstellungen zur Kolonialzeit und Naturgeschichte Neuseelands zu finden. Highlight ist hier sicher der Maori-Raum mit herrlichen Ausstellungsstücken aus Greenstone, der neuseeländischen Jade. Vom Café im vierten Stock kann man in die botanischen Gärten schauen.

Diese sind auf einer Fläche von 30 ha untergebracht und Heimat für 10.000 einheimische und eingeführte Pflanzenarten. Neben großzügigen Rasenflächen gibt es auch Gewächshäuser (beispielsweise ein Bonsaihaus) und Themengärten, wie ein Azaleen- und Magnoliengarten oder ein Rosengarten mit rund 250 Arten.

Sehenswertes in der Umgebung von Christchurch

Vom Cathedral Square fährt ein auffälliger Shuttle-Bus zum internationalen Antarctic Center.

Das International Antarctic Center befindet sich nur wenige Minuten vom Christchurch Flughafen entfernt. Es ist Teil des Verwaltungskomplexes, das für die Antarktisprogramme von Neuseeland, Italien und der USA errichtet wurde. Robert F. Scott war im Jahre 1911 auch von Christchurch aus zu dem legendären Wettlauf zum Südpol gegen Roald Amundsen los gereist. Diese Wette musste er jedoch mit seinem Leben bezahlen.

In dem Center gibt es eine beeindruckende "Sturm-Kammer" in der bei minus 18 Grad ein antarktischer Schneesturm auf die Besucher losgelassen wird. Anhand multimedialer Präsentationen erfährt man außerdem alles über den Eiskontinent. Auf der 15-minütigen Hägglund-Fahrt fährt man in einem Raupenfahrzeug über das Gelände und durch ein tiefes Wasserbecken hindurch.

Besuch eines Rugby-Matches

Der Besuch im Rugby-Station der Christchurch Crusaders war mein absolutes Highlight.

Mein Highlight war aber definitiv das Rugbyspiel der Christchurch Crusaders. Rugby ist hier in Neuseeland ja der Sport No. 1 und ich kann jetzt auch verstehen warum. Ein Sitzplatz-Ticket für umgerechnet gerade mal neun Euro kann man problemlos in der Town Hall in der Kilmore Street kaufen. Mit dem kostenlosen eLink Bus geht es dann bis zur Haltestelle beim Supermarkt PAK´n SAVE. Von hier sind es nur noch sieben Minuten Fußweg zum Stadion der Crusaders.

Das Spiel kam einer toll inszenierten Show gleich. Das Motto der Mannschaft ist ja unschwer abzuleiten. Crusaders bedeutet Kreuzritter und genau so ist das Programm auch aufgebaut. Zuerst wurde ein riesiges Schwert von einem Traktor in das Stadion gefahren und dann die Mannschaftshymne gesungen: "Come join the Crusade, we fight for what's ours. Believing tonight, we'll survive". Danach kamen Ritter auf Pferden ins Stadion und drehten ein paar Runden. Für die Crusaders war es ein langweiliges Spiel, denn sie gewannen haushoch mit 53:7 gegen die Cheetahs aus Südafrika. Die Stimmung im Stadion war super, eine Laola-Welle jagte die andere und wir waren mitten drin.

Der Vorort Lyttleton

Mit der Christchurch Gondola ging es 500 Meter hinauf auf den Mount Cavendish.

Im Vorort Lyttleton fährt vom Heathcote Valley die Christchurch Gondola auf den Mt. Cavendish zu der 500 Meter hoch gelegenen Station. Neben einem Café und einem Restaurant gibt es auch einen Zugang auf den Kamm des Port Hill. Hier beginnt der Crater Rim Walkway. Auch wenn das Wetter nicht das Beste war, die Aussicht auf den Lyttleton Harbour und die Southern Alps war trotzdem genial.

Fahrt mit dem TranzAlpine

Besonders gelobt wird auch die vierstündige Fahrt mit dem TranzAlpine, der von Christchurch nach Greymouth an die Westküste fährt und dabei die Southern Alps über- bzw. durchquert. Bei der Ticketbuchung lohnt sich auf jeden Fall ein Preisvergleich am Tage vorher: Bei einer Onlinebuchung lag der Preis für die Strecke bei 160 NZ$. Zum Glück bin ich aber noch in die i-Site am Cathedral Square gegangen und bezahlte dort nur 79 NZ$. Ich fand die Fahrt aber eher mittelmäßig.

Gold wert ist auf jeden Fall ein Sitzplatz auf der rechten Seite des Zuges in Fahrtrichtung Greymouth – hier sind schönere Ausblicke zu erhaschen als auf der anderen Seite. Der erste Teil der Fahrt ist ziemlich unspektakulär: So weit man sehen kann nur Weideland. Doch je näher man den Southern Alps kommt, desto schöner wird auch die Landschaft. Eine ganze Zeit lang folgt der Zug einem Flusslauf, der wieder dieses wunderschöne und neuseelandtypische, blau-milchige Wasser zeigt. Überall an der Zugstrecke blüht gelber Ginster. Die Fahrt geht durch Tunnel und über Viadukte. Die Landschaft veränderte sich in jeder Stunde. In den Southern Alps selber ist man umgeben von Bergen und Felsen, dann folgen Weiden mit vielen Schafe und Lämmern bis zum Arthur's Pass. Danach fährt der Zug noch an einem See und Sümpfe vorbei.

Strände in der Umgebung von Christchurch

Sumner Beach im Südosten von Christchurch ist ein hübscher und beliebter Badeort. Auch die Southshore des South Brighton Beach an der Ostküste von Christchurch ist einen Besuch wert.

Zwölf Kilometer südöstlich der Stadt befindet sich Sumner Beach, ein sehr beliebter Strand unter den Kiwis. Er vermittelt ein wenig den Eindruck eines spanischen aber ruhigen Badeortes. Mit dem Bus 3 kommt man ganz einfach und für ca. 3 NZ$ von der Hauptbusstation an der Colombo Street in Christchurch hierhin. Auch finden hier regelmäßig Surfstunden unter der Anleitung der Trainer von "Aaron Lock - Professional Surf Coaching Ltd" statt. Außerdem gibt es einen Supermarkt, ein Kino und natürlich den Strand direkt vor der Haustür. Hier kann man entweder richtig ausspannen oder sich mit seinem Surfbrett in die Wellen stürzen.

Ein weiterer, schöner Strand ist auch die Southshore des South Brighton Beach an der Ostküste von Christchurch. Über eine kleine aber feine Düne erreicht man den herrlichen Strand direkt von der Endbushaltestelle "Southshore" (Buslinie 5). Alles ist sehr gepflegt, es gibt öffentliche Toiletten und an manchen Stellen kann man sich sogar noch komplett ungestört in die Dünen legen.

Queenstown – die Adrenalien-Hauptstadt des Landes

In Queenstown kann man unheimlich viel Zeit verbringen, ohne das Langeweile aufkommt. Der einzige Nachteil an der Sache: Hier schrumpft auch sehr schnell die Reisekasse. Queenstown hat 16.000 Einwohner und liegt am Lake Wakatipu. Die Stadt steht für Tourismus, Tourismus und Tourismus. Dennoch: Queenstown ist einfach nur klasse und die atemberaubende Landschaft sucht ihresgleichen.

Im Hintergrund von Queenstown erheben sich die unwirklichen und markanten Gipfel der Remarkables.

Alle nur erdenklichen Adrenalin-Sportarten werden in und um die Stadt angeboten: Jetboat-Fahren, Wildwasserfahren, Gleitschirmfliegen, Klettern, Tandem-Fallschirmfliegen, Ballonfahren, Heliskiing auf den Remarkables und Bungee-Jumping über dem Kawarau River. Auch die weltweit erste Bungee-Station wurde hier eröffnet. Im Winter zwischen Juni und September ist Queenstown der meistbesuchte Wintersportort Neuseelands. Herrliche Strecken finden sich vor allem auf den Remarkables, deren Gipfel bis zu einer Höhe von 2.300 Metern aufragen.

Die Steamer Wharf im Herzen von Queenstown

Von Queenstown kann man auch zu den mehrtägigen Wanderungen im Mount Aspiring National Park aufbrechen. Das 40 Kilometer entfernte Glenorchy ist Ausgangspunkt für den Greenstone, Caples und Routeburn Track, auf den ich auf der Seite Wandern auf Neuseelands Südinsel noch näher eingehe. Meiner Meinung nach die schönste Wanderung der gesamten Südinsel.

Der wunderschöne Lake Alta in den Remakrables

Eine kurze Wanderung in den Remarkables kann ich auch sehr empfehlen: Das Gebirge am Ufer des Lake Wakatipu ist im Winter natürlich ein Skigebiet mit mehreren Pisten. Im Frühling und Sommer kann man die wunderschöne Gegend aber auch erwandern. Alleine die Fahrt hoch bis zu dem Parkplatz ist großartig: Es gibt herrliche Ausblicke auf Queenstown und die Umgebung. 45 Minuten dauert dann die kleine Wanderung zum Lake Alta hinauf. Ein wunderschöner Bergsee, umgeben von schneebedeckten Gipfeln. Kein Wunder, dass Peter Jackson im ersten Teil des "Herrn der Ringe" dieses Gebiet mit in seinen Film eingebaut hat. Es ist eine der Landschaftsszenen, durch die die Gemeinschaft nach den Höhlen von Moria fliehen, um in das Schattenbachtal zu gelangen.

Sehenswürdigkeiten in Queenstown

Die Skyline Gondola fährt 446 Meter hinauf zu Bob's Peak. Ausblick von Bob's Peak auf Queenstown und die Umgebung.

Queenstowns Stadtzentrum befindet sich entlang der Shotover Street, der Beach Street und der nur für Fußgänger zugänglichen Mall. Auch bei einem kurzen Stadtrundgang kann man schon einen sehr guten Überblick erhalten. Beginnen kann man die Tour mit einer Fahrt in der Skyline Gondola, die den Besucher 446 Meter hoch zu Bob's Peak bringt. Die Aussicht von hier ist großartig!

Ein riesiges Vergnügen ist auch das Fahren auf der Luge, der Sommerrodelbahn. Mit einer Seilbahn, fährt man zuerst ganz hinauf auf den Berg. Nachdem man Testrunden auf der halben Höhe absolviert hat, darf man nach ganz oben und die kompletten 800 Meter bergab brettern. Die Fahrt durch Tunnel, Steilkehren und Haarnadelkurven ist genial.

Danach stürzt man sich auf seinem Drei-Räder-Schlitten auf einer Bahn 800 Meter bergab. Zur Luge muss man zuerst mit einer Seilbahn ganz oben auf den Berg fahren.

An der Talstation kommt man am Kiwi and Birdlife Park vorbei. Besucher sollten aber nicht nur wegen eines Kiwis den Park besuchen, sondern auch die anderen Tiere sehen wollen. Ansonsten ist der Eintritt von 38 NZ$ definitiv zu viel.

Weiter geht es zur Uferpromenade der Queenstown Bay und danach in die Queenstown Gardens, einer wunderschönen Parkanlage mit Pavillons und einem herrlichen See. Eine witzige Sportart die hier angeboten wird ist "Frisbee Golf". Die Abwurfflächen sind mit nummerierten Pfeilen versehen, das Ziel sind metallene Körbe. Zu dem witzigen Spiel werden lediglich ein paar Spieler, eine Frisbee und ein wenig Zeit benötigt.

Eingang zum Kiwi and Birdlife Park Die Uferpromenade entlang der Queenstown Bay In diesen Metallkörben muss man beim Frisbee Golf die Scheibe versenken.

Zurück an der Queenstown Bay wartet dann noch die Underwater World. Sechs riesige Glasscheiben erlauben einen Einblick in die Wasserwelt vor Queenstown. Zu bestaunen sind Aale und riesige Schwärme von Bach- und Regenbogenforellen. Zwischendurch absolviert bestimmt auch eine putzige Bergente ihren zirkusreifen Tauchgang.

Alkohol wird in der Minus 5° Bar nur in richtigen Eisgläsern angeboten.

Nicht weit entfernt liegt die Steamer Wharf mit Cafés, Restaurants und dem Highlight, der Minus 5° Bar. In dicken Parkas, mit Fellstiefeln, Handschuhen und Mützen taucht man in eine kleine Eiswelt ein. Verschiedene Skulpturen, ein flackerndes Feuer in der Bar nebenan und natürlich eine beeindruckende Eisbar sind zu bewundern. Selbst die Gläser, in denen zum Aufwärmen Cocktails oder Schnäpse gereicht wurden, bestehen komplett aus Eis. Die Temperatur bei unserem Besuch lag bei minus 7,7 Grad. Leider hatten die meisten von uns nach 30 Minuten schon keine Lust mehr - ich hätte es hier noch ein paar Minuten länger ausgehalten.

Einen speziellen Tipp möchte ich noch loswerden. Niemand darf Queenstown verlassen, ohne einen Fergburger gegessen zu haben. Der Burger ist nicht zu vergleichen mit der Pappe zweier großer internationaler Fastfood-Ketten, sondern riesig, lecker und in den ausgefallensten Sorten und Kreationen. Zu finden ist der Imbiss gegenüber des Nightclubs "The World Bar" in der Shotover Street.

Sehenswertes in der Umgebung von Queenstown

Wer einen Mietwagen hat oder sich für ein paar Tage einen leihen kann, der sollte unbedingt die spektakuläre wie gefährliche Strecke über die Crown Range Road (höchster Punkt: 1.076 Meter) zwischen Queenstown und Wanaka entlang fahren. Die schmale und gewundene Bergstraße gilt als eine der schönsten Strecken auf der gesamten Südinsel und bietet ein atemberaubendes und wieder völlig neues Landschaftsbild von Neuseeland.

Die Crown Range Road zwischen Queenstown und Wanaka gilt als eine der schönsten Strecken auf der gesamten Südinsel. Auf halber Strecke der Crown Range Road lohnt sich ein kurzer Stopp beim Cardrona Hotel.

Verlauf der Strecke: Zunächst fährt man sechs Serpentinen auf einer Straße ohne Mittelstreifen (sehr eng!) und ohne Leitplanken hinauf. Außerdem wahrscheinlich noch mit einem fremden Mietwagen, dadurch mit dem Lenkrad auf der rechten Seite, der Gangschaltung auf der linken und natürlich auf der linken Straßenseite. Aber ich kann versichern: Auch mit 20 km/h kommt man ans Ziel. Ziemlich zu Beginn der Strecke auf der rechten Seite gibt es einen tollen Aussichtspunkt. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Lake Wakatipu und ins Tal.

Danach geht es durch eine wirklich abwechslungsreiche Landschaft bis hin nach Cardrona, wo das Hotel ein wenig an die Bar "Zum tänzelnden Pony” aus dem Herrn der Ringe erinnert und weiter bis nach Wanaka. Wer Queenstown schön fand, wird Wanaka lieben!

Die ehemalige Goldgräberstadt Arrowtown

Die historische Goldgräbergemeinde hat sich seit dem Jahr 1860 den Charme einer "Nugget-Stadt" erhalten. Sie liegt nur 30 Autominuten von Queenstown entfernt und seine hübschen Gassen und zeitgenössischen Gebäude lassen die jetzige Zeit ein wenig vergessen.

Arrowtown – eine ehemalige Goldgräberstadt nahe Queenstown Die Stadt hat sich den Charme aus den Goldrauschzeiten erhalten und ist heute ein Touristenmagnet.

Im Jahre 1862 entdeckte der Goldsucher William Fox im Arrow Fluss umfangreiche Goldvorkommen. Er versuchte seine Entdeckung zunächst zu verheimlichen, flog jedoch auf, da andere Schürfer auf den Verkauf seines Goldes aufmerksam wurden und ihm so auf die Spur kamen. Ein wahrer Goldrausch wurde ausgelöst und die Einwohnerzahl Arrowtowns stieg in dieser Zeit auf über 7.000 Menschen an.

Hier kann man echte Goldnuggets bewundern oder den Fluss selber danach durchsieben. In solchen Hütte lebten die chinesischen Einwanderer, die hier in den Goldrauschzeiten ihr Glück suchten.

Diese Entwicklung wurde jedoch nur ein Jahr später von einem dunklen Ereignis überschattet: Zahlreiche Goldsucher kamen bei einem verheerenden Hochwasser in den Fluten ums Leben. Im Lake District Museum finden sich noch viele Informationen rund um die raue Zeit der Goldgräber.

Ganz in der Nähe des Zentrums an der Buckingham Street ist die Nachbildung einer chinesischen Goldgräbersiedlung zu finden. Die Menschen lebten in den Hütten auf zwei Quadratmetern und ohne Fenster - eigentlich sogar ohne alles. Die Einwanderer hatten es in Neuseeland ziemlich schwer und waren von den Einheimischen höchstens geduldet.

Dunedin – die Universitäts- und Kulturstadt

Die Großstadt ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Südens. Dunedin bietet eine angenehme Mischung aus Alt und Neu. Holzvillen schmücken die hügeligen Vororte und viktorianische Steinhäuser sind überall in der 110.000 Einwohner großen Stadt verteilt.

In Dunedin stehen viele prachtvolle, viktorianische Bauwerke. Das prächtige und altehrwürdigen Gebäude der Universität Dunedin Das Octagon, ein achteckig angelegter Platz, bildet das Zentrum von Dunedin.

Die Universität von Dunedin sorgt für eine interessante, vielschichtige und studentische Atmosphäre. Das ältere Gebäude mit dem fantastischen Kirchturm wurde nach dem Vorbild der Universität in Glasgow aus blaugrauen Sandsteinen in schottischer Neugotik erbaut. Eine Besonderheit ist das Zentrum von Dunedin in Form eines Octagons (Achtecks), ein unverwechselbarer Treffpunkt bei Verabredungen. Im Jahre 1887 wurde hier ein Denkmal für den schottischen Dichter Robert Burns enthüllt. Jeden Freitag findet ein bunter und gut besuchter Markt statt.

Cadbury World – die Lieblingsschokolade der Neuseeländer wird hier produziert. In den Berg von Schokoladenriegeln möchte man am liebsten gleich hinein springen.

In der Cadbury World und Chocolate Factory wird das Herz jedes Schokoladenfreundes höher schlagen. Direkt im Eingangsbereich wird man von einem riesigen Berg Schokoladenriegeln begrüßt. Auf der Tour enthält man viele Informationen über die Geschichte der Cadbury-Schokolade, über die Zutaten und die Herstellung der einzelnen Sorten. Cadbury ist von der Popularität mit Milka-Schokolade vergleichbar, aber mir schmeckt Milka eindeutig besser.

Um eine Schokoladenmenge besser einschätzen zu können gibt es in einem dunklen Turm eine interessante Demonstration: Durch eine Luke in der Decke stürzt eine Tonne flüssiger Schokolade zwei Stockwerke in die Tiefe. Ein Mensch bräuchte ca. 48 Jahre, bis er diese Menge gegessen hat und natürlich nur, wenn er nicht vorher daran stirbt. Die Neuseeländer essen übrigens mit 4 Kilo pro Jahr am wenigsten Schokolade pro Kopf. Die Überraschung: Die Europäer am meisten mit 12 bis 16 Kilo pro Jahr und Kopf. Damit liegen wir noch vor den Amerikanern mit 10 Kilo pro Jahr.

Tipp: Besuchen werden sollte die Schokoladenfabrik unter der Woche, denn am Wochenende arbeitet niemand in der Fabrik und man kann bei der Herstellung und dem Verpacken der süßen Leckereien gar nicht zuschauen. Das Fotografieren ist außer im Vorraum leider verboten.

Die Speight's Brewery lädt zum informieren über die Brauerei und zur Bierprobe ein.

Ein großer Spaß ist ein Besuch der Speight’s Brewery im Zentrum von Dunedin, was aber wohl unserem großartigen Guide geschuldet war. Er führte mit lockeren Sprüchen durch die Brauerei. Speight's-Bier bekommt man hier in Neuseeland wirklich überall, es ist ja schließlich auch der "Pride of the South".

Die Tour an sich war vielmehr eine Multimediatour, die insgesamt eineinhalb Stunden dauerte. Neben der Geschichte der Brauerei und der Herstellung des Bieres konnten alle Teilnehmer hinterher noch die sieben Sorten des Speight’s Biers testen: In 15 Minuten so viel trinken wie man kann. Dabei gibt es alle möglichen Sorten, sogar Vanille und Fischbier wird produziert. Mein Favorit ist aber definitiv das Apricot Speight’s!

Sehr gut entspannen lässt es sich in den 1868 angelegten botanischen Gärten (Dunedin Botanic Gardens). Besonders schön anzusehen ist die 28 Hektar große Gartenanlage zur Zeit der Azaleen- und Rhododendrenblütezeit von August bis Oktober. Auch der edwardianische Wintergarten ist einen Besuch wert.

Im Otago Museum ist der Tropical Forest mit seinen tausenden Schmetterlingen besonders beeindruckend. Der Discovery World Tropical Forest, ein großartiges Tropenhaus auf drei Ebenen

Wer seinen Wissensdurst stillen möchte, der ist im Otago Museum genau richtig. Es spannt einen weiten Bogen von archäologischen Funden über die Naturgeschichte Neuseelands bis hin zur Maori-Kultur. Man kann locker einen ganzen Tag hier verbringen.

Besonders beeindruckt hat mich der "Discovery World Tropical Forest", ein Regenwald mitten im Museum. Hier gibt es um die tausend importierte tropische Schmetterlinge für die die Besucher auch gerne mal als Landefläche herhalten müssen. Das Fotografieren ist erlaubt.

Nicht selten dient man als Landefläche für die exotischen Schmetterlinge. Schmetterlinge zum Greifen nah Neben den Schmetterlingen sorgt ein Wasserfall für die richtige Atmosphäre.

Außerdem gibt es eine hübsche Orchideenzucht, beeindruckende Bananenstauden und weitere Tiere wie Schildkröten und Riesenspinnen. Wenn man den Regenwald hinterher verlässt, muss man in einem Vorraum noch in einen Spiegel schauen, damit man auch keinen Schmetterling mit hinaus trägt. Darauf hingewiesen wird man durch den Satz: Watch out for "Hitch-hikers", was soviel heißt wie "Achten Sie auf Anhalter!".

Die Straße hat eine Steigung von 38 Grad. Was ist nun schief? Die Häuser oder die Straße?

Die Baldwin Street befindet sich ungefähr drei Kilometer vom Stadtzentrum von Dunedin entfernt und ist mit ihren 38 Grad Steigung laut Guinessbuch der Rekorde die steilste Straße auf unserer Erdkugel.

Sogar die Bushaltestelle an der man aussteigen muss ist nach der Straße benannt. Die Baldwin Street hochzugehen war echt anstrengend! Ein paar Touristen haben versucht sie hochzulaufen, haben aber nach sechs Schritten wieder aufgegeben, weil es zu anstrengend war. Am Fuß der Straße gibt es noch einen Souvenirshop mit allem möglichen Plunder zur Straße.

Auch Anfänger finden sich in den Wellen des St. Clair Beach schnell zurecht.

Auch für Sportler hat Dunedin einiges zu bieten: Besonders gut Wellensurfen kann man am St. Clair Beach, 15 Minuten außerhalb von Dunedin. Die "Esplanade Surf School" bietet Surfstunden an und verleiht auch Boards.

Einen tollen Ausblick auf die Küste hat man vom Tunnel Beach Walkway. Der raue Pazifik schuf die ungewöhnlichen Felsformationen.

Wer nicht so viel Zeit hat, aber dennoch ein wenig wandern möchte, der ist mit dem Tunnel Beach Walkway gut beraten. Der Track dauert insgesamt nur eineinhalb Stunden, lohnt sich aber auf jeden Fall. Der Weg führt zuerst über Weideland, bevor man zum Tunnel Beach und seinen Klippen kommt. Bei mir war das Wetter nicht besonders gut, aber gerade deswegen war es unglaublich mit anzusehen, mit welcher Wucht die Wellen der rauen See auf die Klippen prallen.

John Cargill ließ den Tunnel extra graben, damit seine Familie einfacher zu dem darunter liegenden Strand gelangen konnte. Die Moeraki Boulders, riesige uralte Felsblöcke, liegen an einem wunderschönen Küstenstreifen. Die Felsblöcke sollte man möglichst bei Ebbe besuchen, sonst kann es ein nasses Vergnügen werden.

Den Namen erhielt der Weg übrigens von John Cargill. Er war seinerzeit von der Szenerie, den kaminartigen Gesteinstürmen und den Felsformationen so beeindruckt, dass er für seine Familie einen Tunnel zum Strand bauen ließ. Nur damit die Familie dort in Ruhe Picknick machen konnten.

Als ich auf der anderen Seite aus dem Tunnel wieder ins Freie trat, wäre ich fast über einen riesigen Seelöwen gestolpert. Das Tier lag keine fünf Meter vom Tunnelausgang entfernt, faul auf seinem Rücken und genoss das Leben.

Die Steine entstanden vor Millionen vor Jahren. Dieser schöne Strand ist das Ziel des Tunnel Beach Walkways.

Bei der Weiterreise Richtung Norden, sollte man einen Stopp auf jeden Fall machen: Auf der SH1 zwischen Dunedin und Oamaru (hier gibt es übrigens unzählige Pinguine zu beobachten) liegen die Te Kaihinaki, oder auch Moeraki Boulders genannt. Die kugelförmigen Steine bildeten sich vor Millionen von Jahren indem sie um Kalksteinkristalle entstanden, die wiederum in Tonstein eingelagert waren. So erhielten sie ihre außergewöhnliche runde Form. Für die Maori sind die uralten Felsblöcke heilig. Am Strand und beim Betrachter der Moeraki Boulders kann man das Alter der Steine förmlich spüren.

Te Anau – das Tor zum Fjordland

Der kleine Ort Te Anau mit knapp 2.000 Einwohnern ist das Tor zum Fjordland. Keine andere Straße führt Richtung Norden zum Milford Sound oder in den Süden Richtung Doubtful Sound. Die friedliche Stadt liegt am zweitgrößten See Neuseelands, dem Lake Te Anau. Viel zu unternehmen gibt es in Te Anau daher nicht, wobei man den "Te Anau Glow-Worms Caves" und dem "Fiordland Cinema" in der Straße "The Lane 7" auf jeden Fall einen Besuch abstatten sollte.

Im hübschen Städtchen Te Anau kann man Kraft sammeln für die anstrengenden Strecken des Milford und Kepler Tracks.

In Te Anau gibt es nur ein Kino in dem auch nur ein einziger Film läuft, der aber zu Recht! Der 35-minütige Film handelt ausschließlich vom Fiordland. Als Zuschauer kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. In dem kleinen, gemütlichen und mit knallroten Sitzen ausgestatteten Kinosaal kann man die Zeit vergessen. Der Film ist wirklich Weltklasse: Ata Whenua – Shadowland, lautet der Titel. Die schönsten Gebiete des Fjordlands wurden über drei Jahre in den unterschiedlichsten Erscheinungsbildern der vier Jahreszeiten gefilmt und zusammen geschnitten. Ohne Text, nur mit Musik unterlegt. Das Besondere daran: Alle Aufnahmen sind von Helikoptern aus gefilmt. Das war wirklich großartig, ein tolles Erlebnis und von den Bildern und der Musik ist man absolut gefesselt! Danach ist der Kauf der DVD geradezu ein Muss (im Kino erhältlich)!

Auch in Te Anau gibt es Glühwurmhöhlen zu besichtigen, die Te Anau Glow-Worm Caves. Die mit gerade einmal 12.000 Jahren geologisch gesehen noch recht jungen Aurora Caves sind nur vom See aus zugänglich. Real Journey veranstaltet mehrmals täglich zweieinhalbstündige Ausflüge in die Höhlen. Das abendliche Lichtspiel in den Seitenarmen des Sees ist spektakulär.

Atemberaubende Lichtspiele auf dem Lake Te Anau.

Die Tour an sich war auch wirklich gut, doch wie das immer bei kommerziellen Ausflügen ist, ist das Fotografieren in der Höhle verboten. Mit einem Boot fährt man eine halbe Stunde zum Eingang der Höhle. Nach einer informativen Einführung in die Entstehungsgeschichte der Höhlen und das schillernde Leben der Glow-Worms betritt man schließlich die Caves. Im Innern gibt es aber aufgrund der geologisch gesehen noch neuen Höhle keine Stalagmiten oder Stalaktiten. Auf einem gesicherten und wenig spannenden Weg geht es immer weiter in die Höhle, vorbei an Wasserfällen und Whirlpools.

Die Kraft des Wasser ist hier beeindruckend inszeniert und man kann leicht nachvollziehen, dass das Wasser die Kraft besitzt und sich seinen unterirdischen Weg in Form von Höhlen wirklich freigelegt hat. Der Höhepunkt ist aber die kleine Bootsfahrt am Ende des unterirdischen Tracks. Insgesamt zu zehnt steigt man in ein Miniboot und fährt in einen absolut stockdunklen Wasserkorridor. Ganz langsam erscheinen dann an der Höhlendecke vereinzelt Glühwürmer, die wie kleine grün-blaue Sterne an der Höhlendecke funkeln. Am Ende der Hinfahrt dreht das Boot ein paar Runden in einer Grotte mit einer höheren Decke. Über den Köpfen der Besucher funkeln dann hunderten dieser kleinen Würmer wie Sterne. Ich habe in anderen Höhlen ja schon viele Glühwürmer gesehen, aber das hier war noch einmal etwas ganz Besonderes. Das langsame dahingleiten auf dem unterirdischen See und die himmlische Stille machen diesen Ausflug zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Atemberaubender Sonnenuntergang auf dem Lake Te Anau Nach der Glow-Worm Caves Tour kann man mit ein bisschen Timing solch einen herrlichen Sonnenuntergang miterleben.

Zurück im Real Journeys Hauptquartier gibt es dann noch kostenlos heißen Kaffee und Tee. Die Rückfahrt mit dem Schiff nach Te Anau war dann aber mein ganz besonderer Höhepunkt, der Sonnenuntergang war atemberaubend. Durch die Wolken und das Umfeld entstanden ganz besondere und mystische Bilder, die meiner Meinung nach Postkartenreif sind.

Tipp: Wer sich eine Tour am Abend aussucht, der kann auf der Rückfahrt und mit ein bisschen Timing noch einen großartigen Sonnenuntergang über dem Lake Te Anau bewundern.

Wenn das Wetter mitspielt, dann ist eine Kayak-Tour auf dem Waiau River ein echtes Erlebnis.

Von Te Anau starten die schönsten Tracks in den Milford Sound und den Mount Aspiring National Park. Zu nennen wären da der Kepler Track, der Milford Track und der Routeburn Track. Auf die herrlichen, mehrtägigen Wanderungen gehe ich auf der Seite Wandern auf Neuseelands Südinsel noch genauer ein.

Am vierten Tag meiner Wanderung auf dem Kepler Track kamen mir auf dem Waiau River Kajaks entgegen. Das Wetter war herrlich und daher leuchtete das Wasser in drei verschiedenen Farben im Sonnenschein. Das muss ein ganz tolles Erlebnis sein und nur vom Sehen her kann ich solch einen Ausflug bei gutem Wetter nur wärmstens empfehlen. Auch die Schiffstouren im Milford und Doubtful Sound können in Te Anau gebucht werden. Dazu mehr auf der Seite Highlights auf der Südinsel.

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