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Besichtigungen rund um Valletta

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Blickt man auf das Umland der Hauptstadt - den Großraum Valletta mit den Three Cities, dem Hochhausort Sliema sowie den Vororten der Hauptstadt - dann erscheint es so, als wäre Malta ein überaus dichtbevölkerter und zahlenmäßig großer Staat. Doch das täuscht, denn im Großraum Valletta versammeln sich die meisten Einwohner der Insel. Einige kleinere Städte, wie Rabat und Mdina (Imdina) oder Mosta, haben bereits eindeutig weniger Bewohner und auf der restlichen Insel sind die übrigen Einwohner der insgesamt weit unter 400.000 Malteser verstreut.

Ob solche Orte wie Tarxien (Tarschien), Paola, Naxxar (Naschar) oder Mosta noch zum Großraum Valletta gehören oder schon zum Gebiet außerhalb, das sei dahingestellt. Zumindest liegen sie in der Nähe der Hauptstadt und sind - vielleicht abgesehen von Tarxien - ganz gut mit dem Bus zu erreichen. Auf jeden Fall haben auch sie einige sehr interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten, von denen das Hypogäum das berühmteste, aber auch am schwierigsten zu besuchende ist.

Sliema und Manoel Island mit dem Fort Manoel

Besonders schön fanden wir Sliema nicht, der Ort mit den vielen Hochhäusern entlang der Küste ist vorrangig zweckmäßig. Sehenswertes zu bieten hat er nicht, nur das Fort Tigné und der St. Julian´s Tower sind historische Gebäude, wenn auch ohne größeren touristischen Wert. Ansonsten wurde Sliema erst 1878 als Wohnviertel für Maltas Wohlhabende errichtet. Inzwischen gilt Sliema mit etwa 20.000 Einwohnern als größte Stadt Maltas. Die vorrangige Bedeutung kommt dem Ort jedoch als wichtiger Hotel-Standort zu, außerdem starten hier viele Schiffstouren. Auch unser Hotel befand sich hier, was für das Erkunden der Insel ohne Mietwagen vorteilhaft ist, denn von Sliema aus sind die meisten Ziele akzeptabel zu erreichen.

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Zu Fuß waren wir von Sliema aus in wenigen Minuten auf Manoel Island, einer kleinen Insel, die durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Viel zu sehen gibt es hier nicht, doch für einen kleinen Abstecher ist die Insel geeignet. Wer sich für Boote interessiert, hat hier eine schönen Blick über den Hafen des Valletta Yacht Clubs. Die Hauptattraktion ist jedoch das Fort Manoel. Die Lazarettstation der Ordensritter, die sich auf der Insel befand, sollte geschützt werden und so ließ der Großmeister Manoel de Vilhena hier von 1722 bis 1736 ein Fort errichten. Von ihm aus hat man eine sehr schöne Sicht auf Valletta und Sliema.

Die Three Cities

Wir waren mehrmals auf den Bastionen Vallettas, weil wir von dort einen faszinierenden Blick auf den Grand Harbour und die Valletta gegenüberliegenden Three Cities hatten. Das sind zwei spitze Landzungen, auf denen die Städte Senglea und Vittoriosa - die frühere ehemalige Hauptstadt Birgu liegen. Dazu kommt noch der Ort Cospigua. Diese Gemeinschaft kennt man unter der Bezeichnung Three Cities.

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Vermutlich schon die Phönizier hatten hier gesiedelt, doch bei Ankunft der Ordensritter 1530 gab es lediglich das Fort St. Angelo als Befestigung zu Verteidigungszwecken. Die Ritter bauten die Befestigungen auf den Halbinseln aus und erkoren Birgu bis zum Bau von Valletta als ihre Hauptstadt. Heute sind die Forts St. Angelo und St. Michael für Touristen interessant. Sehenswert ist auch der Yachthafen mit dem Marinemuseum - allerdings mehr von außen. Das Museum selbst ist wohl nur für Fans von Schiffsmodellen interessant. Bei einem Spaziergang durch Vittoriosa lohnen auch die Kirche San Lorenzo, der Bischofspalast und die ehemaligen Herbergen der Ritter. Die waren - so wie in Valletta - nach „Zungen“ geordnet, also nach den einzelnen Herkunftsländern der Ritter.

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Im Gegensatz zu Vittoriosa (Birgu) spielte Senglea eher eine untergeordnete Rolle. Hier standen vorrangig die Lagerhäuser des Ordens. Nach dem ersten Überfall der Türken wurde als zusätzlicher Schutz der Halbinseln das Fort St. Michael gebaut. Viel zu sehen gibt es im Fort jedoch nicht, aber man hat einen schönen Ausblick vom Wachtposten auf der Meeresseite. Einen Blick lohnt auch die Kirche Our Lady of Victory. Ebenso ist die Bastion Senglea Point mit der Vedette, einem architektonisch interessanten Wachtposten, einen Besuch wert.

Die prähistorischen Tempelanlagen von Tarxien

Die prähistorische Tempelanlage von Tarxien ist schon deshalb etwas Besonderes, weil sie mitten im Ort liegt und von Wohnhäusern umgeben ist. Es war für uns doch ein etwas ungewohntes Bild, die Tempel zu sehen und dahinter moderne Wohnhäuser. Die zweite Besonderheit der Anlage besteht darin, dass hier insgesamt sechs Tempel zusammenliegen und sie von allen Tempelanlagen diejenige war, auf welche die größte Mühe verwendet wurde.

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Ausgegraben wurden die Anlagen 1915, wobei zwei unterschiedlich alte Schichten zutage kamen. Die jüngere stammt aus der Bronzezeit und ist etwa 3000 bis 4000 Jahre alt. Die Fundstücke aus dieser Epoche, vor allem Gefäße und Schmuck, sind heute im Nationalmuseum in Valletta zu bewundern. In Tarxien selbst kann man die älteren Ausgrabungen besuchen, jungsteinzeitliche Megalithen-Tempel, die rund 5000 Jahre alt sind. Ein großer Teil dieser Objekte befindet sich ebenfalls im Nationalmuseum, in Tarxien sind es oft Kopien. Das fanden wir jedoch weniger tragisch, beeindruckt haben uns diese steinzeitlichen Meisterwerke auch so gewaltig.

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Besonders gut erkennt man die „Trilithen-Bauweise“, die auf Malta oft zu finden ist. Dabei wurde auf zwei schlanke aber schwere senkrecht stehende Steine ein großer Querblock aufgelegt. Auch diese Bauweise zeigte uns wieder, über welche enormen Fähigkeiten die frühen Baumeister verfügten. Neben den Tempeln selbst sind es Altäre, Feuerschalen und Skulpturen, die Besucher beeindrucken. Die bekannteste Figur ist dabei die „Magna Mater“, wohl die Darstellung der Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin. Ursprünglich war die Figur mit den ausladenden Hüften an die drei Meter hoch. Gefunden wurde jedoch nur die untere Hälfte, die obere Hälfte blieb verschwunden. Schwer zu erkennen sind die Tierdarstellungen an den Wänden, so z.B. Rinder und Schweine. Wie in anderen Tempeln gibt es auch in der Anlage von Tarxien das Orakel-Loch. Dahinter kauerten die Priester und verkündeten den ehrfurchtsvoll lauschenden Menschen göttliche Offenbarungen.

Das Hypogäum, Maltas unterirdische Begräbnisstätte

Das Hypogäum in Paola, in unmittelbarer Nähe von Tarxien, ist etwas ganz Besonderes, nämlich eine alte Kultanlage, die unterirdisch angelegt wurde. Das Bauwerk reicht über drei Stockwerke bis in eine Tiefe von 15 Metern. Damit unterscheidet es sich grundlegend von den üblichen prähistorischen Anlagen, wobei es bis heute berechtigte Vermutungen über den Zweck des Bauwerks gibt, aber keine Gewissheit. Fakt ist, dass Hypogäum wurde etwa um 3500 v. Chr. erbaut und ist damit älter als die Tempel von Tarxien, aber jünger als die Anlagen von Ggantija auf Gozo. Seit 1980 steht das Hypogäum auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.

Die Leistung der Erbauer der prähistorischen Tempel ist enorm und aus heutiger Sicht unvorstellbar, doch beim Hypogäum kommt noch dazu, dass es unterirdisch entstand, was die Sache noch schwieriger werden ließ. Insgesamt gibt es rund 30 Räume und Nischen, die sich auf etwa 500 m² verteilen. Nach neuester Lesart war der Bau eine Kultstätte der Priesterinnen, die hier auch bestattet wurden. Darauf deuten zahlreiche gefundene Skelette hin, die ausschließlich von Frauen stammen. Diese Meinung wird dadurch untermauert, dass zur damaligen Zeit das Matriarchat vorherrschte und die Erdgöttin Magna Mater verehrt wurde. So ist es auch erklärlich, dass die Tempelanlagen in das Erdinnere gebaut wurden, um so der Erdgöttin näher zu sein.

Entdeckt wurde die außergewöhnliche Tempelanlage durch einen Zufall. 1902 sollte an dieser Stelle eine Zisterne erbaut werden, wofür Arbeiter mit der Spitzhacke in den Boden eindrangen. Dabei brach der Boden ein und ein Zugang zu den Tempeln lag frei. Dieser Fund war eine Sensation und das Hypogäum wurde zu einem der wichtigsten Highlights Maltas. Leider und glücklicherweise gibt es jedoch enorme Beschränkungen, was den Besuch des Hypogäums betrifft. Glücklicherweise, weil nur so dieses unersetzliche Kulturgut gerettet werden kann. Durch die Atemluft der Besucher und das Licht litten die Bausubstanz und die Malereien stark. Als Kompromiss hat man eine starke Begrenzung der Besucherzahlen eingeführt und den Eintrittspreis weit über das übliche Niveau angehoben. Auf diese Weise können leider nur wenige Menschen das Hypogäum im Original erleben. Selbst der Versuch der Vorabreservierung lange vorher ist kaum vom Erfolg gekrönt. Zählt man zu den Glücklichen, denen der Zutritt gelang, gilt es strikte Regeln einzuhalten. Essen, Trinken und natürlich Rauchen sind streng verboten, der Einsatz jeglicher Art von Lichtquellen - auch Taschenlampen und Feuerzeuge - ebenso. Das Fotografieren macht wenig Sinn, denn im Hypogäum ist es sehr dunkel und Blitzlicht kommt gar nicht infrage.

Tour nach Mosta und Naxxar

Mit der Kirche von Mosta ist es wie so oft auf Malta, es gibt eigentlich Öffnungszeiten, doch ob die eingehalten werden, das steht in den Sternen. Wir waren zweimal in dem Ort, beim zweiten mal hatten wir Glück und die Kirche stand offen. Wie wir erfuhren, weil gerade eine Hochzeit stattfand. Dabei ist die Mariä-Himmelfahrts-Kirche, die meist nur als „Rotunda“ bezeichnet wird, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Insel. Immerhin gilt die Kuppel als viertgrößte freitragende Kuppel Europas.

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Im 11. Jahrhundert erbauten die Normannen hier eine Kapelle. Im Jahre 1614 kam dann noch ein freistehender Glockenturm dazu. Das Erdbeben von 1693 beschädigte die Kapelle stark, doch erst im frühen 19. Jahrhundert konnte an einen Neubau gedacht werden. Vor dieser Leistung mussten wir wieder einmal den Hut ziehen, denn aus Geldmangel halfen die Bewohner Mostas beim Bau. Für ein Gerüst reichte es überhaupt nicht, sogar die Kuppel entstand ohne - und das bei der viertgrößten freitragenden Kuppel Europas ! Wir wagten uns gar nicht vorzustellen, wie das gelang, vor allem, wenn man sich die Maße vor Augen führt. Die Kirche bietet 1400 Menschen Platz und die riesige Kuppel hat bei einem Durchmesser von 52 Metern eine Höhe von 60 Metern. Erwähnenswert sind auch die beiden Türme, von denen der eine die Zeit, der andere das Datum anzeigt.

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Der Bau eines solchen Gebäudes ohne Gerüst ist schon fast ein Wunder und ein weiteres Wunder - das „Wunder von Mosta“ - passierte im 2. Weltkrieg. Eine deutsche Fliegerbombe durchschlug die Kuppel der Kirche, sie explodierte jedoch nicht. So entstanden nur wenig Schäden und die 300 Menschen in der Kirche kamen mit dem Schrecken davon. Jedes Jahr gibt es einen Dankgottesdienst und die Bombe wurde ausgestellt. Allerdings entstanden Gerüchte und auch die offiziellen Angaben über die Hintergründe des Geschehens waren ziemlich unklar.

Naxxar ist einer der Orte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwieriger zu erreichen sind. Machbar ist es aber und den Palazzo Parisio wollten wir unbedingt sehen. Dieser Palast von 1733 gehörte der Familie Parisio, die dadurch bekannt wurde, dass sie den Aufstand 1798 gegen Napoleon Bonaparte mit anführte. Noch heute ist der Palazzo in privater Hand, allerdings gehört er nicht mehr den Parisios. Trotz der privaten Nutzung kann man den Palast besichtigen. Gezeigt werden die Inneneinrichtung, Gegenstände und Kunstwerke aus mehreren Jahrhunderten.

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