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Entstehung der Insel und Vulkanismus auf Lanzarote

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Eine Frage, die man sich immer wieder stellt, wenn man auf Lanzarote Urlaub macht, ist, wie eigentlich die gesamte Insel mit ihren Hunderten von Vulkanen entstanden ist. Bei einer Inselrundfahrt sieht man selbst die unterschiedlichsten Erscheinungsformen des Vulkanismus auf Lanzarote. Mit etwas Grundwissen über Vulkanausbrüche und deren Folgen kann man Ausflüge und Rundfahrten auf der Insel ganz anders genießen und versteht besser, was man gerade sieht.

Die Entstehung von Lanzarote

Lanzarote ist eine Vulkaninsel; jeder, der auf Lanzarote auch nur einen reinen Badeurlaub verbracht hat, wird sich ein Leben lang an die zahlreichen Vulkankegel erinnern. Die Entstehung der zahlreichen Vulkane mit ihren zum Teil mächtigen Eruptionen ist weitgehendst erforscht. Noch unklar ist jedoch die ursprüngliche Entstehung der Insel bzw. des gesamten Kanaren-Archipels.

Lanzarote und Fuerteventura liegen zusammen auf einem gemeinsamen untermeerischen Sockel.

Fest steht, dass die Entstehung der Kanaren-Inseln mit dem Driften der ozeanischen, afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatten zu tun hat. Im mittelatlantischen Rücken (ein Riss mitten im Atlantischen Ozean von mehreren Tausend Kilometer Länge) quillt laufend Magma aus dem Erdinneren hervor, so dass sich die atlantische Kontinentalplatte permanent vergrößert. Im Grenzbereich der ozeanischen, afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatte zerbrach die atlantische Platte und drückte einzelne Bruchstücke vom Meeresboden nach oben. Diese Bruchstücke bilden einen Sockel für die Kanarischen Inseln. Lanzarote und Fuerteventura liegen auf einem solchen Bruchstück, haben also quasi ein gemeinsames Fundament.

Diese Fundamente sind jedoch nicht so hoch, dass sie über dem Meeresspiegel als Inseln erkennbar wären. Die eigentlichen Inseln entstanden durch gewaltige untermeerische Vulkanausbrüche, die so viel Magma ausspuckten, bis sie endlich die Meeresoberfläche überragten. So entstanden die Inseln Lanzarote und Fuerteventura vor ca. 20 Millionen Jahren; Nach Westen nimmt das Alter der Kanareninseln ab: Gran Canaria entstand vor ca. 15 Millionen Jahren, Teneriffa und La Gomera vor ca. 10 Millionen Jahren und die jüngsten Inseln La Palma und El Hierro sind gerade mal 1-2 Millionen Jahre jung.

Landschaften und Gebiete auf Lanzarote

Vor 20 Millionen Jahren hatte Lanzarote natürlich nicht die heutige Gestalt sondern war eher eine Mini-Insel im Bereich des heutigen Gebirgszuges Los Ajaches im Süden der Insel. Im Laufe der Millionen Jahre kam im Norden der Risco de Famara hinzu. Vor ca. einer Million Jahren bildeten weitere Vulkanausbrüche die Mitte der Insel. Dazu gehört auch der halb im Meer versunkene Krater von El Golfo, dessen Besichtigung zum Standardprogramm eines Lanzarote-Besuchers gehört.

So viel zu den gewaltigen Ureruptionen vor Millionen von Jahren. In den letzten paar Tausend Jahren gab es jedoch weitere Vulkanausbrüche, die die Oberfläche der Insel entscheidend veränderten. Vor 3000 Jahren gab es schwere Ausbrüche im Norden der Insel. Dabei entstand der prächtige Berg Monte Corona und der mit 7 km längste Lavatunnel der Welt. Besucht man die Cueva de los Verdes, so kann man ca. 2 km dieses Tunnelsystems begehen.

Die berühmtesten Eruptionen auf Lanzarote ereigneten sich in den Jahren 1730-1736 im Gebiet des heutigen Nationalparks Timanfaya. Die ca. 100 Feuerberge Montaņas del Fuego verschütteten ein Viertel der gesamten Inselfläche. Das damals fruchtbare und landwirtschaftlich genutzte Land wurde zusammen mit mehreren Dörfern mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Dieser nach Westen flossende Lavastrom lässt heute noch diesen Teil der Insel wie eine bizarre, unberührte Mondlandschaft erscheinen; Es wird noch mehrere Hundert Jahre dauern, bis sich die Insel von diesen Ausbrüchen erholt hat.

Die letzten Vulkanausbrüche ereigneten sich auf Lanzarote im Jahr 1824 östlich des Nationalparkes Timanfaya. Damit ist die Entstehung Lanzarotes jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Erde wird sich im Laufe der Jahrhunderte, Jahrtausende oder Jahrmillionen wieder öffnen, Teile der Insel verschütten und die Insel vergrößern.

Vulkane auf Lanzarote

Man muss kein Vulkanologe sein, um die Vulkane und Lavafelder Lanzarotes den jeweiligen geologischen Epochen zuordnen zu können. Mit ein bisschen Basiswissen über die Entstehung der Vulkane und den Folgen der Ausbrüche erkennt man auch als Laie schnell die unterschiedlichen Erscheinungsformen des Vulkanismus auf Lanzarote.

Als Erstes betrachtet man natürlich zahlreiche Vulkanschlote, die teilweise schon stark erodiert, teilweise aber noch frisch geformt erscheinen; Richtig symmetrisch, also ein echter Bilderbuchvulkan, ist kein einziger der über 100 Kegel auf der Insel. Dies hat zwei Gründe: Da auf Lanzarote ein permanenter Wind weht, hat sich bei den Vulkanausbrüchen auf der windabgewandten Seite immer mehr Auswurfmaterial angesammelt als auf der windzugewandten Seite. Außerdem haben die meisten Vulkane einen seitlichen Ausriss; dieser ist zumeist in Richtung der unterirdischen Bruchlinie ausgerichtet. Auf so einer Bruchlinie liegen immer mehrere Vulkanschlote.

Unförmige noch nicht mit Flechten überzogenes Lavagestein aus der Eruption von 1730-1736

Die Lava, die aus einem Vulkan herausfließt, nimmt auf Lanzarote hauptsächlich zwei verschiedene Erscheinungsformen an; Wulstförmige Lava, wie man sich typischerweise Lava vorstellt, entsteht dadurch, dass die Lava am Ende eines Vulkanausbruches an der Oberfläche eines neu entstandenen Lavafeldes bereits erstarrt, während sie darunter noch leicht weiterfließt. Am Beeindruckendsten und Erschreckendsten auf Lanzarote sind jedoch die riesigen Malpaís-Lavafelder (Malpaís heißt "schlechtes Land"). Solche Mondlandschaften entstehen, wenn bereits zu Erdbrocken erkaltete Lava durch nachfließende Lava zerbrochen und aufgetürmt werden. Diese Lavabrocken sind scharfkantig und wirken wie ein großer, nicht gepfluegter Acker.

Vor allem im Bereich des Nationalparkes sind die Flanken der Vulkane jedoch weder mit Schlick noch mit großen Lavabrocken bedeckt. Wenn ein Vulkan so richtig Feuer speiht, kühlt die flüssige Lava zum Teil in der Luft so stark ab, dass sie wieder fest wird und als Ascheregen oder Lapilli-Regen niederfällt. Unter Lapilli versteht man kleine Lava-Steinchen mit zum Teil mehreren Zentimetern Durchmesser. Das ganze Weinbaugebiet La Geria ist mit solchem Lapilli bedeckt. Lapilli wird in den meisten Hotelanlagen auch in den Gärten verwendet; es hat dann die Wirkung einer Hydrokultur.

Nach Tausenden von Jahren wachsen auf einem Lavafeld knöchelhohe Sträucher

Was kann bei einem Vulkanausbruch noch entstehen? Wenn die Lava an der Erdoberfläche bereits erstarrt ist, unterirdisch aber weiterfließt, entstehen Lava-Tunnel. Der berühmteste Lava-Tunnel auf der Insel hat eine Länge von 7 km, von denen 2 km als Cueva de los Verdes besichtigt werden können. Ist so ein Lava-Tunnel eingestürzt, entsteht ein kegelförmiges Loch. Ein solches kann bei Jameos del Agua besichtigt werden. Und schließlich gibt es noch die Los Hervideros, die entstehen, wenn flüssige Lava ins Meer stürzt und schlagartig erstarrt.

Wie kann man nun bei einem Vulkan oder Lavafeld erkennen, aus welcher Ausbruchs-Epoche er stammt? Sowohl die Oberflächenform als auch der Pflanzenbewuchs geben Hinweise dafür. Vulkanerde ist zwar einerseits keimfrei andererseits aber fruchtbar; Auf den riesigen Lavafeldern der Eruptionen von 1730-1736 erkennt man zum Teil überhaupt keinen Pflanzenbewuchs zum Teil aber erste Flechten. Es ist fast unglaublich, aber es dauert Hunderte von Jahren bis auf Lavamassen der erste Pflanzenbewuchs erkennbar ist. Die Flechten (auch Lichen genannt) sind eine Symbiose aus Pilzen und Algen und wachsen zunächst nur zentimeterdick auf dem Vulkangestein.

Es dauert wiederum mehrere Hundert Jahre, bis diese Lichen das unförmige, zum Teil scharfkantige Vulkangestein in fruchtbaren Erdboden zersetzen. Es kann also gut ein halbes Jahrtausend dauern, bis auf erstarrter Lava die ersten Sträucher wachsen. Sieht man also ein großes Lavafeld mit kleinen, kniehohen Sträuchern bewachsen, so gibt dieses einen Hinweis auf ein höheres Alter.

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