Allgemeine Infos
Geschichte
Hotels, Unterkünfte
Essen und Trinken
Hauptstadt Heraklion
Heraklion Umgebung
Samaria-Schlucht
Lassithi-Hochebene
Südküste
Ierapetra
Rethimnon
Reiseführer
Wetter und Klima
Weitere Infos
Impressum

Kreta Inhaltsverzeichnis | Allgemeine Infos | Geschichte Kretas | Hotels und Unterkünfte | Essen und Trinken | Hauptstadt Heraklion | Umgebung von Heraklion | Samariá-Schlucht | Lassithi-Hochebene | Kretas Südküste | Küstenstadt Ierápetra | Réthimnon | Reiseführer | Wetter und Klima | Weitere Infos

DeutschEnglish

Tour zu Kretas Südküste

Scan-Service

Die Südküste Kretas ist relativ unerschlossen, hierher führen nur wenige Straßen und die Anzahl der Hotels ist gegenüber dem Norden der Insel deutlich in der Unterzahl. Das heißt, dass es im Süden oft noch möglich ist, einen ruhigen Urlaub zu verleben. Trotzdem gibt es aber auch hier eine kleinere Stadt und größere Orte, an denen vor allem in der Saison die Zahl der Urlauber enorm ist.

Ist man im Norden einquartiert, kommt man schnell zum entsprechenden Gegenüber an der Südküste, denn Kreta ist ja ausgesprochen schmal. In Richtung Ost-West ist es jedoch viel schwieriger, zumal im Gegensatz zum Norden hier eine durchgehende Straße in diese Richtungen fehlt. Die Südküste sollte man bei einem Kretaurlaub aber auf keinen Fall auslassen, hier gibt es einige der bedeutendsten archäologischen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten – so z.B. den Palast von Festós und einige wild-romantische Schluchten, allen voran die Samariá-Schlucht.

Die Ausgrabungen von Górtis

Die Ausgrabungen von Górtis gehören zu den bedeutendsten Kretas. Sie erstrecken sich über ein großes Terrain, wobei der eingezäunte und offiziell zu besichtigende Teil um einiges kleiner ist als der inoffizielle. Rund 45 km südlich von Heraklion liegt der Komplex nahe der Straße nach Agia Galini und ist so praktisch nicht zu verfehlen, zumal er gut ausgeschildert ist. Nördlich der Straße befindet sich das eingezäunte Areal, dessen Besuch kostenpflichtig ist. Südlich der Straße und westlich des Flusses sind noch Tempel, Theater, Kirchen und andere Gebäude in der Landschaft verstreut. Sie kann man besichtigen ohne einen Obolus zu entrichten. Allerdings sind diese Ausgrabungen teilweise relativ schwer zu erreichen. Möchte man beide Komplexe besuchen, sowohl den offiziellen als auch den inoffiziellen, muss man schon mehrere Stunden einplanen. Da wir noch einige andere Punkte auf unserem Plan hatten, entschieden wir uns nur für den eingezäunten Teil der Anlage. Ein Parkplatz ist in der Nähe des Eingangs vorhanden, in der Hochsaison können die freien Plätze jedoch knapp werden.

Górtis soll der Legende nach der Ort sein, an dem der Göttervater Zeus mit Europa den späteren König Minos zeugte. Bei den Minoern spielte der Ort allerdings – im Gegensatz zu einigen anderen, wie z. B. Knossós, Festós, Gournia usw. - keine große Rolle. An Bedeutung gewann er erst zu dorischer Zeit. Im 5. Jahrhundert v. Chr. gab es in Górtis das erste Stadtrecht Europas. Einen Höhepunkt erlangte der Ort unter den Römern, unter ihnen war er Hauptstadt von Kreta und des heutigen Libyen. Mit dieser Stellung ging es jedoch steil bergab, als die Araber Kreta eroberten. Górtis versank in Bedeutungslosigkeit und wurde sogar von seinen Bewohnern verlassen.

Kreta Kreta

An der Straße, noch vor dem Eingang zum Gelände, steht ein kleines Kirchlein, die Ágios Georgios. Nachdem wir den Eingang zum Ausgrabungsgelände passiert hatten, fielen uns als erstes zahlreiche römische Marmorstatuen auf, die meist kopflos waren. Sie wurden aus dem Nymphäum im südlichen Teil der Ausgrabungen hierher gebracht und aufgestellt. Hier befindet sich das Museum der Ausgrabungsstätte, außerdem gibt es eine Ceféteria. Auch die anderen Highlights des Geländes stammen vorrangig aus der römischen und byzanthinischen Zeit, in denen Górtis seinen Zenit hatte. Das erste große Gebäude auf dem Rundgang ist die Basilika Ágios Titos, eine Kreuzkuppelkirche der Byzanthiner. Sie wurde an der Stelle errichtet, an der schon vorher eine Kirche stand, die ebenfalls dem ersten Bischof Kretas gewidmet war. Von der Basilika ist allerdings nicht mehr allzuviel übrig, die Araber hatten sie im 9. Jahrhundert zerstört und geplündert. Die Apsis mit den Nebengebäuden steht noch, von den anderen Gebäudeteilen existieren nur noch die Grundmauern. Beeindruckend sind aber die Kapitelle und Säulenfundamente, die auf dem Gelände verstreut liegen.

Kreta Kreta

Viel besser erhalten ist das Odeion, das römische Theater aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. Man kann den Komplex betreten, doch der Umgang aus Backsteinen ist mit Gittern versperrt. Trotzdem gelang es uns, einen Blick auf die bedeutendsten und wertvollsten Funde zu werfen. Es sind 42 Steinblöcke mit eingemeißelten Texten, die von den Römern in den Theaterrundgang eingebaut wurden. Die Blöcke stammen allerdings nicht von ihnen, sie sind viel älter. Etwa 500 bis 450 v. Chr. wurden die Texte mit Gesetzen und zur Rechtssprechung in einem alten dorischen Dialekt in die Steinblöcke gemeißelt. Die Gesetzestexte aus dieser fernen Zeit sind eine wahre Meisterleistung und zählen zu den wertvollsten archäologischenn Highlights. Insgesamt sind sie 10 m lang, 2m hoch und verfügen über 17.000 Buchstaben. Für unsere Kenntnis über das Leben in dieser Zeit sind sie unverzichtbar, denn in ihnen wurden viele damalige Probleme abgehandelt, die erstaunlich modern erscheinen. So geht es in den Texten um das Erbrecht und Straftaten – wie z. B. Vergewaltigung – aber auch um Ehescheidungen und Fragen der Rechte von Sklaven u.a. In der altgiechischen Zeit waren diese Tafeln für jeden Bürger sichtbar aufgestellt. Bemerkenswert sind auch der Marmorboden im Bühnenraum sowie die Sitzreihen aus Marmor.

Kreta

Ein Stück weiter kamen wir an den Flusslauf, der allerdings ausgetrocknet war – wie die meiste Zeit des Jahres. Hier steht eine eigentlich unscheinbare Platane, der jedoch Wunderdinge nachgesagt werden. So soll unter ihrem Blätterdach Zeus mit der Königstochter Europa den Minos gezeugt haben. Solch ein wichtiger Baum muss natürlich besondere Eigenschaften haben. Der Platane wird nachgesagt, dass sie immergrün ist und im Gegensatz zu den anderen Bäumen selbst im Winter ihre Blätter behält. Was an diesen Geschichten dran ist sei dahingestellt. Das eine Platane jedoch die riesige Zeitspanne zwischen dem Abenteuer des Zeus und der heutigen Zeit übersteht ist zumindest sehr fraglich...

Außerhalb der Einzäunung kann man noch mit dem entsprechenden Zeitpolster auf einem Hügel im Nordteil von Górtis die Akrópolis und das griechische Theater besichtigen. Südlich der Straße sind das Prätorium, ein Kulttheater, das Nyphäum, eine Basilika und die Kirche der Märtyrer zu sehen. Auch einige Tempel gibt es hier, so den Apollotempel und den Tempel der ägyptischen Götter.

Die Ausgrabungen von Festós

Die zweite große Ausgrabung auf dieser Tour liegt an der Straße nach Mátala, die von der Strecke nach Agia Galini abzweigt. Die Ruinen der Palastanlagen von Festós befinden sich auf einem Hügel über der Messará-Ebene und sind nach dem Palast von Knossós die zweitgrößten der Insel. Ähnlich wie in Knossós begannen die Arbeiten zum Freilegen der Anlage um 1900. In Festós beließ man es aber bei den original erhaltenen Gebäudeteilen, die Restaurierungsarbeiten beschränkten sich auf die Konservierung der Ruinen. Auf fantasievolle Ergänzungen – z.B. bei der Farbgebung - wie in Knossós verzichtete man.

In seiner Geschichte ähnelt der Palast von Festós den meisten anderen Palästen Kretas. Wie diese auch wurde er um 1450 v. Chr. zerstört und auch hier sind sich die Wissenschaftler nicht einig über die Ursache dieser Zerstörung. Der erste Palast von Festós entstand um das Jahr 1900 v. Chr., doch schon 200 Jahre später machte ihn ein Erdbeben dem Erdboden gleich. Zuerst scheiterten die Versuche, ihn wieder aufzubauen, doch um 1600 v. Chr. stand der Palast als Neubau wieder auf, prächtiger als je zuvor. Diese Pracht hielt jedoch nicht lange an, denn schon 150 Jahre später kam der endgültige Untergang – bis er im 20. Jahrhundert n. Chr. seine Renaissance als Touristensensation erlebte.

Große Neuigkeiten hatte er uns nicht zu bieten, denn der Palast glich in seiner Anlage den anderen kretischen Palästen. Um einen großen Zentralhof gruppieren sich an drei Seiten die als Ruinen erhaltenen Gebäudeteile. So gibt es neben den Schatzkammern, dem Megaron der Königin und dem des Königs, dem Kultbad und der Westfassade des alten Palastes noch zahlreiche andere Gebäudeteile. Interessant war der Besuch der Anlage für uns aber auf jeden Fall, zumal der Blick vom Hügel über die Ausgrabungen faszinierend war.

Am gleichen Hügel, nur rund 3 km entfernt, liegt der Palast von Agia Triáda. Beide Paläste lassen sich mit einer Kombikarte besuchen, beim Lösen der Eintrittskarte kann diese für beide Ausgrabungen gelöst werden. Der Palast von Agia Triáda ist um einiges jünger als der von Festós. Die erste Palastanlage entstand erst um 1550 v. Chr., schon 100 Jahre danach kam der Zusammenbruch mit der rätselhaften Katastrophe. Agia Triáda unterschied sich in einigen Punkten von den üblichen kretischen Palästen. So bestand er nur aus zwei Flügeln und die benachbarten Läden und Wohnungen bildeten das einzige bekannte Beispiel eines Marktdorfes der Minoer. Über die Bedeutung des Palastes waren die Archäologen lange Zeit nicht einig. Es wurde z.B. vermutet, dass es sich bei Agia Triáda um einen Landsitz der Herrscher von Festós handelte. Inzwischen hat sich aber die Meinung durchgesetzt, dass Agia Triáda die eigentliche Residenz war, während der Neubau von Festós vorrangig religiösen Zwecken diente.

Mátala, die Hochburg der Hippies

Nun gut, der kleine Ort Mátala an der Südküste Kretas hat seinen berühmten Zeitabschnitt schon einige Jährchen hinter sich. Doch trotzdem waren wir begeistert, wie intensiv sich hier die Hippiekultur noch gehalten hat. Sicher, gegenüber den sechziger und siebziger Jahren erscheint die heutige Hippieszene blass, doch einige unverwüstliche „Blumenkinder“ sind in Mátala geblieben oder haben den Ort neu entdeckt. Auch gibt es fast an jeder Ecke Kultobjekte der Hippies zu sehen.

Ende der sechziger Jahre kamen die Blumenkinder aus aller Welt in den kleinen Ort Mátala und auch berühmte Namen waren darunter. So besuchten Bob Dylan, Joni Mitchell und Cat Stevens Mátala und machten den Ort noch bekannter. Neben dem angenehmen Klima und der schönen Landschaft waren es vor allem die Wohnhöhlen, in denen die freiheitsliebende Hippiegesellschaft „ihre Zelte aufschlug“. Manche der Blumenkinder schliefen während des Sommers auch gleich am Strand. Als der organsierte Tourismus Kreta zu entdecken begann, störten die Hippies mit ihrer Philosophie von Musik, Meditation und Drogen die „etablierte Gesellschaft“ doch ziemlich und so stellten die Behörden die Wohnhöhlen unter Denkmalschutz. Das Übernachten in den Höhlen war nun verboten und die Hippies zogen sich weitgehend zurück – zumal die hohe Zeit der Blumenkinder sowieso vorbei war.

Kreta Kreta

Natürlich interessierten uns die Wohnhöhlen am meisten, doch auch ansonsten bietet der kleine Ort einige sehenswerte Dinge, die auf der Insel einmalig sind. Das die Hippiekultur noch nicht völlig tot ist, beweisen die bunten Straßenmalereien zum Thema „Flower Power“ auf dem zentralen Platz von Mátala. Sie sind die Überbleibsel des Hippiefestivals, dass 2011 im Ort stattfand. Leider verblassen die Kunstwerke jedoch immer mehr, so dass von den leuchtenden Farben nicht mehr viel übrig bleibt.

Kreta Kreta

Dauerhafter sind da die Kunstwerke, die von den Blumenkindern in Bäume geschnitzt wurden. Vor allem ein alter Baum mit kunstvoll ausgearbeiteten Gesichtern ist inzwischen zum Wahrzeichen Mátalas geworden, der die Touristen magisch anzieht. Im Ort verstreut stehen auch einige bunt bemalte Flower-Power-Oldtimer, so z.B. ein typischer VW-Bus mit großen Blumenbildern.

Kreta

Den Hippies kann man in Mátala nicht entgehen, denn auch am Strand finden sich kleine Gruppen ein – auch wenn sich die Zahl heute im unteren Bereich bewegt. Sie bieten hier selbst hergestelltes Kunstgewerbe an. Natürlich sind die interessanten Dinge Mátalas nicht nur von den Hippies dominiert, der Ort hat auch einige andere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Eines dieser Highlights ist die Panagia Mátalon, eine kleine Höhlenkirche, die der Muttergottes geweiht ist. Das Ansehen lohnt, im Inneren gibt es eine schöne Altarwand sowie Ikonen zu sehen. Wenn die Kirche verschlossen ist, kann man in der Nachbarschaft wegen des Schlüssels nachfragen.

Kreta

Schön ist auch der Sandstrand von Mátala direkt im Ort. Er liegt in einer Bucht, die von Felsen abgegrenzt wird, in denen auch die berühmten Wohnhöhlen liegen. In der Saison ist es allerdings mehr als voll, dann drängen sich hier die Badelustigen. Wer ein klein wenig Ruhe sucht, sollte dann an andere Strände ausweichen.

Kreta Kreta

Unzweifelhaft das absolute Highlight Mátalas sind jedoch die Wohnhöhlen. In der steilen Felswand, die eine Seite der Bucht begrenzt, sind – einem Schweizer Käse ähnlich – zahlreiche Höhleneingänge zu sehen. Zwar ist die Felswand durch einen Zaun abgesperrt, doch der war bei unserem Besuch sehr lückenhaft. Aus diversen Reiseführern konnten wir entnehmen, dass dies kein einmaliger Zustand war. Glücklicherweise, denn die Erkundung der Höhlen hätten wir nicht missen wollen. Ein wenig Fitness brauchten wir dazu, denn in den Felsen muss man schon etwas klettern und ohne festes Schuhwerk geht kaum etwas. Doch wir denken, wer einigermaßen gut zu Fuß ist, meistert das problemlos.

Kreta Kreta

Die Höhlen sind erstaunlich geräumig und bestehen manchmal sogar aus zwei bis drei Räumen, die miteinander verbunden sind. Das ist umso bemerkenswerter, da alles aus dem Stein gehauen wurde. Das trifft zum Teil sogar auf die Einrichtung zu, denn die Betten bestehen aus Felsliegen mit herausgearbeiteten Kopfstützen. Auch Vorratsnischen wurden in die Felsen gehauen, genauso wie Rundbögen und Durchgänge.

Wir fanden das alles noch bewundernswerter, als wir erfuhren, dass dies vor rund 8000 Jahren in der Jungsteinzeit passierte. Der Stein dieser Felsen ist zwar verhältnismäßig weich, doch mit den damaligen Mitteln nötigt diese Leistung einen gewaltigen Respekt vor den Steinzeitmenschen ab. Eine derartige Wohnkultur zu schaffen, dazu gehört schon eine kräftige Portion Planung und Gemeinschaftssinn.

Die Strände von Mátala

Der Strand im Ort ist sicher sehr schön, doch in der Saison auch extrem gefragt, so dass viele Urlauber auf die Strände der Umgebung ausweichen. Ob sie damit viel gewinnen ist unklar, denn allein ist man hier auch nicht gerade. Trotzdem, im Umfeld von Mátala existieren einige sehr schöne Sandstrände, die auch durch die umgebende Landschaft ein lohnenswertes Ziel sind.

Kreta Kreta

Der bekannteste und auch sehr beliebte Strand bei Mátala ist der von Kommós, der Kómo Beach. Er hat sehr feinen hellen Sand und ist einige Kilometer lang, so dass er Platz für eine große Anzahl von Badelustigen bietet. Im Sommer kann es trotzdem eng werden, außerhalb der Hochsaison hat man hier aber viel Ruhe. Etwa 3 km vor Mátala bei Pitsidia zweigt eine kleine Teerstraße ab, die direkt bis zum Hochufer des Strandes führt. Hier gibt es einen kleinen Parkplatz sowie eine Snackbar.

Der Strand von Kókkinos Ámmos in einer Bucht südlich von Mátala ist eine Besonderheit für Kreta, er ist beliebter Treffpunkt für Freunde der Freikörperkultur. Bekannt ist er auch unter dem Namen „Red Beach“, wegen seines hellbraunen bis rötlichen Sandes. Er ist etwas schwierig zu erreichen, festes Schuhwerk und einige Kondition sind Voraussetzung. Die umgebende Landschaft ist ausgesprochen reizvoll und lohnt einen Besuch, auch für Nicht-Bader.

Agia Galini und die Sage von Ikarus

Agia Galini, der Ort der Ikarus-Sage, liegt sehr malerisch an der Südküste Kretas. Wir fanden den Ort wunderschön, vielleicht als einen der schönsten der Insel. Meist schwärmen Reiseführer vor allem von den Städten Rethimnon und Chánia, doch unserer Ansicht nach kann Agia Galini hier zumindest mithalten. Auf der einen Seite liegt das Mittelmeer, auf der anderen steile Berge und dazwischen Agia Galini, dessen Häuser sich den Berghang hinaufziehen und so einen fantastischen Anblick abgeben. Die weiß gekalkten Häuser und der Hafen mit seinen Fischerbooten waren für uns eine echte Augenweide.

Kreta Kreta

Direkt am Hafen gibt es einen öffentlichen Parkplatz, der eine größere Anzahl Autos aufnehmen kann. So war Agia Galini einer der Orte, an dem wir die wenigsten Sorgen mit dem Parken hatten. Schon von hier lohnt der Blick über den Hafen und hinauf zu den Statuen von Dädalus und Ikarus. Richtig schöne Ansichten ergaben sich jedoch für uns, als wir die Mole hinaus liefen. Von dort draußen hatten wir einen wunderbaren Blick zu den Booten mit dem Berghang und den Häusern im Hintergrund. Wir würden jedem empfehlen, diesen kurzen Abstecher zu unternehmen.

Kreta Kreta

Wenige Meter neben dem Hafenbecken geht ein etwas steiler Weg ab, der auf einen höheren Hügel mit den Statuen von Dädalus und Ikarus führt. Diese etwa mannshohen weißen Statuen zeigen die beiden griechischen Sagenhelden an dem Platz, von dem aus ihr Flug gestartet sein soll. Abends sollen die Statuen sehr effektvoll beleuchtet sein, doch das konnten wir leider nicht überprüfen, schließlich mussten wir unser Quartier wieder erreichen. Aber auch tagsüber ist die Sicht von hier oben eine hervorragende.

Nach der Flucht von Theseus mit Ariadne, der Tochter des Königs Minos, ließ dieser Dädalus und dessen Sohn Ikarus in das Labyrinth des Minotaurus werfen. Dädalus hatte Theseus den Rat gegeben, alle Böden der kretischen Schiffe zu zerstören, damit er nicht verfolgt werden konnte. Dädalus war jedoch auch ein genialer Erfinder und so sammelte er fleißig Wachs und die Federn der hier nistenden Vögel. Aus diesen „Zutaten“ konstruierte er Flügel für sich und Ikarus. Nach gelungener Flucht aus dem Labyrinth starteten beide vom Hügel bei Agia Galini zum Flug nach Sizilien. Es klappte alles wunderbar, bis Ikarus übermütig wurde und immer höher hinaufstieg. So kam er der Sonne zu nah, das Wachs schmolz und Ikarus stürzte ins Meer.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis Kreta