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Hamburgs Speicherstadt und die Hafencity

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Die Hamburger Speicherstadt gilt als der Komplex des Zusammenspiels norddeutscher Backsteinbauten, dem Wirken der Hanse und den Vorzügen des zollfreien Handels für die Bürger. Letzteres ist heute nicht mehr zu nutzen, doch als Touristenmagnet ist die Speicherstadt für die Hamburger eine feste Größe. In den Gebäuden haben sich neben den noch bestehenden Handelskontoren Gaststätten und Museen eingerichtet.

Zur neuen Sensation der Hansestadt entwickelt sich Hamburgs neuester Stadtteil, die Hafencity. Die Planer haben versucht, die moderne Architektur an die historischen Wurzeln anzupassen – und das ist sicher größtenteils gelungen. Der Zustrom der Hamburg-Besucher lässt jedenfalls nicht zu wünschen übrig, und so mancher steht bewundernd vor den Bauten. Die Hafencity wird eindeutig Hamburgs erste Adresse, in dem Nobelviertel hat der normale Bürger höchstens Chancen als Tourist.

Die Speicherstadt, einst größter Lagerhauskomplex der Welt

Hamburgs Speicherstadt war einmal der größte Lagerhauskomplex der Welt. Dieser Glanz ist vergangen, doch die Speicherstadt hat nichts an Glanz verloren, sie glänzt heute vor allem als magischer Anziehungspunkt für Touristen. Der Komplex aus Backsteinbauten - teilweise bis acht Stockwerke hoch -, Kanälen, Fleeten und Brücken zeigt auf engem Raum sehr typisch norddeutsche Architektur verbunden mit Lagern und Handelshäusern der Hanse.

Die Hamburger Speicherstadt

Begonnen hatte all das mit dem Beitritt Hamburgs zum Deutschen Zollverein. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verloren die Hanse-Städter damit ihren Freihandelsstatus. Da man aber weiterhin Waren zollfrei lagern, verarbeiten und handeln wollte, wurde der Freihafen eingerichtet. Natürlich mussten die Waren auch gelagert werden. Die Wahl fiel auf das Gelände der Brookinseln, das damals noch mit Wohnhäusern bebaut war. Die wurden abgerissen und rund 20.000 Menschen mussten umsiedeln. So entstand an dieser Stelle der Komplex der Speicherstadt mit ihren typischen Lagerhäusern, die hauptsächlich vom Wasser her bestückt wurden. An vielen Gebäuden zeugen noch heute die Seilzüge davon.

Bootstour durch die Speicherstadt

In der Hochzeit der Speicherstadt als Waren-Umschlagplatz lagerten hier Unmengen hochwertiger Güter, vielfach aus Übersee. Alle Arten Gewürze, Tee und Kaffee sowie Tabak und Kakao zählten dazu, genau wie Tuche und Teppiche. Zeitweise war die Speicherstadt der weltgrößte Lagerplatz für Teppiche aus dem Orient. Der Niedergang begann mit der Ausbreitung des Containerverkehrs, der diese Art der Warenlagerung überflüssig machte. Seit die Speicherstadt 1991 unter Denkmalschutz gestellt wurde, ist der Verfall gestoppt und neues Leben zog in die altehrwürdigen Gebäude ein. Einige der Häuser werden noch als Teppichlager genutzt, der größte Teil dient jedoch – meist schmuck renoviert – als Bürokomplex, Museum oder Dienstleistungseinrichtung.

Zum Hamburg-Trip zählt die Besichtigung der Speicherstadt einfach dazu. Wir haben beide Möglichkeiten genutzt, die in Frage kommen. Man kann die Speicherstadt vom Wasser her erkunden, an den Landungsbrücken werden im Zuge der Hafenrundfahrten auch Touren durch die Speicherstadt angeboten. Die andere Variante ist das Bummeln durch die Straßen entlang der Kanäle und Fleete. Beides hat seinen Reiz und ist unterschiedlich. Wir fanden die Erkundung per Fuß im Endeffekt aber doch etwas interessanter, denn dabei kann man nach Gutdünken Pausen einlegen und hat – vor allem auch durch die zahlreichen Brücken – sehr verschiedene Sichten auf die Gebäudekomplexe.

Das Feuerschiff

Das Feuerschiff

Wen das Rot des Feuerschiffs an London und seine Busse erinnert, der liegt gar nicht so falsch. Die Heimat des Schiffes war England, hier diente das in traditioneller Nieten-Bauweise gefertigte Schiff als schwimmender Leuchtturm. Nach der Ausmusterung wurde es nach Hamburg gebracht und hier für gastronomische Dienstleistungen umgebaut. Heute kann man auf dem Schiff übernachten, sofern man eine der begehrten Kajüten erwischt.

Doch auch ansonsten ist die Besichtigung möglich, zumal auf dem Schiff Restaurant und Bar zu lukullischen Genüssen einladen. Hat man besonderes Glück, findet auch gerade eine der eher seltenen Rundfahrten mit dem Feuerschiff statt. Im City Sporthafen, dem Liegeplatz des Schiffes, ist es jedenfalls nicht zu übersehen, das leuchtende Rot hebt es aus der Masse der Boote heraus.

Das Internationale Maritime Museum

Das Internationale Maritime Museum

Über eine Brücke gelangt man zu einem schmucken zehnstöckigen Backsteingebäude mit drei Giebeln, dem Internationalen Maritimen Museum in der Koreastraße. Der ehemalige Kaispeicher B ist das älteste erhaltene Speichergebäude Hamburgs. Früher wurde hier vor allem Getreide, Tee und Kaffee gelagert. Heute beherbergt das Museum die weltweit größte private Sammlung zu maritimen Themen, die Prof. Peter Tamm zur Verfügung stellte.

Geöffnet ist das Maritime Museum dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, donnerstags sogar bis 20.00 Uhr. Die Eintrittspreise sind allerdings alles andere als Schnäppchen. Möchte man eine Pause beim Museumsbesuch einlegen, kann man sich im hauseigenen Restaurant "Austernbar" oder im Café "Kaispeicher B" gastronomisch verwöhnen lassen.

Das Deutsche Zollmuseum

Als wir über die Kornhaus-Brücke in die Speicherstadt gingen, kamen wir an einem Grenzhäuschen vorbei in dem ein Zöllner saß. Allerdings kamen wir ungehindert durch, was im Nachhinein auch nicht verwunderte. Der gute Mann in der Zolluniform konnte uns nicht aufhalten, denn es handelte sich schlichtweg um eine Puppe. Das Zollhaus mit der Zöllner-Puppe ist gewissermaßen der Vorposten des Deutschen Zollmuseums.

Das Deutsche Zollmuseum Zöllner-Puppe im Zollhäuschen

Seit 1900 überwachten Zollbeamte im Zollamt an der Kornhaus-Brücke den Import von Waren aus Übersee. Die wurden in der Speicherstadt gelagert und gelangten von hier auf deutsche und europäische Märkte. Nachdem die Zollgrenzen zur Speicherstadt gefallen waren, wurde 1992 im Gebäude das Deutsche Zollmuseum eröffnet.

Zu sehen ist im Museum, das dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet ist, allerlei Interessantes und Kurioses aus der Geschichte des Zollwesens vom Altertum bis zur Gegenwart. So kann man z.B. eine Beinprothese aus Eisen bewundern, die dem Schmuggel von Zigaretten diente. Auch früher hat man sich also schon viel einfallen lassen, um die Einfuhrbestimmungen zu umgehen. Zu den besonderen Raritäten zählen auch die Tontafeln mit Abgabenlisten aus Mesopotamien, die immerhin rund 4000 Jahre alt sind.

Ausstellungen im Kehrwieder

Vielleicht stutzt der Eine oder Andere bei dieser Überschrift, doch das hat seine Richtigkeit. Mit Kehrwieder ist eine bekannte Straße an der Speicherstadt gemeint. In den dortigen ausgebauten und restaurierten ehemaligen Speicherhäusern haben sich einige Ausstellungen angesiedelt, so das Miniatur Wunderland, der Hamburg Dungeon und Die Dachbodenbande.

Das Miniatur Wunderland ist ein absolutes Muss für Freunde der Eisenbahn, vor allem der Modellbahnen. Die im Gebäude Kehrwieder 2 gezeigten Anlagen sind die größten digital gesteuerten der Welt. Die Zahlen hinter den kleinen Miniaturlandschaften und Eisenbahnanlagen sind imponierend. Die Miniaturbahnen fahren auf 5000 m Gleisen, 1000 Weichen und 1000 Signale sorgen für einen reibungslosen Ablauf. Auch die umliegend aufgebaute Landschaft hat beachtliche Dimensionen, rund 50.000 Bäume, 30.000 Figuren und immerhin noch etwa 3000 Häuser wurden verbaut.

Geöffnet ist montags bis freitags von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr, dienstags bis 21.00 Uhr, samstags und sonntags von 8.30 Uhr bis 20.00 Uhr. Da aber immer nur eine bestimmte Anzahl Personen eingelassen werden und diese meist auch länger hier verweilen, kann es schon zu längeren Wartezeiten kommen. Wenn möglich, empfiehlt sich also eine Voranmeldung. Die Eintrittspreise sind nicht gerade niedrig, man sollte also doch interessiert an Modellbahnen sein und genügend Zeit einplanen, damit sich der Besuch auch lohnt. Kinder unter 1m Größe haben übrigens freien Zugang. Das ist sicher schön, wir finden diese Regelung aber weniger sinnvoll. Eine Staffelung nach Alter wäre sicher gerechter.

Eingang zum Hamburg Dungeon

Im gleichen Gebäude befindet sich der Hamburg Dungeon, eine Art Gruselshow. So kann man hier die Hinrichtung Störtebekers erleben, Moorleichen bewundern oder bekommt die Schrecken der Pest präsentiert. Grusel geht immer, und so sind die Schlangen vor der Einrichtung lang. Eigentlich fanden wir das sehr erstaunlich, denn die Eintrittspreise in den Hamburg Dungeon sind jenseits von Gut und Böse, sie sind unserer Ansicht nach einfach extrem hoch. Eine Familie kann hier locker mehr als einen Hunderter hinlegen. Ob sich das wirklich lohnt muss jeder selbst entscheiden. Wir haben jedenfalls auf einen Besuch verzichtet, denn Gruseln können wir uns auch billiger.

Das Ergebnis einer originellen Idee ist gleich nebenan im Kehrwieder 4 zu sehen. Die Dachbodenbande hat altes Spielzeug gesammelt, das auf alten Dachböden die Zeiten überdauerte und präsentiert diese alten Spielsachen jetzt wiederum auf einem Dachboden, also in origineller Umgebung. Man kommt sich ein bisschen vor wie in einer Rumpelkammer. Einer interessanten und großen, auf etwa 450 m² sind die Sammlungen zu bewundern. In einem Museumslädchen gibt es einiges zu stöbern und so manche Kleinigkeit lohnt den Kauf. Täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr ist geöffnet.

Die Hafencity, Hamburgs neuer Stadtteil

Die enorme Verkürzung der Liegezeiten und die Umstellung auf den Containerverkehr ließen viele Hafenflächen überflüssig werden. In Hamburg entsteht auf diesen Arealen das neue Stadtviertel Hafencity, das größte innerstädtische Bauprojekt in Europa. Die Dimensionen sind wirklich gewaltig, insgesamt sollen etwa 5500 Wohnungen entstehen, daneben Büroräume und verschiedene Prestigeobjekte. Das alles in bester Lage und unterbrochen von künstlichen Kanälen und anderen Wasserflächen.

Vasco-da-Gama-Platz in der Hafencity Sandtor-Kai in der Hafencity

An der Hafencity wird noch lange gebaut werden, doch was bisher schon entstanden ist, kann sich sehen lassen. Wir waren wirklich beeindruckt von diesem neuen Stadtviertel, auch wenn uns verständlicherweise nicht alles gefiel. Besonders imponierte uns die Verbindung der Gebäude mit dem Wasser, viele der Häuser haben einen Zugang zu den Häfen und Kanälen.

Von den Großprojekten in der Hafencity soll besonders die Elbphilharmonie genannt werden. Daneben entstehen oder sind schon entstanden attraktive Ensembles direkt am Wasser, wie die Magellan-Terrassen, die Sandtorkai-Promenade oder der Traditionsschiffhafen. Der Vasco-da-Gama-Platz ist als Treffpunkt von Bewohnern und Hamburg-Besuchern gedacht. Hier gibt es zahlreiche Cafés, Bistros sowie Spielplätze und Sitzgelegenheiten für Diejenigen, die einfach entspannen wollen.

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