Weitere Informationen über Frankfurt am Main
Wer nach Frankfurt am Main reisen will, hat gute Karten. Bei weitem nicht alle Großstädte sind so hervorragend zu erreichen und verfügen über so umfassende Möglichkeiten einer Weiterreise wie die Hessen-Metropole. Verkehrstechnisch ist Frankfurt einer der bedeutendsten Knotenpunkte Deutschlands. Ganz gleich, ob per Flugzeug, Schiene oder über die Autobahn – Frankfurt bietet in jeder Variante gute und sehr gute Möglichkeiten für die Reisenden. Das hat mehrere Ursachen, nicht zuletzt die Lage der Stadt praktisch in der Mitte Deutschlands. Dazu kommen noch die zahlreichen Bahnstrecken, die über Frankfurt führen und der größte Flughafen Deutschlands. Erwähnt sei noch die Binnenschifffahrt, die auf dem Main auch große Bedeutung hat. Für den Touristenverkehr ist die Schifffahrt allerdings weniger wichtig.
Innerhalb Frankfurts bzw. in die Randgebiete sowie in die Umgebung der Metropole existieren ebenfalls sehr gute Verbindungen. Frankfurt ist eine der deutschen Städte, die über eine U-Bahn verfügen. Dazu kommen noch S-Bahnlinien, Straßenbahn– und Busverkehr. Selbstverständlich hat eine derart bedeutende Stadt auch das Angebot von Stadtrundfahrten und der Main, der durch Frankfurt fließt, wird für Schiffstouren genutzt. All dies ermöglicht es den Touristen, Frankfurt auf den unterschiedlichsten Wegen kennen zu lernen.
Anreise nach Frankfurt
Frankfurt am Main kann sich rühmen, eine der am besten zu erreichenden Städte Deutschlands zu sein. Ganz gleich von welcher Ecke des Landes man startet, man ist immer in wenigen Stunden in Frankfurt. Die ziemlich zentrale Lage der Stadt bringt eben auch verkehrstechnische Vorteile. In der heutigen Zeit kommt natürlich der Anreise mit dem Flugzeug eine große Bedeutung zu. Nicht nur Deutschlands größter Flughafen liegt vor dem Gelände der Stadt, auch der wesentlich kleinere Flughafen Frankfurt-Hahn hat sich durch die Billigflieger – speziell Ryan Air – in den letzten Jahren „gemausert“. Allerdings muss man von Frankfurt-Hahn doch eine zusätzliche längere Anreise einplanen. Mit dem Bus dauert die Fahrt von hier bis in die Metropole rund zwei Stunden. Lohnen kann es sich trotzdem, sofern man einen sehr günstigen Flug ergattert.
Reist man mit dem eigenen Auto, kann man sich an einem sehr gut ausgebauten Autobahnnetz rund um Frankfurt erfreuen. Der Ring um die Stadt führt Verbindungen in alle Richtungen und mehrere Autobahnkreuze lassen eine Stadtdurchfahrt überflüssig werden. Natürlich kommt man nicht umhin, in die Stadt zu fahren, wenn man Frankfurt mit dem Auto besucht. Ob das sinnvoll ist, bleibt die Frage. Wir sind beim Erkunden von Großstädten keine Freunde der Anreise mit dem eigenen PKW. Meist kommt man nur schleppend voran, Staus sind besonders in der Rush Hour keine Seltenheit und überall lauert das leidige Parkplatzproblem – ganz abgesehen von den zusätzlichen Parkkosten. Die Main-Metropole macht da keine Ausnahme.
Die Eisenbahn ist nach wie vor ein beliebtes Verkehrsmittel, besonders wenn man aus einer Gegend anreist, von der aus kein günstiger Flug möglich ist. Auch bei dieser Reiseart braucht sich Frankfurt am Main nicht zu verstecken. Der Hauptbahnhof, Deutschlands größter Kopfbahnhof, ist zentral gelegen. Von hier bis in die Altstadt und zum Messegelände sind es nur wenige Meter. Verbindungen per Bahn gibt es sehr viele, mit denen schnell praktisch alle bedeutenden Städte Deutschlands und auch des Auslands erreicht werden können.Ist man erst einmal auf dem Frankfurter Hauptbahnhof angekommen, stehen jede Menge Möglichkeiten zur Verfügung, ans endgültige Ziel zu gelangen. Direkt im Bahnhofsgelände sind Haltestellen der U-Bahn und der S-Bahn und vor dem Hauptbahnhof fahren einige Straßenbahn- sowie Buslinien ab.
Der Frankfurter Flughafen
Die Frankfurter können stolz sein auf ihren Flughafen, er „spielt“ weltweit in der vordersten Reihe mit. Mittlerweile ist er der größte Flughafen Deutschlands, bei der Zahl der Passagiere der drittgrößte Europas und weltweit auf Rang 9. Jährlich werden hier weit über 50 Millionen Fluggäste abgefertigt und auch der Frachtverkehr nimmt einen der Spitzenplätze in Europa ein. Das bringt den Passagieren viele Vorteile, denn das Angebot an verfügbaren Zielen ist fast unüberschaubar und es gibt wohl nur wenige Fluggesellschaften, die in Frankfurt nicht vertreten sind. Auch einige Billigflieger haben ihre Zelte auf dem Flughafen Frankfurt aufgeschlagen – das allerdings nur symbolisch, denn auch sie nutzen natürlich die festen Gebäude. Es gibt Pläne, den Flughafen noch weiter auszubauen.
Wo Licht ist, ist auch Schatten – dieses bekannte Wort trifft auch hier zu. Größter Flughafen Deutschlands, das ist sehr schön, bringt aber für viele Anwohner auch entsprechende Nachteile, wie Lärm, extremer Verkehr usw., mit sich. Ehrlich gesagt, wir sehen solche „Superflughäfen“ auch mit gemischten Gefühlen. Einerseits sind die Möglichkeiten faszinierend, andererseits fühlen wir uns auf einem kleineren Flughafen einfach wohler. Dabei sind die endlos langen Wege, die in Frankfurt zurück gelegt werden müssen, nur ein Teil dieser Nachteile.
Wie praktisch fast alle größeren Flughäfen liegt der Frankfurter ein ganzes Stück außerhalb der eigentlichen Stadt. Er ist aber sehr gut zu erreichen, wobei mehrere Möglichkeiten vorhanden sind. Da er direkt am Frankfurter Kreuz der Autobahn liegt, kommt man mit dem Auto einfach hin. Problematischer ist da schon das Parken, zumindest finanziell. Ein Abstellen des Wagens über den Zeitraum einer Urlaubsreise ist nicht gerade billig. Es fahren aber auch Busse nach Frankfurt und die umliegenden Orte. Die bessere Variante ist aber vielleicht doch der Flughafentransfer mit dem Shuttle-Bus. Einige Hotels bieten einen eigenen Shuttle-Service an. Wer lieber individuell fahren möchte, kann auf eine der zahlreichen Taxen zugreifen, die oft zu Pauschalpreisen fahren.
Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung der Bahn. Vom unterirdischen Bahnhof am Flughafen fahren sowohl Regionalzüge als auch S-Bahnen ab. Tagsüber verkehren die S-Bahnen alle 15 Minuten, es sind also kaum längere Wartezeiten zu befürchten. Bis zum Hauptbahnhof in Frankfurt brauchen die Züge etwa 11 Minuten, bis in die Innenstadt rund 15 Minuten. Besser geht es wohl kaum.
Es ist schon fast eine kleine Stadt, die sich auf einem riesigen Areal ausbreitet. Weit mehr als 70.000 Menschen arbeiten hier und die Zahl der Geschäfte und Restaurants in den Hallen ist auch nicht zu verachten. Selbstverständlich sind im Flughafen die Autovermieter zu finden und rund 30 Reisebüros sitzen direkt am „Tor zum Start in den Urlaub“.
Wie großflächig das Flughafengelände eigentlich ist, zeigt sich daran, dass die einzelnen Terminals nicht alle per Fuß zu erreichen sind. So fährt vom Terminal 1 zum Terminal 2 eine Hochbahn. Wir fanden diese Fahrt ausgesprochen interessant, denn von hier oben hat man einen guten Blick über das Gelände. Dabei ist dieser Teil des Flughafens bei weitem noch nicht das gesamte Areal. Am Terminal 2 gibt es übrigens eine Aussichtsterrasse, die den Besuchern offen steht. Mit Voranmeldung lasen sich auch Flughafentouren buchen.
Mobil in Frankfurt am Main
Frankfurt am Main, oft liebevoll die „Kleinste Metropole der Welt“ genannt, kann problemlos per Fuß erkundet werden – zumindest was die touristisch interessante Innenstadt betrifft, in der fast alle Sehenswürdigkeiten Frankfurts liegen. Auch wir hatten die allermeisten Ziele erlaufen, auf die Nutzung der Nahverkehrsmittel konnten wir weitestgehend verzichten. Uninteressant ist Frankfurts Nahverkehr trotzdem nicht, denn wenn das Quartier doch ein Stück weg liegt kann er sehr nützlich sein, um erst einmal in die Innenstadt zu gelangen. Außerdem gibt es einige reizvolle Angebote, wie Schiffstouren, Stadtrundfahrten oder den „Ebbelwei-Express“.
Die Bewohner der einen oder anderen Stadt werden sicherlich etwas neidisch nach Frankfurt blicken, denn einen solch guten öffentlichen Nahverkehr gibt es nicht überall. Neben der großen Auswahl an Verkehrsmitteln sind auch die Preise auf einem Niveau, das relativ günstig ist, bei einem umfangreichen Angebot. Wir hatten uns für den Erwerb der Frankfurt-Card entschieden, obwohl wir doch meist per Fuß unterwegs waren. Bereut haben wir den Kauf der Karte keinen Moment. Der Preis ist sehr human und neben der freien Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs innerhalb der Stadt sind auch die Strecken zum Flughafen inklusive. Dazu gibt es mit der Frankfurt-Card Ermäßigungen bis zu 50% auf den Eintritt zu zahlreichen Gebäuden und Museen, bei Stadtrundfahrten und Schiffstouren. Schon nach einigen Besuchen dieser Einrichtungen hat sich die Karte rentiert. Die Frankfurt-Card wird wahlweise für 1 oder 2 Tage angeboten, bleibt man länger, muss man mehrere Karten kaufen und gegebenenfalls kombinieren. Das fanden wir jedoch in Ordnung und auf jeden Fall besser, als wenn man einen längeren Zeitraum erwerben muss obwohl man nur kürzer bleibt. Für mehrere Leute gibt es Gruppenkarten bis maximal 5 Personen.
Was wir auch in Frankfurt vermieden haben, wie in den meisten Städten in die wir reisen, ist die Mitnahme des eigenen Autos. Auch in der Main-Metropole ist das Autofahren alles andere als ein Vergnügen. Besonders in der Rush Hour geht auf vielen Straßen nichts mehr – ganz abgesehen von der leidigen Parkplatzsuche. Wir meinen, Frankfurt ist so gut zu erreichen und die Möglichkeiten, die Stadt ohne PKW zu erkunden, sind so vielfältig, dass man problemlos die Angebote des Nahverkehrs nutzen kann bzw. sowieso viel per Fuß erledigt.
Möchte man schnell von einem Punkt zum anderen gelangen, kann man eine der insgesamt 9 U-Bahnlinien nutzen, die besonders in der Altstadt ein enges Netz an Bahnhöfen aufweisen. Umsteigemöglichkeiten zu einer anderen Linie gibt es z.B. am Hauptbahnhof, an der Hauptwache und an der Konstablerwache. Die Fahrt mit der U-Bahn ist sicher die schnellste Variante und das Umsteigen in einem der unterirdischen Bahnhöfe erfolgt immer im Trockenen. Frankfurts U-Bahn ist noch verhältnismäßig jung. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begannen entsprechende Planungen und dann dauerte es noch geraume Zeit, bis die erste Linie in Betrieb ging. Heute möchte wohl kaum noch Jemand auf die U-Bahn verzichten, deren Bedeutung für den Nahverkehr ist gewaltig.
Mit der S-Bahn bieten sich noch viel mehr Möglichkeiten, denn die Linien des Rhein-Main-Verkehrsverbundes führen teilweise weit über die Metropole Frankfurt hinaus. Die Stadt bildet das Zentrum der Verbindungen, aber man kann mit der S-Bahn bis Wiesbaden, Mainz oder andere Orte fahren. Wer „nur“ in Frankfurt unterwegs ist, hat mit der S-Bahn auch eine gute Alternative und Ergänzung zur U-Bahn oder der Straßenbahn.
Die Straßenbahnen wiederum ergänzen die anderen Verkehrsmittel, so dass auf diese Weise ein wirklich weit gespanntes Netz entsteht, mit dem es wohl kaum einen weißen Fleck in der Main-Metropole gibt, der nicht zu erreichen wäre. Natürlich kommen noch die Buslinien hinzu. Originell ist eine ganz spezielle Straßenbahn, der „Ebbelwei-Express“. Mit dieser historischen, bunt bemalten Straßenbahn kann man am Wochenende oder an Feiertagen eine etwa einstündige Rundfahrt durch Frankfurt unternehmen, vorbei an wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Römer, dem Hauptbahnhof, dem Messegelände, dem Zoo usw. Die Straßenbahn ist gleichzeitig eine kleine Gaststätte, zusammen mit der Fahrkarte bekommt man eine Flasche Apfelwein und dazu eine Tüte Brezeln. Wer den Wein nicht trinken möchte kann auch Apfelsaft oder Mineralwasser erhalten. Aber wenn man schon im „Ebbelwei-Express“ fährt, dann gehört auf jeden Fall auch Ebbelwei dazu – oder ?
Keine Stadt, die den Touristen etwas bieten und sich präsentieren möchte, verzichtet auf Stadtrundfahrten mit dem Bus. Auch Frankfurt hat diese Touren im Angebot. Dabei kann man zwischen zwei Varianten wählen. Die eine ist eine ca. 2 ½ stündigen Tour mit Stadtführer, bei der die Gäste an einigen Halten aussteigen können und Erklärungen bekommen. Die zweite Variante, die gewissermaßen klassische, geht über rund 1 Stunde und ist nach dem Prinzip Hopp on – Hopp of eingerichtet. Man kann also an den einzelnen Haltestellen zu- und aussteigen, und das den ganzen Tag über. Die Tickets sind einen Kalendertag lang gültig. Über Kopfhörer erfolgen die Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten, wobei man unter verschiedenen Sprachen wählen kann. Wir finden diese Variante besser, denn so hat man die Möglichkeit, sich die Tour nach seinen Wünschen einzuteilen und die Verweildauer an der jeweiligen Sehenswürdigkeit selbst zu bestimmen.
Mit dem Main hat Frankfurt einen Fluss, der sich sehr gut auch touristisch nutzen lässt. Das geschieht mit Schiffstouren, je nach Wunsch und Zeitplan mit kleineren oder größeren. Die Hauptanlegestellen für die Schiffe befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Römerbergs, am Eisernen Steg. Eine kleine Tour führt von hier den Main hinauf und hinab innerhalb der Stadt entlang der beeindruckenden Skyline.
Wir haben diese Tour natürlich mitgemacht und können sie nur empfehlen. Bei gutem Wetter kann man auf dem offenen Oberdeck sitzen und die Ufer an sich vorbei ziehen lassen. So sieht man Frankfurt aus Perspektiven, die man sonst kaum erlebt. Eine Alternative zu dieser kleinen Tour sind Tagesfahrten, die bis zu verschiedenen Städten an Main und Rhein gehen. Das ist sicher sehr reizvoll, aber dazu braucht man natürlich relativ viel Zeit.
Es gibt auch noch einige ganz spezielle Möglichkeiten, Frankfurt per Fahrzeug zu erkunden. Wie in einigen anderen Städten setzen sich immer mehr Fahrradtaxis durch, mit denen man eine kurze Tour unternehmen kann und vom Fahrer Informationen erhält. Eine Besonderheit ist die einzige Personenfähre Frankfurts. Sie verkehrt zwischen der Höchster Altstadt und dem Schwanheimer Ufer.
Berühmte Persönlichkeiten aus Frankfurt am Main
Städte mit einer bewegten und sehr erfolgreichen Geschichte bringen fast zwangsläufig zahlreiche Persönlichkeiten hervor, die bekannt und berühmt wurden und mit ihren Taten und Erfolgen auch von späteren Generationen nicht vergessen werden. Frankfurt am Main macht da keine Ausnahme, auch hier ist die Liste der zu Ruhm und Ehre gekommenen oder einfach durch ihre Erlebnisse unvergessenen Persönlichkeiten lang.
Ob Dichter, Wissenschaftler, Künstler oder Politiker – Frankfurt war die Heimatstadt vieler dieser Berühmtheiten. Auch Deutschlands wohl größer Dichter, Johann Wolfgang Goethe, zählt zum Kreis der gebürtigen Frankfurter, ebenso wie Maria Sybilla Merian, eine faszinierende Frau der naturwissenschaftlichen Studien. Die Liste ist viel zu lang, um auch nur einen Teil der Persönlichkeiten zu würdigen. Stellvertretend sollen deshalb vier unterschiedliche Frankfurter genannt werden, die hier geboren wurden und deren Lebensgeschichte nach wie vor fasziniert.
Johann Wolfgang Goethe
Spricht man von Frankfurt am Main und seinen berühmten Bürgern, dann kommt man garantiert nicht um Goethe herum. Der wohl berühmteste deutsche Dichter - und einer der weltbekanntesten - wurde in der Stadt am Main geboren. Zwar hielt er nach eigenen Aussagen nicht übermäßig viel von seiner Geburtsstadt, doch das hindert Frankfurt natürlich nicht, sich mit seinem Namen zu schmücken.
Eigentlich ist es müßig, viel Worte über den Dichter so bekannter Werke wie „Faust“, „Egmont“, „Die Wahlverwandtschaften“ „Die Leiden des jungen Werthers“ u.v.a. zu verlieren, doch ohne Goethe ist eine Beschreibung Frankfurts unvollständig. Zumal er nicht nur weltberühmte literarische Werke verfasste, sondern auch bedeutender Politiker und Wissenschaftler war.
In seinen 83 Lebensjahren – von 1749 bis 1832 – sorgte er nicht nur als Dichter für Furore, er war auch Entdecker des Zwischenkieferknochens beim Menschen. Aufsehen erregten auch seine Experimente zur Farbenlehre, die er mit eigenhändigen Zeichnungen illustrierte. Dazu kamen noch meteorologische Studien, die Beschäftigung mit Botanik, Geologie und Mineralogie. Wenn also jemand den Begriff „Universalgenie“ verdient, dann ist es ohne Zweifel Johann Wolfgang Goethe.
Doch damit nicht genug, Goethe war auch ein bedeutender Politiker. Am Hofe des Herzogs Carl August von Weimar bekam er den Posten des Staatsministers und Geheimrats. Auch als Staatsmann machte er keine schlechte Figur, obwohl seine Treue zum Adelsstand aus heutiger Sicht nicht unbedingt positiv wirkt. Aber schließlich wurde Goethe wegen seiner Verdienste auch in den Adelsstand versetzt, ab 1782 durfte er seinem Familiennamen ein „von“ davor setzen.
Goethe und die Frauen, das ist eine eigene Geschichte, eigentlich eine unendliche...Bei dem „Schlag“ bei jungen Frauen, den der Dichter selbst im hohen Alter noch hatte, wird wohl so mancher heutige Star neidisch werden. Goethes letzte Liebe war jedoch eine tragische, oder eher eine tragikomische. Mit 72 Jahren lernte er die 17jährige Ulrike von Levetzow kennen, der er drei Jahre später einen Heiratsantrag machte, tatkräftig unterstützt von seinem Freund, dem Erzherzog von Weimar. Das der Antrag allerdings nicht angenommen wurde, mag bei der Konstellation 75jähriger mit 19jähriger nicht allzu sehr verwundern – obwohl Goethe vorgesorgt hatte. Als Hypochonder ließ er sich vorher von seinem Arzt bescheinigen, den Anstrengungen der Ehe noch gewachsen zu sein.
Diese Geschichte, bei der man über den großen Dichter lächeln aber auch Mitleid mit ihm haben kann, ändert jedoch nichts an der gewaltigen Bedeutung seines Gesamtwerkes. Ein Genie seines Kalibers taucht nicht allzu oft auf. Logisch, dass Frankfurt am Main diese Popularität ausnutzt. Auch wenn die Stadt im Leben Goethes eher eine kleinere Rolle spielte.
Maria Sibylla Merian
Die Wenigsten von uns werden wohl öfter einen 500-Euro Schein in den Händen halten und so mancher hat ihn noch gar nicht gesehen. Deshalb ist das Bildnis auf dem Schein auch nicht so bekannt. Es zeigt Maria Sibylla Merian, eine bemerkenswerte Frau des 17. Jahrhunderts. In einer Zeit, in der Frauen meist am Herd standen, wurde Maria Sibylla Merian zu einer bekannten und berühmten Forscherin und Künstlerin.
Geboren wurde sie 1647, zum Ende des Dreißigjährigen Krieges, in Frankfurt am Main als Tochter eines bekannten Kupferstechers. Nach dem Tod des Vaters und der Heirat der Mutter mit dem Maler Jacob Morell erhielt sie eine gute Ausbildung in der Malerei. Auch das Interesse an der Natur und deren Geheimnissen schlug sie schon zeitig in den Bann. Es begann mit ihren Beobachtungen von Seidenraupen, deren Entwicklung und Verwandlung die dreizehnjährige Maria faszinierte und sie zeitlebens Tiere und Pflanzen sammeln und darstellen ließ.
Nach der Heirat mit Johann Andreas Graff und der Geburt ihrer Tochter zog Maria mit ihrer Familie nach Nürnberg. Ihre Studien hatte sie weiter betrieben und 1675 erschien Teil 1 ihres Blumenbuches, eines prachtvoll ausgestatteten Werkes mit wissenschaftlich genauen Blumendarstellungen als farbige Kupferstiche. 1677 und 1679 folgten Teil 2 und 3. Im Jahre 1679 kam noch das Buch „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“ heraus, ein Werk, das in mancherlei Hinsicht bemerkenswert war. In 50 Kupferstichen und jeweils mehreren Seiten Text wurde eine naturgetreue und fundierte Abhandlung zur Entwicklung von der Raupe bis zum Schmetterling gegeben. Solch ein Werk aus der Feder einer Frau war damals sehr ungewöhnlich und ebenso das Erscheinen des Buches in deutscher Sprache.
Nach dem Tod des Schwiegervaters zog Maria Sibylla Merian zurück nach Frankfurt um ihre Mutter zu unterstützen. Hier erschien 1683 der zweite Teil des Buches über Raupen. Zwei Jahre später, nach der Trennung von ihrem Mann, zog sie mit ihren Töchtern und der Mutter nach Holland. Über ihren Halbbruder Caspar, der einer religiösen Sekte angehörte, bekam sie Verbindungen nach Surinam, der holländischen Kolonie in Südamerika. 1699 ging ein Traum in Erfüllung, Maria Sibylla Merian hatte genügend Geld gespart, um mit ihrer jüngsten Tochter dorthin zu reisen und Forschungen zu betreiben.
Beide Frauen zeichneten die Tier- und Pflanzenwelt dieses tropischen Landes. Wegen einer Malariaerkrankung musste Maria jedoch den Aufenthalt 1701 abbrechen und zurückkehren. Als Ergebnis dieser Forschungen kam aber das Buch „Metamorphosis Insectorum Surinamensium“ heraus, ein prächtiger Band im Format 50 x 70 cm mit 60 großen farbigen Kupferstichen. Mit diesem legte die Künstlerin den Grundstein für ihre Weltberühmtheit. Maria Sibylla Merian starb im Jahre 1717 in Amsterdam.
Bettina von Arnim
Auch Bettina von Arnim war auf einem Geldschein vertreten, allerdings auf dem 5-DM Schein, der vom Euro abgelöst wurde. Bekannt und berühmt wurde die bemerkenswerte Frau als Schriftstellerin und Vertreterin der deutschen Romantik, allerdings unter diesem Namen erst nach ihrer Heirat mit Achim von Arnim.
Geboren wurde sie 1785 als Tochter des Kaufmanns Peter Anton Brentano in Frankfurt am Main. Sie war gerade 8 Jahre alt, als ihre Mutter starb und sie deshalb im Kloster erzogen wurde. 1797 starb auch der Vater, Bettina lebte danach bei ihrer Großmutter. Mit ihrem Mann, den sie 1811 heiratete, hatte sie sieben Kinder. Die Ehe war für diese Zeit ungewöhnlich, Bettina lebte in Berlin, während ihr Mann vorrangig ihr Gut Wiepersdorf bewirtschaftete. 20 Jahre währte die Ehe, dann trennte sie der Tod. Achim von Arnim starb 1831.
Bettina von Arnim gab die Werke ihres verstorbenen Mannes heraus und begann, eigene sehr sozialkritische Werke zu veröffentlichen. Das entsprach ihrer gesamten Einstellung, die sozial engagiert und demokratisch war. So setzte sie sich für die Abschaffung der Todesstrafe, für die Gleichberechtigung der Juden und der Frauen ein. Im Jahre 1859 verstarb sie an den Folgen eines Schlaganfalles, den sie 1854 erlitten hatte und von dem sie sich nie ganz erholte.
Anne Frank
Das Schicksal des jüdischen Mädchens Anne Frank hat unzählige Menschen weltweit bewegt und bewegt sich noch immer. Ihr Ausharren in einem Versteck in Amsterdam über viele Monate und der tragische Ausgang, der letztendlich mit dem Tod Anne Franks in einem Konzentrationslager endete, bleibt für immer eine Mahnung, solche Grausamkeiten nicht mehr zu zulassen.
Bekannt ist die Geschichte, die sich im Hinterhaus der niederländischen Stadt abspielte. Weniger bekannt ist, dass Anne Frank aus Frankfurt am Main stammt. Hier wurde sie 1929 als Annelies Marie Frank geboren, allgemein aber kurz „Anne“ genannt. Ihre jüdischen Eltern waren traditionsbewusst, aber keine orthodoxen Religionsanhänger. Der Vater, ein sehr gebildeter Mann, diente im 1. Weltkrieg als Offizier und war danach ein erfolgreicher Unternehmer.
Trotz seiner Verdienste bekam die Familie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft große Probleme nach dem Machtantritt der Nazis. Annes Vater, Otto Frank, erhielt ein gutes berufliches Angebot in den Niederlanden. Seine Familie folgte ihm, so dass sie erst einmal sicher waren. Als jedoch die deutsche Wehrmacht die Niederlande überfiel und besetzte, war diese Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Mit der Einführung der Judengesetzte auch in den Niederlanden verloren die jüdischen Bürger immer mehr ihrer Rechte und wurden immer stärker tyrannisiert.
Otto Frank hatte rechtzeitig ein Versteck in einem Hinterhaus in der Prinsengracht 263 vorbereitet, in dem die Familie untertauchte und Zuflucht fand. Neben der Familie Frank versteckten sich hier noch mehrere andere Juden. Das war nur durch die Hilfe seiner Sekretärin Miep Gies und ihres Mannes möglich, die damit die Todesstrafe riskierten. Acht Leute mussten mehr als zwei Jahre in dem Versteck ausharren. Vorstellen kann sich wohl keiner richtig, welche Strapazen das waren und zu welchen Spannungen unter den Eingeschlossenen das führte.
Wer letztendlich das Versteck verriet, ist bis heute nicht geklärt. Klar ist jedoch, dass die Gestapo durch einen Verräter auf das Versteck aufmerksam wurde. Im August 1944 verhaftete die Gestapo alle versteckten Juden, die in den folgenden Monaten in verschiedene Konzentrationslager verbracht wurden. Anne Frank kam ins KZ Auschwitz, im Oktober 1944 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester Margot ins KZ Bergen-Belsen verlegt. Im März 1945, wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers und dem Ende des Krieges, starb erst Margot und wenige Tage später Anne an den Folgen einer Typhus-Epidemie.
Solche tragischen Schicksale gab es in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges viele, doch das der Anne Frank wurde weltweit bekannt durch das ungemein beeindruckende Tagebuch Annes, in dem sie die Monate der Isolation im Versteck bewegend festhielt.
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Autor: Michael Nitzschke; Copyright: Patrick Wagner, www.urlaube.info
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