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Die Geschichte von Franken

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Das heutige Franken ist eine geschichtsträchtige Gegend, die schon seit einigen tausend Jahren besiedelt ist. Von den Anfängen ist nicht allzu viel bekannt, doch zu den späteren Zeiten gibt es genügend Quellen, die von der wechselvollen Geschichte dieser Landschaft berichten. Von den Kelten über die Römer bis zu verschiedenen germanischen Stämmen und den Franken stritten sich über die Jahrhunderte die unterschiedlichen Völker um die Vorherrschaft in diesem Gebiet, das sowohl eine große wirtschaftliche als auch politische Bedeutung hatte.

Schließlich landete Franken unter der Hoheit der Bayern, bis heute eine eher unbeliebte Partnerschaft. In der Zeit des nationalsozialistischen „Dritten Reichs“ errang Nürnberg – und damit auch Franken – einen eher zweifelhaften Ruhm. Als „Stadt der Reichsparteitage“ ging Nürnberg in die Annalen ein. Das 1000jährige Reich bestand jedoch bekanntlich nur 12 Jahre und mehrere der fränkischen Städte verloren in den Bombennächten große Teile ihrer wertvollen historischen Bauwerke. Noch heute sind viele Narben dieses sinnlosen Kriegs zu erkennen. Im Deutschland der Nachkriegszeit wurde Franken zu einer wichtigen Region, sowohl wirtschaftlich als auch politisch.

Das Gebiet von Franken bis zur Römerzeit

Mitteleuropa und damit auch das Gebiet des heutigen Deutschlands war schon relativ früh besiedelt. Nachgewiesen ist, dass schon in der Altsteinzeit Menschen in dieser Gegend lebten. Konkretes ist dazu allerdings nicht bekannt, während für die Bronzezeit aufgrund vieler Grabfunde schon genauere Erkenntnisse vorliegen.

Im 5. Jahrhundert v.Chr. gab es die ersten schriftlichen Quellen. Kein Geringerer als der Grieche Herodot, der als Vater der Geschichtsschreibung bezeichnet wird, hinterließ Aufzeichnungen in denen von der Besiedlung der Gegend durch die Kelten berichtet wird. Die Richtigkeit dieser Quellen wurde durch Funde von Ringwällen, Kultplätzen und Grabstätten bestätigt.

Gefühlsmäßig tauchten die Römer überall auf, doch das stimmt nur teilweise. Auch im heutigen Franken sind ihre Spuren zu finden, allerdings nur im Süden des Gebietes. Hier hatten die Römer die Kelten verdrängt, während der Norden von germanischen Stämmen erobert wurde. An der römischen Provinz Raetien verlief die Grenze zu den germanischen Gebieten, an der im 1. Jahrhundert n. Chr. der berühmte Grenzwall, der Limes, errichtet wurde. Noch heute gibt es auf fränkischem Gebiet Spuren dieses Walls und römischer Kastelle zu bewundern.

Die Römer konnten sich jedoch auf dem Areal des heutigen Franken nur rund 200 Jahre behaupten. Für die Verhältnisse des über lange Zeit sehr mächtigen Römischen Reiches ist das ein ungewöhnlich kurzer Zeitraum. Schon im 2. Jahrhundert n. Chr. mussten sie sich vor dem immer stärker werdenden Druck der Germanen in den Süden des heutigen Bayern zurück ziehen.

Franken in der Zeit bis zur Reformation

Ab dem 6. Jahrhundert kamen von Westen die Franken in das Gebiet, das heute ihren Namen trägt und nach einiger Zeit begann die Christianisierung, angestoßen von eingewanderten irischen Mönchen. Unter Karl dem Großen wurde es zu einem wichtigen Vorposten der Kaisermacht. Doch auch das Reich Karls bestand nicht ewig, um das Gebiet entbrannten nach dessen Untergang Machtkämpfe zwischen verschiedenen Stämmen, bis es im 10. Jahrhundert Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wurde.

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Für dessen Herrscher besaß die Gegend eine große Bedeutung und so fanden hier öfter Reichstage statt. Andererseits gewannen die fränkischen Bischöfe immer mehr an Einfluss. Die Kaiser reagierten darauf mit Stadtgründungen, z.B. Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt u.a., um so durch die ihnen ergebenen Städte ihre Macht zu festigen. Gleichzeitig wurden immer umfangreichere Territorien Frankens urbar gemacht.

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Im späten Mittelalter stieg die wirtschaftliche Bedeutung der Städte immens und damit auch ihr rechtlicher Status. Besonders Nürnberg, seit 1219 Reichsstadt, wurde zum Vorreiter dieser neuen städtischen Freiheit, die nur dem Kaiser untertan war. Mit diesem erstarkten bürgerlichen Selbstbewusstsein entstanden auch immer mehr wichtige und kulturhistorisch bedeutsame Bauten, die oft noch heute zu bewundern sind.

Franken in der Zeit bis zum 20. Jahrhundert

Das 16. Jahrhundert war ein aufregendes und für Franken sehr bedeutsames. Die Bauernkriege von 1525 brachten viel Unruhe und Zerstörung in dieser Gegend. Letztendlich unterlagen jedoch die taktisch und schlecht ausgerüsteten Bauernheere der Macht der Feudalherren. Das andere große Ereignis war der Beginn der Reformation mit dem Anschlagen der 95 Thesen Martin Luthers an die Schlosskirche in Wittenberg. Diese Gedanken stießen in Franken auf großes Interesse und Zuspruch. Franken wurde so in kurzer Zeit zu einem Kernland der Reformation. Doch die katholische Kirche holte bald zum Gegenschlag aus, große Teile Frankens gerieten unter den Einfluss der Gegenreformation. In der Folge gibt es eine konfessionelle Grenzziehung in der Region, Teile Frankens sind katholisch, Teile evangelisch.

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Im Dreißigjährigen Krieg zählte das Gebiet von Franken zwar nicht zu den Hauptplätzen der Kriegshandlungen, doch die Zerstörungen waren trotzdem enorm. Für die Reichsstädte, von denen es in Franken einige gab, bedeutete dieser lange Krieg und die Zeit danach vor allem die Einbuße ihrer bisher führenden Stellung für viele Jahrzehnte. In den katholisch geprägten Regionen gab es jedoch dank kluger Bischöfe eine Phase des Wachstums und Wohlstands, die bis Anfang des 19. Jahrhunderts anhielt.

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Wichtige Weichen für Franken wurden Ende des 18. Jahrhunderts gestellt. Große Teile des Gebiets um Ansbach und Bayreuth wurden an Preußen abgegeben. Franken hätte also teilweise preußisch bleiben können. Doch Napoleon, der Anfang des 19. Jahrhunderts auf dem Höhepunkt seiner Macht war, überließ Bayern erst große Teile Frankens zu denen nach dem Sieg über Preußen noch weitere hinzukamen. Franken gehörte nun zum Königreich Bayern.

Das Land blieb lange Zeit ländlich geprägt, die Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Industrialisierung ging an Bayern – und damit auch an Franken – weitgehend vorbei. Einige kleinere technische Marksteine gab es dennoch, so verkehrte z.B. 1835 die erste Eisenbahn auf dem europäischen Kontinent zwischen den fränkischen Städten Nürnberg und Fürth.

Franken im 20. Jahrhundert und bis heute

Die erste Hälfte des 20. Jahrhundert verbindet sich in Franken mit einem dunklen Kapitel deutscher Geschichte, dem Nationalsozialismus. Schon in der Endphase der Weimarer Republik wurde die Region zu einer starken Machtbasis der Nazis und zu einer wichtigen Verbindung der Zentren der „Bewegung“ - München und Berlin. Speziell Nürnberg wurde dann nach der Machtergreifung Hitlers zu einem Symbol der Nazis, denn hier fanden die Reichsparteitage statt und hier wurden die Nürnberger Gesetze verabschiedet, die den Hass auf die Juden legalisierten. Allerdings fanden in Nürnberg nach dem 2. Weltkrieg auch die Nürnberger Prozesse gegen die wichtigsten Kriegsverbrecher statt.

Franken

Der Hang der Nazis zu Gigantismus und Pathos zeigte sich in Nürnberg sehr deutlich. Im Südosten der Stadt errichteten sie in einem parkähnlichen Gelände an Festungen erinnernde Großbauten, die zusammen mit riesigen Plätzen als Aufmarschgebiet und Gebiet für Großkundgebungen dienen sollten. Dazu entstand noch eine 60 Meter breite und zwei Kilometer lange Aufmarschstraße, die mit Granitplatten gepflastert wurde. Zwar erlebte die Straße ihre endgültige Fertigstellung nicht mehr, doch heute ist sie noch in großen Teilen vorhanden und dient vorrangig als Parkfläche für die Messe.

Von den geplanten Gebäuden entstanden auch nicht alle bzw. wurden nicht fertig. Die inzwischen bröckelnden und verwitternden Überreste sind heute Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen, die diesen Gigantismus bestaunen. Da die Bauwerke in einem Park mit zwei großen Teichen stehen, kann man diese Geschichtsstunde mit einem Ausflug ins Grüne verbinden. In der ehemaligen Kongresshalle existiert seit 2001 ein Dokumentationszentrum, in dem neben der Dauerausstellung „Faszination und Gewalt“ auch verschiedene Sonderausstellungen gezeigt.

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Einige der wunderschönen mittelalterlichen Städte Frankens überstanden den 2. Weltkrieg relativ unbeschadet. Leider wurden aber auch viele stark zerstört, darunter die Altstadt von Nürnberg. So gingen viele wertvolle Kunstgüter verloren, aber viele wurden auch wieder aufgebaut und begeistern inzwischen die zahlreichen Besucher. Nach dem Krieg gehörte Franken zur amerikanischen Besatzungszone. Hier wurde – im Gegensatz zum benachbarten Thüringen – viel zerstörte Bausubstanz erneuert. Durch die Grenze zur DDR, die entlang von Franken verlief, gerieten große Teile der Region mehr oder weniger „ins Abseits gestellt“. Allerdings erhielten die grenznahen Gebiete auch die sogenannte „Zonenrandförderung“. Nach der Wiedervereinigung 1990 bekam Franken seine zentrale Lage in Deutschland zurück. Im Jahre 2005 bekam Franken von der EU den Status der „Metropolregion Franken“ zuerkannt und gehört damit zu den Gebieten Europas, die eine wirtschaftliche Schlüsselrolle spielen.

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