Allgemeine Infos
Stadtteile
Sehenswürdigkeiten
Hafen
Parks
Museen
Veranstaltungen
Shopping
Essen und Trinken
Ausgehen
Hotels
Umgebung
Weitere Infos
Impressum

Boston Inhaltsverzeichnis | Allgemeine Informationen | Stadtteile | Historische Sehenswürdigkeiten | Hafen | Parks | Museen | Veranstaltungen | Shopping | Essen und Trinken | Ausgehen | Hotels | Umgebung | Weitere Infos

DeutschEnglish

Weitere Infos über Boston

Scan-Service

Auf dieser Seite stellen wir weitere Infos über die Stadt Boston zusammen; Wir werfen einen kurzen Blick auf die Stadtgeschichte sowie die Wirtschaft von Boston. Dem Kapitel Bildung und den mehreren zum Teil weltbekannten Universitäten der Stadt, widmen wir uns sehr ausführlich. Und natürlich gehen wir auch noch auf das Wetter und die klimatischen Verhältnisse in Boston ein.

Wetter und Klima in Boston

Wie der Name Neuengland suggeriert, ist auch das Klima sehr englisch. Ein bekannter Spruch aus der Region ist: "Wenn dir das Wetter nicht gefällt, warte einfach 5 Minuten" und das ist nicht übertrieben. Das Wetter kann sich von einer auf die andere Minute komplett ändern.

Balken oben: Tagesdurchschnittstemperaturen; Balken unten: Nacht-DurchschnittstemperaturenSonnenscheinstunden pro TagNiederschlagstage pro MonatWassertemperaturen

Aber auch über das Jahr gesehen schwanken die Temperaturen erheblich. Im Sommer kommt einem die Durchschnittstemperatur von 22 °C manchmal dank der hohen Luftfeuchte wie eine Sauna vor. Es ist auf jeden Fall warm genug, um im Atlantik zu baden oder sich am Strand zu aalen. Im Winter bei durchschnittlich -2 °C kann einem der kalte kanadische Wind das Blut erstarren lassen. Dafür wird man aber oft genug mit einer gehörigen Ladung Schnee belohnt anstatt wie im Norden Deutschlands eher mit einem verregneten Weihnachten leben zu müssen.

Hier gibt es noch die klassischen vier Jahreszeiten. Der Frühling ist von April bis Juni, und wenn die Sonne mal rauskommt, kann es schon recht warm werden; Allerdings gibt es meist nur wenige wirklich sonnige Tage im Frühling, der von den Einheimischen als zu kurz empfunden wird. Daraus entwickelte sich der Kommentar: "Frühling? Ach ich glaube, letztes Jahr fiel der auf einen Dienstag".

Durch den tauenden Schnee ist es auch oft sehr matschig, und das ist nun wirklich kein Spaß, wenn man zu Fuß unterwegs ist und dann eine Ladung von den vorbeifahrenden Autos abbekommt. Der zuverlässigste Sonnenmonat im Sommer ist der August. Vor allem Ende August kann es wie schon erwähnt zu der in Neuengland berüchtigten Schwüle kommen, die man nur im Wasser ertragen kann. Diese besonders heißen Tage sind hier als "dog days" bekannt. Man bleibt am besten drinnen oder schleicht im Schneckentempo zu seinem Ziel. Auch kommt es durch die Hitze häufig zu Problemen mit den Überleitungen, bei denen die Stromversorgung absackt.

Indian Summer in Somerville, selbst in der Stadt findet man herbstliche Rottöne

Meine Lieblingsjahreszeit ist der Herbst. Da leuchtet das Herbstlaub in allen roten und orangenen Abstufungen und die Luft ist klar und angenehm. Manchmal ergattert man dann tagsüber noch ein paar warme Sonnenstrahlen, allerdings kühlt sich die Luft nach Sonnenuntergang ganz schnell ab, so dass man immer einen Pulli dabeihaben sollte. Zum Wandern, Paddeln, Laufen oder Skaten ist das Wetter allerdings ideal.

Der Winter fällt in Boston meistens nach Thanksgiving ein. Das ist im späten November. Mit dem ersten Schnee kann man Mitte Dezember rechnen und dann kann es zum Skifahren gehen. Die gefürchteten Schneestürme treten meist im Januar und Februar auf. Da können schon mal bis zu zwei Meter hohe Schneeverwehungen wie im Jahre 1978 aufgetürmt werden. Meist bleibt es aber etwas moderater mit 20 bis 30cm Neuschnee an einem Tag.

Stadtgeschichte von Boston

Boston ist voll von Geschichte und Geschichten. Zwischen Gründung und heutiger Zeit vollzog sich ein ständiger Wandel. Erst war Boston das Zentrum politischer Ereignisse, dann kam der Aufschwung zur Handelsmetropole und nach dem Embargo von 1807 die Anpassung an die Industrialisierung. Später im 19. Jahrhundert war dann Zeit für Kultur und Bildung.

Mit der Schwemme europäischer Einwanderer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Boston dann endgültig Multikulti, wobei die verschiedenen Stadtteile von den unterschiedlichen Nationalitäten dominiert wurden. Die Italiener hatten ihr North End, die Iren besetzten South Boston und Charlestown, die russischen Juden residierten im West End. Heute hat Boston über 600.000 Einwohner, und die Ökonomie wird durch Forschung, Elektronik, Technik, Finanzen und Technologie (hauptsächlich Biotechnologie) bestimmt.

Gegründet wurde Boston im Jahre 1630 auf der Halbinsel Shawmut. Der große Vorteil lag in einer Frischwasserquelle im heutigen Beacon Hill. Die Gründerväter waren puritanische Siedler. Anfangs nannten sie ihr Gebiet Trimountaine, erst später wurde die Siedlung in Boston umbenannt (nach Boston, England, der Heimat vieler Aussiedler). Schon bald setzte sich die gut organisierte Gesellschaftsstruktur der Puritaner durch und bereits im Jahre 1635 wurde die erste öffentliche Schule gegründet. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war Boston die größte Stadt in Britisch Nord Amerika.

Im Jahr 1770 löste die übermäßige Besteuerung von Gütern durch die englische Besatzung die amerikanische Revolution aus. Alle wichtigen Ereignisse wie das Boston Massaker, The Tea Party, die Schlacht von Lexington und Concord und die Schlacht am Bunker Hill fanden in und um Boston statt. Mehr Details befinden sich im Kapitel Freedom Trail, der die historischen Stationen der Stadt näher beschreibt.

Nach der Revolution etablierte sich Boston wegen der günstigen Lage am Atlantik als Handelsstadt. Umgeschlagen wurden hauptsächlich Rum, Fisch, Salz und Tabak. Wohlhabende Siedlerfamilien wurden noch reicher, und es entwickelten sich die sogenannten Boston Brahmane; Geheiratet wurde nur innerhalb dieser Elite, die sich durch gute Bildung, Wohlstand und soziale Liberalität auszeichnete.

Wirtschaft in Boston

Die drei größten Wirtschaftszweige in Boston sind die Unis (und damit die Massen an Studenten, die sich während der Semester in der Stadt aufhalten), Tourismus und das Transportwesen. Durch die hochrangigen Unis, ist der Standort auch für zahlreiche Pharma- und Biotechnologie-Firmen sehr reizvoll; Natürlich tragen auch der Finanzservice und der Versicherungszweig ihren Teil bei.

Nach dem 11. September 2001 gab es einen derben Einsturz in der Wirtschaft mit fallendem Dollarkurs und ca. 32000 Entlassungen im Reisesektor, Hightech Business und Finanzsektor. Mittlerweile hat Boston sich allerdings von diesem Schlag erholt und vor allem der Tourismus ist wieder zu Höchstform aufgelaufen.

In den Anfängen hatte Boston eher eine herstellende Industrie. Bekannt war die Stadt durch ihre Wollverarbeitung, Kleidungs- und Schuhherstellung sowie Lederverarbeitung. Erst in den letzten 20 Jahren wandelte sich das Bild. Technologie und Hightech übernahmen die Führung, und immer mehr Jobs wurden im Bereich von Finanz- und Dienstleistungen vergeben; Ein weiteres Standbein ist übrigens auch die Fisch- und Lebensmittelindustrie, sowie das Druckgewerbe mit mehreren in Boston ansässigen Verlagen.

Was die Lebenshaltungskosten in Boston angeht, die schlagen alle Rekorde. Vor allem die Hauspreise und Mieten sind astronomisch hoch. In Boston selber kann man locker $2000 im Monat (kalt!) für eine 2-Zimmer-Wohnung hinblättern. Die Lebensmittel sind auch eher teuer und mit den skandinavischen Preisen zu vergleichen. Der Lebenshaltungskosten Index liegt bei 135 (wenn man den Mittelwert in den US auf 100 setzt).

Bildung in Boston

Bildung wird in Boston groß geschrieben und mit mehr als 100 Unis in der näheren Umgebung hat man reichlich Auswahl an diversen Studiengängen. Von Medizin, Tiermedizin, Jura, Technology, Kunst, Musik bis Business ist so ziemlich alles dabei. Die Unis sind bis auf eine öffentliche alles private Lehrinstitute, die teils horrende Studiengebühren verlangen. Kein Wunder, dass man als Eltern schon mit der Schwangerschaft anfangen muss, in einen College Font einzuzahlen.

Die Grundschulbildung ist durch öffentliche Schulen abgedeckt, die meiner Erfahrung nach eine Katastrophe sind, weil sie als Gemeinschaftsschulen angelegt sind und damit nicht sehr effektiv unterrichten können. Es gibt allerdings auch immer mehr sogenannte Charter Schulen, die zwar mit öffentlichen Geldern finanziert werden, aber mehr Entscheidungsfreiheit genießen, und wo die Eltern mehr mitreden können.

Die bekanntesten Unis sind Harvard, MIT, Boston University und Tufts. Harvard und dem Square habe ich ein eigenes Kapitel gewidmet, weil man gut und gerne einen Nachmittagsausflug für den Besuch von Harvard einplanen kann.

Das Stata Center des MITs

MIT ist eine der bekanntesten Technischen Universitäten weltweit. Gegründet im Jahre 1861 wurde hier das deutsche Modell des praktischen Lernens schon frühzeitig angewandt. Die drei Grundlagen dieses Lernens waren (und sind auch heute noch): der pädagogische Wert von praktischem Wissen, das Motto "Lernen durch Anwendung" und die Integration einer Ausbildung in freien Geisteswissenschaften im Grundstudium. Einige der bekannteren Projekte des MIT sind das "Project MAC" (Project on Mathematics and Computation), das Labor für künstliche Intelligenz und der Modelbahn Club.

Die Studenten sind während des Studiums nicht nur in ihrer eigenen theoretischen Welt, sondern haben auch Spaß mit verschiedenen Wettbewerben während des Semesters. Es gibt z.B. eine wissenschaftliche Schnitzeljagd. Dabei muss man mit esoterischem, technischen und vielseitigem Allgemeinwissen versuchen, verschiedene Raetsel zu lösen und Hinweise zu sammeln, die dann den Sieger mit dem Fund einer speziellen Münze belohnen. Das Gewinnerteam denkt sich dann die Jagd für das kommende Jahr aus und darf auch die Regeln nach Gutdünken ändern. Einige Beispielthemen der letzten Jahre waren Superhelden, Der Heilige Gral oder "Wer ist der Mörder"? Das hört sich doch nach jeder Menge Spaß an.

Das spiegelt ein bisschen den Stereotyp des MIT-Studenten wider, der sich angeblich in seiner eigenen tiefen Welt befindet und seine Umgebung nicht mehr wahrnimmt. Der Besitzer dieses Rads wird wohl im Labor schlafen ;-)

Auch der jährliche Roboter Wettbewerb ist unter den Studenten sehr beliebt. Jeder teilnehmende Student bekommt eine Kiste mit gleichen Bauteilen. Daraus muss ein Roboter gebaut werden, der es bei einem "Balkenkampf" schafft, seine Seite des Balkens nach unten zu ziehen.

Die Boston University setzt sich aus insgesamt 18 Schulen zusammen und der Hauptcampus liegt direkt am Charles River. Mit über 4000 Angestellten ist sie Bostons größter Arbeitgeber. Der Campus erstreckt sich über weite Bereiche zwischen Kenmore Square und Allston. Eines der ältesten Gebäude, "das Schloss", hat eine mit Deutschland verbundene Vorgeschichte, wenn auch eine negative. Angeblich wurde es vom Millionär William Lindsay als Hochzeitsgeschenk für seine Tochter Leslie gebaut.

Das neue Gebäude der Zahnärztlichen Hochschule von Tufts

Leider wurde diese während ihrer Hochzeitsreise auf dem Schiff RMS Lusitania getötet, als das Schiff von der deutschen Marine torpediert wurde. Im Jahre 1939 wurde das Gebäude von der Uni gekauft und diente lange Zeit als Unterkunft für den Unipräsidenten. Im Jahre 1967 wurde es dann zu einem Tagungszentrum umgebaut und beherbergt seitdem auch den einzigen Pub der Universität (BU Pub).

Tufts war eine der ersten Unis, die es Frauen ermöglichten, zu den gleichen Bedingungen wie Männer zu studieren. Am 15. Juli 1892 wählte das Unigremium für die Gleichstellung der Frauen im Grundstudium. Im gleichen Jahr wurde dann ein PhD Programm für Biologie und Chemie ins Leben gerufen. Das Motto der Uni ist wie im Siegel beschrieben "Frieden und Licht". Unter anderem wird hier Medizin, Tiermedizin, Ernährung und Biomedizin gelehrt.

Der Hauptcampus befindet sich in Medford, aber die Medizinische Fakultät ist in Chinatown untergebracht und dem Tufts Krankenhaus angeschlossen. Die Uni ist dafür bekannt, auch finanziell schlechter gestellte Studenten aufzunehmen und sie durch verschiedene Stipendien zu unterstützen. Bis heute hat die Tufts über 1 Billionen Dollar Spenden gesammelt, um dieses zu ermöglichen. Da hat das Motto doch noch echte Bedeutung, Licht ins Studentenleben zu bringen.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis Boston