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Ausflug auf die Insel Tasmanien

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Wer an Australien denkt, der erwartet die Hitze des Outbacks, das tropische Klima des Nordens oder die milden Nächte in Sydney oder Perth. Tasmanien dagegen hat mitteleuropäisches Klima. Hier ist es selbst im Sommer noch relativ kühl im Vergleich zum Festland und die Winter können "zapfig" kalt werden.

Doch Tasmanien hat seinen ganz eigenen Charme, denn es ist auf begrenzterem Raum eine der vielfältigsten Regionen Australiens: Von den historischen Cottages in Hobart oder Launceston, über die alte Sträflingskolonie in Port Arthur bis hin zu spektakulären Nationalparks wie dem Freycinet oder dem Cradle Mountain National Park hat die Insel für fast jeden etwas zu bieten.

Geographie, Bevölkerung, Klima Tasmaniens

Die Insel Tasmanien gehört zum australischen Kontinent; sie liegt im Südosten Australiens. Mit einer Fläche von ca. 68.000 km² ist die Insel ungefähr so groß wie der Freistaat Bayern. Mit einer Einwohnerzahl von nur ungefähr 500.000 ist die Bevölkerungsdichte jedoch mehr als 20 mal geringer als diejenige Bayerns. Die Insel ist also sehr dünn besiedelt; fast die Hälfte der Inselfläche besteht aus Nationalparks. Von der knappen halben Million Einwohner lebt fast jeder zweite in der Inselhauptstadt Hobart.

Tasmanien liegt im Mittel auf dem 42. Breitengrad auf der südlichen Erdhalbkugel. Das entspricht lagemäßig ungefähr Städten wie Rom oder Barcelona auf der Nordhalbkugel. Das Klima ist typisch für eine Insel, d.h. die Winter sind recht milde und die Sommer sind nicht zu heiß. In den Höhenlagen der Insel (höchster Berg ist der Mount Ossa mit 1617 m Höhe) gibt es im Winter Minustemperaturen und Schneefälle. Auf der gesamten Insel gibt es fast das ganze Jahr über mittelmäßige bis starke Westwinde.

Hobart - die romantische Hauptstadt Tasmaniens

Starten wir mit Hobart, der kleinen, aber feinen Hauptstadt Tasmaniens. Hobart liegt an einer spektakulären Bucht mit mehreren kleinen Inseln vorgesetzt, von Bergen wie dem Mount Wellington umringt; Wie in Sydney überspannt eine mächtige Hafenbrücke die Bucht und das ist nicht das einzige, was die Millionenmetropole mit ihrer kleinen tasmanischen Schwester verbindet. Immer einmal im Jahr, am 26. Dezember, findet die Sydney-to-Hobart Segelregatta statt, die im Kalender der Segelenthusiasten einen festen Platz einnimmt, und Hobart für mindestens eine Woche zu einer der geschäftigsten Städte Australiens macht.

Eine imposante Hafenbrücke für eine kleine Hauptstadt mit rund 200.000 Einwohnern

Im Rest des Jahres hat der Besucher dagegen eher das Gefühl, dass hier die Zeit ein wenig stehen geblieben ist - inmitten der historischen Häuschen in Battery Point oder in den Salamanca Markets, die immer Samstags stattfinden. In Battery Point, nur rund fünf bis zehn Autominuten vom Zentrum Hobarts entfernt, stehen Häuschen, die wie eine überdimensionale Puppenstadt wirken. Hier muss man definitiv aussteigen und Details bewundern. Uralte Kletterrosen, die an einem Haus hochwachsen, einen riesigen Juwelen-Türgriff an einem anderen, ein Großmutterladen mit hohen Dosen voller Bonbons und Leckereien, ein Postamt, das noch aus einem anderen Jahrhundert zu stammen scheint...

Romantische Cottages prägen das Bild in Battery Point

Schöne Ausflugziele sind Bootsfahrten im Hafen, den River Derwent hinauf oder an der Küste entlang; Auch der Blick von oben - vom Mount Wellington oder dem etwas kleineren Mount Nelson ist lohnenswert. In den wärmeren Jahreszeiten säumen bunte Blumen und blühende Bäume in den Gärten der Wohnhäuser den Weg, der zu Mount Nelson führt. Von jeder neuen Kerbe bietet sich ein schönerer Ausblick als der vorherige, bis der Gipfel des Berges schließlich einen ungestörten Rundumblick erlaubt.

Boote prägen das Bild Hobarts

Hobart ist übrigens auch für den ein interessantes Pflaster, der sich für Antarktisforschung interessiert. Nur 2700 Kilometer trennen Tasmanien von dem kalten Kontinent aus Eis. Expeditionen wie Urlaubsflüge und Kreuzfahrten starten von Hobart aus. Und auch in Hobart gibt es viel zu sehen. Wer subantarktisches Klima und Pflanzen kennenlernen möchte, der kann sich zum Beispiel das entsprechende Pflanzenhaus im Botanischen Garten in Hobart ansehen. In Kingston, etwas außerhalb von Hobart, befindet sich zudem noch das Hadley's Hotel, wo im März 1912 Ronald Amundsen abstieg, nachdem er von seiner erfolgreichen Reise zum Südpol zurückgekommen war. Und auch das Tasmanian Museum und die Art Gallery zeigen regelmäßige Ausstellungen zum Thema Antarktis.

Port Arthur - Historisches Ort des Grauens

Rund um Hobart sind etliche interessante Ausflugziele, sodass es sich lohnt, ein paar Tage in der tasmanischen Hauptstadt einzuplanen. Im Südosten, wo die Coal River Valley Weinkellereien liegen, ist die historische Stadt Richmond. Und noch ein Stück weiter, etwa 90 Autominuten von Hobart entfernt, liegt die historische Sträflingskolonie Port Arthur. Wer hier ein kleines Städtchen erwartet, den haben die Einträge auf vielen Internetseiten oder Reisefuehrern getäuscht.

Port Arthur - ein schaurig schöner Ort

Port Arthur ist rein eine historische Stätte, mit einigen Häusern, Geschäften und Unterkünften in der Nähe. Trotz seiner wunderschönen Lage zieht es nicht allzu viele permanente Siedler an. Dies liegt vielleicht auch daran, dass Port Arthur nicht nur während seiner Zeit als Gefängnis ein unheimlicher Ort gewesen ist. Am 28. April 1996 ging Port Arthur auch in der Neuzeit in die Geschichte ein. An diesem eigentlich sonnigen und friedlich erscheinenden Sonntag fuhr der damals 28-jährige Martin Bryant aus Hobart nach Port Arthur, um eine Gewalttat zu begehen. Am Ende - dem schlimmsten Amoklauf des 20. Jahrhunderts - hatte er 35 Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt. Dieses Ereignis ist noch zu frisch im Gedächtnis der Menschen, die in und um Port Arthur leben und arbeiten. Niemand spricht über den Schreckenstag im April, bei den Führungen in Port Arthur wird er mit keinem Wort erwähnt und Informationsblätter bitten die Besucher, Tourguides und Angestellte nicht darauf anzusprechen. Zu viele haben Kollegen, Freunde oder Familie verloren. Im einstigen Cafe der Museumsanlage erinnert eine Gedenkstätte an die Tat - das Cafe selbst wurde nie wieder eröffnet.

Theaterstücke in Port Arthur erinnern die Besucher an die harten Zeiten von früher

Port Arthur hat eine unheimliche Schönheit an sich. Wer die Bootsfahrt zur Insel der Toten mitmacht, wird dies genauso verspüren wie derjenige, der durch die Ruinen des Gefängnisses klettert oder den Blick in alte Zellen wirft. Port Arthur wurde erstmals 1830 besiedelt. Es fing mit Holz an, doch schon bald beschloss der damalige Gouverneur Arthur, ein Gefängnis zu errichten. 1840 waren zum Beispiel 1100 Häftlinge dort untergebracht.

Die Geschichten der Tour Guides erzählen von den vielen Entbehrungen der Menschen, der grausamen Behandlung von Flüchtingen, dem Schicksal der Kinder, die ebenfalls für geringe Vergehen aus Großbritannien nach Port Arthur gebracht wurden oder die medizinische Versorgung, die im Verhältnis zu den Bedingungen vor Ort recht weit entwickelt war. Wer eine Nacht in Port Arthur verbringt und besonders mutig ist, der kann sogar eine Geistertour buchen und wenn es irgendwo spuken sollte, dann sicher in Port Arthur...

Spektakuläre Küstenlandschaften und Nationalparks

Port Arthur ist aber nicht nur wegen seiner historischen Stätten interessant. Auch die Küstenlandschaft ist besonders spektakulär. Spaziergänge, die sich lohnen, sind zum Beispiel der Rundweg zur Devil's Kitchen oder die Treppenstufen zur Remarkable Cave, eine Öffnung im Felsen, die zum Meer hinausführt.

Die Küstenlandschaft verlockt zum Träumen

Von Port Arthur geht es weiter in die hübschen Orte an der Ostküste Tasmaniens Swansea und Bicheno. Beides sind gute Ausgangspunkte, um den Freycinet National Park zu erkunden. Swansea zum Beispiel ist ungefähr 45 Minuten vom Freycinet National Park entfernt. Dort scheint die türkise Farbe des Wassers mit den grauen Granitfelsen und den weißen Sandstränden wettzueifern. An einem der ersten Stopps, den Friendly Beaches, campen Urlauber in kleinen Mulden im Busch, direkt hinter dem weißen Sandstrand. In Coles Bay, einem winzigen Örtchen im Nationalpark, gibt es Infos zu den verschiedenen Wanderungen, die alle hier in der Nähe starten.

Blick auf Wineglass Bay und die beeindruckenden Granitberge

Eineinhalb Stunden sind es hin und zurück bis zur Wineglass Bay, einem der angeblich zehn schönsten Strände weltweit. Perlmuttweißer Sand erwartet den Wanderer, eine Bucht eingebettet in hohe Granitberge. Für wen der Weg zu anstrengend ist, der kann sich am Boardwalk um den Leuchtturm Cape Tourville versuchen. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Küste und einen Großteil von Wineglass Bay. Die Schönheit dieser Gegend hat die Menschen auch früher schon angezogen. Walfänger, Schafhirten, Zinn- und Kohlebergleute haben Spuren hinterlassen. 1642 segelte Abel Tasman vorbei. Benannt ist der Park jedoch nach Mitgliedern einer anderen Expedition - nach den Brüdern und Offizieren Freycinet.

Vorsichtig vor Wasserspritzern - das Blow Hole in Bicheno kann wild spritzen

Vom Nationalpark sind es rund 30 Minuten zurück nach Bicheno, einem beschaulichen Küstenort mit winzigem Aquarium, einem Blow Hole und Pinguinen, die am Abend von der Jagd nach Fischen an Land zurück kommen. Wer die Tiere sehen möchte, sollte sich einer Tour anschließen, denn die Tiere sollten unter keinen Umständen mit Fotoblitzen, Taschenlampen oder lauten Geraeuschen gestört werden.

Ein weiterer Tipp in der Region ist ein Ausflug nach Maria Island. Eine Fähre fährt täglich von Triabunna aus zwischen 9 und 16 Uhr. Die kleine Insel ist historisch und auch landschaftlich interessant, doch es gibt wenig Infrastruktur. Das heißt, Essen und Getränke sollten mitbracht werden.

Das kleine Städtchen Launceston

Pavillon im Stadtpark von Launceston

Vom Freycinet National Park geht es über Land bis ins beschauliche Launceston. Das kleine Städtchen überrascht mit vielen edlen Hotels und Restaurants und hat mehr zu bieten als die historischen Häuser, die die Straßen säumen oder den idyllischen Stadtpark. Mitten in der Stadt gibt es hier eine aufsehenserregende Schlucht, über die ein luftiger Sessellift führt, der definitiv nichts für jemanden mit Höhenangst ist (Wir haben die Rückfahrt verfallen lassen, obwohl sie in unserem Ticket inbegriffen war). In der Cataract Gorge kann man baden, wandern, Pfaue bewundern, schlemmen oder einfach nur relaxen.

Launceston ist 1806 von freien Siedlern gegründet worden. Die meisten der stattlichen historischen Gebäude stammen aus den Jahren 1870 bis 1880. Ausflüge um Launceston bieten sich zum Beispiel zur Seepferdchenfarm in Beauty Point an oder in das Städtchen Deloraine, wo jedes Jahr Australiens größte Messe für Kunsthandwerk stattfindet. Auch die kleinen historischen Orte Evandale, Longford, Campbell Town und Ross sind einen Stopp wert.

Cradle Mountain National Park

Etwa zwei Autostunden von Launceston entfernt, liegt der Cradle Mountain National Park. Der dicht bewachsene Nationalpark mit seinen 161000 Hektarn Fläche ist eines der absoluten Highlights Tasmaniens. Hier sollte man unbedingt ein bis zwei Übernachtungen einplanen; Nicht nur, da man es mit Ruhe angehen sollte... Denn die Straßen mäandern sich nicht ganz ungefährlich durch die Wälder und die Holztransporter, die um die Kurven sausen, können einen manchmal ganz schön erschrecken.

Cradle Mountain - der berühmteste Blick Tasmaniens Ein Tasmanischer Teufel - häßlich und putzig zugleich

Der Hauptgrund ist die in großen Teilen noch unberührt erscheinende Natur, die Einsamkeit, sobald man auf einen der Wanderwege einbiegt und das vielfältige Tierleben, das vom recht furchteinflösenden Tasmanischen Teufel bis zum harmlosen Wallaby reicht. Von Cradle Mountain aus startet ein 65 Kilometer langer Wanderweg, der sogenannte Overland Track - für Wanderfans ein absoluter Traum! Es gibt geführte Touren und Übernachtungsmöglichkeiten in Hütten am Weg. Für die gesamte Wanderung sollte man etwa sechs Tage einrechnen. Die eindrucksvolle Natur, Berge und Seen des Parks inspirierten den Österreicher Gustav Weindorfer, 1912 ein Chalet zu errichten. Er engagierte sich zudem, die Gegend als Nationalpark schützen zu lassen. Sein Traum erfüllte sich schließlich 1922.

Wanderwege gibt es übrigens in Hülle und Fülle. Sie führen durch alte Regenwälder, an Flüssen vorbei, an Bergen hinauf. Nicht umsonst heißt ein besonders schöner Weg - eine 20 Minuten Wanderung - Enchanted Walk; Etwas längere Wanderungen sind der Dove Lake Loop Walk (ein bis zwei Stunden), die Gipfelbesteigung des Cradle Mountain (sechs bis acht Stunden) oder der Rundweg um den Kratersee (rund zwei Stunden).

Essen und Trinken in Tasmanien

Ein leckeres Muschelrisotto - Spezialität aus der Region um Port Arthur

Ein Absatz sei auch noch den schönen Unterkünften und hervorragenden Restaurants Tasmaniens gegönnt. In vielem haben Australier den Drang - hat die Begeisterung sie erst mal ergriffen - es zu höchster Perfektion zu bringen. So gab es vor 20 Jahren noch wenig trinkbaren Kaffee Down Under, während man heute selbst beim Take Away kaum irgendwo noch einen schlechten Kaffee serviert bekommt.

Ähnlich ist es auch beim Essen. Von der anfänglich recht farblosen britischen Küche hat sich australisches Essen von den vielen Einflüssen seiner asiatischen, italienischen und griechischen Einwanderer beeinflussen lassen. Herausgekommen ist ein Mix an kontemporärer Küche, die einen zumindest auf Tasmanien selten enttäuscht. Vom edlen "Art Hotel" über die bekannten Muschelcafes bei Port Arthur, den preisgekrönten Restaurants im kleinen Swansea bis zum deftigen Essen in Cradle Mountain kommen die Gaumenfreuden auf Tasmanien nicht zu kurz.

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